Rufnummernmitnahme, ein kleines Abenteuer

Nachdem Thomas es schon geschafft hat, seine alte Nummer zu Rapid Mobil mitzunehmen, startete ich das Projekt, die vier Nummern meiner Familie von A1 zu Rapid Mobil zu portieren.

Wer Kunde bei einem der großen drei ist (A1, Drei oder T-mobile), wird sich über den folgenden Text wundern, denn er wird bei einem Anliegen seinen Vertrag betreffend entweder die Hotline anrufen oder bei einem der Shops vorstellig werden.

Billigtelefonierer müssen aber bei solchen Dingen wie bei der Rufnummermitnahme (und auch bei anderen) mitarbeiten, denn irgendwo müssen die Preisdifferenzen auf der Einsparungsfront wieder erwirtschaftet werden. Die Schlüssel zu den Einsparungen sind: Vorkassa und Selbstverwaltung, daher keine Shops, kein Personal, alles macht der Automat beziehungsweise eben der Kunde.

Mein Weg schaute so aus:

Der erste Schritt war ein Besuch bei einem A1-Shop, denn A1 war mein früherer Anbieter. Dort beantragte ich die Rufnummernmitnahme für meine vier Rufnummern. Das hat nach 20 Minuten Wartezeit nicht funktioniert, ich musste am Nachmittag wiederkommen. Dann aber bekam ich vier doppelseitig bedruckte Blätter, darunter auch den so genannten Portierungskode.

Die weiteren Schritte erfolgten auf der Seite von Rapid Mobil:
https://www.rapid-mobil.at/rufnummernmitnahme.html. Laut Anweisung braucht man:

  1. das Handy mit eingelegter bisheriger SIM-Karte.
  2. die aktivierte Rapid Mobil SIM-Karte.

ad 1. Dieser Punkt dürfte entbehrlich sein, denn – sofern man nicht mehrere Handies zum Experimentieren hat – muss man ja die alte SIM-Karte aus dem Handy nehmen und die neue einsetzen, um Schritt 2 ausführen zu können, nämlich die SIM-Karte zu aktivieren.

ad 2. Wie aktiviert man eine SIM-Karte? Dazu legt man die Rapid Mobil SIM-Karte in ein Handy ein und tätigt einen Anruf oder sendet eine SMS oder öffnet eine Internet-Seite. Wenn man also probeweise irgendeine Nummer wählt, meldet sich die vertraute Stimme von Andy Marek und fordert zum Aufladen eines Guthabens auf. Die SIM-Karte ist mit diesem ersten Anmelden aktiviert.

Vor dem Portieren, Guthaben aufladen

Für den Portierungsvorgang ist kein Guthaben erforderlich. Dennoch ist es vorteilhaft, dass auf der SIM-Karte ein Guthaben aufgeladen ist, damit man nach der Portierung erste Versuche, wie Senden einer SMS oder Testanrufe tätigen kann. Vergisst man die Aufladung vorher zu machen hat man zwar eine portierte Nummer, muss sich aber erst eine Ladebon kaufen oder in der Webumgebung nach Überweisungsmöglichkeiten umschauen.

Man besucht den Menüpunkt “Guthaben” und erfährt dort die drei Aufladearten. (Ich habe die Reihenfolge geändert, weil sie so logischer ist:

  • ANONYM: mit Ladebon: man kauft im Fanshop einen Ladebon, rubbelt das Zahlenfeld auf und gibt die Nummer ein.
  • EINMALIG: mit Kreditkarte, Online-Banking: das ist eine einmalige Aufladung ohne Automatik. Das ersetzt den Ladebon, erzeugt aber eine Buchungszeile im Konto.
  • AUTOMATISCH: bei wenig Guthaben: bei Unterschreiten eines wählbaren Guthabenbetrags wird ein wählbarer Betrag vom Konto oder von der Kreditkarte aufgebucht. Diese Automatik stellt sicher, dass man immer ausreichend Guthaben auf der SIM-Karte hat.

Das Guthaben bleibt nach der Portierung selbstverständlich unverändert erhalten.

Erstes Login auf der Webseite

Jetzt loggt man sich auf der Seite https://www.rapid-mobil.at/login/ mit Rufnummer der neuen Rapid Mobil Karte und dem PUK-Code, der sich auf der scheckkartengroßen SIM-Karte befindet ein.

Damit man sich in Zukunft nicht mit diesen komplizierten Zahlen einloggen muss, kann man an dieser Stelle die E-Mail-Adresse bekanntgeben; muss man aber nicht.

Im weiteren Schritt wird man ermuntert, ein Paket zu kaufen aber das muss man nicht, man kann “Zur Startseite” zurück gehen. Auf diesem Weg wird man noch gefragt, ob man diese Einladungsseite zum Aufladen wieder sehen will, was man durchaus ablehnen kann. Man erfährt nach diesem Intermezzo, dass man kein Guthaben hat.

Klickt man jetzt auf “Rufnummernmitnahme” (rechts außen im Menü) erfährt man in einem roten Meldefeld, dass man sich über einen Link registrieren muss. 

Nach der Eingabe der persönlichen Daten (dieses Bildschirmbild fehlt hier) kann man wählen, ob man Werbezusendungen von der RTK oder von Rapid zugesendet bekommen will und ob man einen Eintrag im österreichischen Telefonbuch wünscht. Alle diese Boxen kann man getrost wegklicken oder eben auch nicht, sie sind optional und können auch später über die “Einstellungen” jederzeit geändert werden.

Jetzt wählt man das Netz, aus dem man die Nummer mitnehmen will, in meinem Fall “A1/B-Free” (erstaunlich, wie viele Netze es schon gibt).

Jetzt wird man gefragt, ob man bereits eine Bestätigung zur Rufnummernmitnahme hat oder nicht. Ja, das wurde bereits beim A1-Shop besorgt. Allerdings bin ich im Nahhinein im Zweifel, ob das der einfachste Weg war, denn man bekommt im Shop vier Zettel, die man erst einscannen muss, damit man an dieser Stelle weiterkommt. Besser dürfte es sein, die Rufnummenmitnahme telefonisch mit dem Kundenkennwort anzufordern, denn dann wird man wahrscheinlich ein PDF-Dokument zugesendet bekommen und erspart sich das Einscannen.

Es ist also wichtig, diese Portierungsdokumente in eingescannter Form zu haben, also als PDF-Dokument. Dann wählt man im folgenden Bildschirmbild die linke Seite mit dem aufgedruckten Text “Beispiel”.

Man wird jetzt aufgefordert, das Dokument mit der Bestätigung upzuloaden und erhält nach einer kleinen Wartezeit die Vollzugsmeldung:

Im folgenden Bild wird der Portierungscode bestätigt und man wird aufgefordert, über eine Checkbox den Portierungsauftrag endgültig an die RTK abzugeben.

Nachdem man auf “Portierung durchführen” geklickt hat, wird der Vorgang als abgeschlossen gemeldet:

Auf diesem Bild ist ein gelber Link “Rufnummer”, über den man den aktuellen Portierungszustand erfahren kann. Klickt man gleich drauf, bekommt man eine Meldung, dass der Vorgang im Gange ist. Nach einigen Minuten kommt dann die Meldung, wann voraussichtlich die Portierung erfolgen wird und die schaut so aus:

Kleiner Wermutstropfen: die Übertragung wurde am 12.12. beantragt und die Rückmeldung besagt, dass die Übertragung am 15.12. erfolgen wird. Dauert also einige Tage. Bis dahin kann man mit dem vorigen Provider weiter telefonieren, bis eben diese Ära abrupt beendet wird und man die alte SIM-Karte gegen die neue von Rapid Mobil tauschen muss, um wieder unter der portierten Nummer erreichbar zu sein.

(Bitte nicht vergessen, den alten Vertrag zu kündigen, das passiert – glaube ich – durch das Portieren allein nicht.)

Zwei SMS und eine Mail

Zum Abschied erhält man von A1 noch eine SMS (Bild links). Nach Aktivierung der Rapid Mobil SIM-Karte erhält man eine Willkommens-SMS mit Hinweisen (Bild rechts oben) und nach erfolgter Portierung eine Vollzugsmeldung (Bild rechts unten).

  

Gleichzeitig erhält man auf die eingetragene E-Mail-Adresse eine Portierungsbestätigung:

Login auf Rapid-mobil.at nach der Portierung

Nach der durchgeführten Portierung hat sich auch der Login auf der Seite https://www.rapid-mobil.at geändert. Es gilt nämlich nicht mehr die am SIM-Paket aufgedruckte Rufnummer (0677-…) sondern die portierte Nummer aus dem vorigen Netz.

Kleinigkeiten

  • Ich habe vergessen, vor der Portierung ein Guthaben aufzuladen. Das sollte man auf jeden Fall tun.
  • Nach der Portierung kann man sofort telefonieren. Was aber bei manchen Nummern passiert: SMS können nicht gesendet oder empfangen werden (oder beides). Das ist aber nur eine Frage von Geduld. Nach einiger Zeit 30-60 Minuten funktioniert auch SMS klaglos.

SMS an 6023

Man kann eine SIM-Karte von Rapid Mobil auch ganz ohne Internet bedienen. (Ausgenommen die hier beschriebene Rufnummernportierung) Die Ladefunktionen sind auch über SMS über die Nummer 6023 verfügbar, wobei der Text das Kommando ist (Groß-Kleinschreibung ist egal).

SMS an 6023

TEXT                 Wirkung
----------------------------------------------------------------
GUTHABEN             zeigt das Guthaben in Euro an

HEIM                 bucht das Paket Rapid Mobil Heimvorteil

DATA                 bucht das Paket Rapid Mobil Data

xxxx xxxx xxxx xxxx  lädt den Geldbetrag des Ladebons auf die SIM-Karte

Wer keine SMS mag, kann diese vier Funktionen auch mit Andy Marek besprechen, dessen Stimme sich bei Anruf an 0677-6023 meldet und durch einen Menüdialog führt.

Gutscheincode

Mit der ersten Inbetriebnahme der SIM-Karte erhält man eine SMS mit einem langen Code. Dieser Code ist ein 10%-Gutschein für einen Einkauf im Rapid-Fanshop. Man kann den Gutschein durch Vorweisen der SMS einlösen oder während des Bestellvorgangs im Online-Shop.

Wunschrufnummer

Wenn jemand ein neues (Telefon-)Leben auch mit einer neuen Telefonnummer beginnen will, der braucht sich um diese Portierungsprozedur nicht zu kümmen; für den ist die Rapid-Wunschnummer ein Gag.

Diese Nummer hat die Form

0677-1899-xxxx

Für Nicht-Rapidler wird die Besonderheit dieser Nummer klar, wenn man weiß, dass 1899 das Gründungsjahr von Rapid ist. Man kann diese Nummer sowohl im Fanshop in Hütteldorf (nicht in St. Pölten und im Stadion-Center) als auch über die Webseite buchen. Allerdings ist diese Seite nicht auf der sonst verwendeten Seite von Rapid Mobil zu finden*) sondern hier:

http://wunschrufnummer.skrapid.at/

Auf dieser Seite kann man prüfen, ob die gewünschte Nummer noch frei ist und kann sie gleich zur Abholung im Shop reservieren. Eine namentliche Registrierung ist erforderlich.

*) Der Grund dürfte sein, dass die Wunschrufnummer eine Besonderheit von Rapid Mobil ist und nicht durch die Standardanwendung von ventocom abgedeckt ist und daher getrennt programmiert werden musste.

Aber für jemanden, der schon 20 Jahre mit derselben Nummer erreichbar ist, sind neue Nummern eher keine Verlockung für einen Umstieg. Was aber möglich wäre, ist ein Handy mit zwei SIM-Karten wie zum Beispiel das für 22.12.2016 angekündigte Huawei Mate 9 um etwa 700 Euro. Starker Akku (4000mAh), 64GB RAM, Micro-SD-Karte, 20/8 MPx-Kamera, 2 SIM-Karten. Für etwas mehr Geld kann man dieses Handy auch im Porsche-Design bekommen. Es ist dann etwas kompakter, hat ein noch besseres Display und kostet genau doppelt so viel, nämlich 1.400,- Euro.

Aber mit so einem Dual-SIM-Gerät kann fast schon ein Doppelleben führen. Auf SIM1 erreicht man das Rapid-Universum und auf SIM2, der portierten Nummer, den Rest der Welt.

Formalitäten

                T-Mobile
                   |
              ventocom.at  
          +------+-------+-------------+   +--------Rapid
          |      |       |             |   |
Allianz-SIM  Hot(Hofer) Liwest(OÖ)  RTK-Telekom
                                         |
                                    Rapid Mobil

RTK Telekom und Service GmbH
(eine Tochtergesellschaft der Ventocom GmbH und der SK Rapid GmbH)
Baumgasse 60B
A-1030 Wien
Telefon: +43 (0) 677 6004 1899
E-Mail: info{at}rapid-mobil.at

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Franz Fiala

Ehemaliger Präsident Clubcomputer / Herausgeber PCNEWS bei ClubComputer.at
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.

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