Mein Stand-PC wurde vom techbold-Team – kitschigerweise vor Ostern – in einer funktionierenden Zustand versetzt (siehe Bericht „Wiederauferstehung“), doch es gab noch gewisse Schönheitsfehler. Etwa den, dass das Netzteil schon deutliche Schwächen zeigte und für den Ausbau nicht ausreichend dimensioniert war. Weiters haben einige USB-Buchsen am Gehäuse bereits ihren Dienst aufgegeben. Der Wunsch, diese Kleinigkeiten zu reparieren, löste aber eine kleine Kettenreaktion aus, denn es zeigte sich, dass es dadurch auch notwendig geworden ist, das Motherboard zu tauschen; wenigstens der Lüfter konnte der alte bleiben.
Nach drei Tagen bekam ich einen praktisch neuen PC zurück.
Nach ein paar Stunden sollte ein Bild ausgeschnitten werden, doch eine bisher nicht gesehene Schrift störte. Die Schrift „Windows muss aktiviert werden“ legte sich dezent in der rechten unteren Bildschirmecke über die Fenster und blieb beharrlich dort stehen.
Panik! Anruf bei techbold. Ja das sei normal, weil ja das Motherboard getauscht wurde und genau das erfährt man auch, wenn man sich unter Einstellungen -> Update und Sicherheit -> Aktivierung umschaut und versucht den ProductKey einzugeben. Eine Hilfe dabei ist das Programm ProduKey von nirsoft, das alle Microsoft-Keys auf der Maschine ausliest. Bei mir lieferte das Programm folgendes Bild:
Genau diesen hier angezeigten Product-Key VK7JG-NPHTM-C97JM-9MPGT-3V66T
habe ich eingegeben aber das liefert die Fehlermeldung, dass dieser Key ungültig sei.
Was tun? Anruf bei Microsoft: 01-61064-0
Jetzt muss man insgesamt 14 Fragen beantworten. Die Antworten sind 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 und dann landet man nach etwa 15 Minuten Wartezeit in Germanien, das Gegenüber spricht Deutsch, versteht aber nicht alles, was man sagt. Umgekehrt dürfte das auch so sein. Auch der Humor ist ein anderer. Ich habe der humorlosen Dame diesen Key durchgegeben und es stellte sich heraus, dass das ein Default-Key für neue Motherboards ist, der für eine Freischaltung ungeeignet ist. Was ich ich bräuchte wäre der Key von meiner Windows 7-Installation von vor 5 Jahren*). Dieser Key sei auf einem Aufkleber, der mit dem Erstgerät mitgeliefert worden sei.
Und es stimmt, eine solche Nummer gab es und vielleicht ist sie ja noch wo; aber wo?
Eigentlich wollte ich schon aufgeben und Windows 10 Pro eben noch einmal kaufen aber dann ist mir eingefallen, dass ich ja ein OneNote-Notizbuch führe, in welches ich allerlei Nummern eintrage. Daher ein letzter Versuch: OneNote aufgeschlagen und „key“ eingegeben. Man sollte es nicht für möglich halten, dort stand tatsächlich ein Key für Windows 7 Ultimate. Zwar von einem nicht mehr benutzten Rechner, aber ein Key. Diesen habe ich eingegeben und – er hat gepasst.
- Tipp 1: Wenn man ein Gerät kauft, sollte man der Product Key am/im Gerät befestigen oder eben verlustfrei notieren.
- Tipp 2: Wenn ein Motherboard getauscht werden soll, sollte man den ProductKey des alten Motherboards vorher mit ProduKey auslesen
Ich habe daher vorsorglich gleich die Product Keys meiner anderen PCs ausgelesen und ins Notizbuch eingetragen.
*) Da speichern doch die großen Betreiber alles über den User. Sie wissen genau, welche Geräte man benutzt und es kann keine große Sache für sie sein, auch die jeweiligen Keys mitzuschreiben (ist ja wie ein Passwort und das muss auch mitgeschrieben werden). Ich nehme daher an, dass nach einer Anmeldung mit meinem Microsoft-Konten alle diese Daten sofort zur Verfügung stehen. Warum man dann wieder von mir wissen will, wie der Key vor fünf Jahren gelautet hat, das verstehe ich nicht, denn das müssen die ja wissen, denn ich habe ihn damals eingegeben. Vielleicht hat aber der Key den Charakter eines Passworts und ist im Detail gar nicht bekannt. Vielleicht liefern alle gültigen Keys immer denselben Hashwert, der die Berechtigungsstufe angibt? So könnte es sein!
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.
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