Die Vorteile der Speicherung von Daten in einer Cloud-Lösung sind unbestritten. Eines der Probleme ist, ob man dem Anbieter traut. 

Technisch versierte Power-User können sich selbst eine Cloud-Lösung aufbauen, zum Beispiel durch die Installation von OwnCloud auf einem eigenen Rechner zu Hause oder durch die Anschaffung eines NAS mit mehreren Festplatten, die nicht nur eine redundante Datensicherung erlauben, sondern auch den Remote-Zugriff.

OneDrive ist unter Windows vorinstalliert, und es bietet neben der Datenspeicherung in der Cloud auch noch andere interessante Lösungen für Heim-User an. Ein solches Detail wurde im Rahmen dieses Blogs schon vorgestellt, nämlich der Persönliche Tresor. Damit werden Daten am persönlichen PC so geschützt, dass sie ein eventueller Datenklau nicht zu Gesicht bekommt. Ein anderes Detail ist die Möglichkeit, aus der Ferne auf alle Daten des eigenen Rechners zugreifen zu können, also so etwas wie ein “Server für Arme”.

Dateien, die in der Cloud gespeichert sind, hat man unterwegs immer dabei. In den meisten Fällen werden aber nicht alle Daten in der Cloud gespeichert. Und genau in solchen Situationen braucht man dann unterwegs eine Datei von außerhalb des definierten Cloud-Speichers, und genau das leistet diese im OneDrive eingebaute Erweiterung:

Auf Daten zu Hause aus der Ferne zugreifen.

Fernzugriff auf Daten

Dieses Zusatzfeature ist die Möglichkeit, auf alle Daten eines PCs von überall zugreifen zu können. Wenn man also zu Hause eine große Arbeitsstation betreibt, kann man alle Daten aus der Ferne abrufen, für den Fall, dass man doch etwas Wichtiges vergessen hat. Die Voraussetzungen dafür sind:

  1. Der PC wird mit einer Microsoft-Id betrieben (Bild 1)
  2. Diese Microsoft-Id wird auch für die OneDrive-Identifikation verwendet (Bild 2)
  3. In den OneDrive-Einstellungen ist die Option “OneDrive zum Abrufen meiner Dateien auf diesem PC verwenden” aktiviert. (Bild 3)

ad (1): Ob ein PC mit einer Microsoft-Id betrieben wird, kann man unter Start -> Einstellungen -> Konten -> Ihre Infos daran erkennen, dass unter dem Namen eine E-Mail-Adresse und etwa weiter unten der Text “Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden” steht. Andernfalls kann man an derselben Stelle das dann lokale Konto mit einer Microsoft-Id verbinden.

ad (2): Die OneDrive-Einrichtung könnte auch mit einer ganz anderen Microsoft-Id durchgeführt werden, aber im Normalfall wird dieselbe ID wie für den PC verwendet, und das ist auch notwendig, damit man die Daten abrufen kann.

ad (3): Wenn man dieses Hackerl setzt, muss man ein bisschen Geduld haben, wie mit vielen diesen Cloud-Einstellungen. Es dauert eine Weile, bis  Änderungen der Konfiguration, im Datenbestand auch in der Cloud angekommen sind.

Kontrolle

Es gibt zwei Orte, an denen man die Einstellungen oder Daten der Rechner kontrollieren kann

  • im OneDrive
  • im Konto

OneDrive: Im Menü des OneDrive findet man ganz links unten den Punkt “PCs”. Das sind alle Geräte, die irgend wann einmal in einer Verbindung mit dem aktuellen Konto gestanden sind, also eventuell auch “historische” Geräte. Im Bild 5 sieht man, dass zu dem PC “Venue8” keine Verbindung hergestellt werden konnte. Im Bild 4 sieht man eine bestehende Verbindung zum PC “FRANZ-FUJITSU”. Die blauen Kacheln stehen für Ordner oder Laufwerke. 

Der OneDrive erlaubt also den Zugriff zu Dateien eines eingeschalteten PCs, an dem diese Möglichkeit freigeschaltet wurde. Das Bild zeigt den geöffneten Ordner c:\windows\system32, in dem die Datei tcmsetup.exe markiert wurde. In der Menüzeile kann man sehen, dass man die Datei entweder Auf den eigenen OneDrive hochladen oder Herunterladen kann. Die Eigenschaften werden rechts eingeblendet.

Nur eine einzelne Datei kann auf diese Weise kopiert werden, mehrere Dateien und Folder kann man nicht holen. Einige Inhalte aus Unterordnern von C:\windows werden nicht angezeigt, zum Beispiel c:\windows\fonts oder man hat dazu keinen Zugriff. Kaputtmachen kann man nichts, löschen oder verschieben innerhalb der Ordnerstruktur des Rechners ist nicht möglich.

Konto: Die Kontoeinstellungen findet man

In den Kontoeinstellungen gibt es den Punkt “Geräte” mit einer Übersicht über alle registrierten Geräte und Hinweisen auf den Betriebszustand. Im Bild kann man sehen, dass am PC “VAIODUO13” der Virenschutz deaktiviert ist, eine sehr praktische Übersicht über den Administrationszustand

Der Zugriff ist also nicht allzu mächtig, kann aber eventuell bei einem Ferienaufenthalt nützlich sein, wenn, ja wenn man den PC zu Hause eingeschaltet gelassen hat oder ihn ferngesteuert aktivieren kann.

Franz Fiala

Ehemaliger Präsident Clubcomputer / Herausgeber PCNEWS bei ClubComputer.at
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.

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