Outdoor-Router

Funkrouter sind praktisch, man braucht keine Kabel verlegen, und seit 5G sind sie – für meine Anwendungen – ausreichend schnell. Wie war das bisher?

Klassischer Funk-Router FritzBox 6820 LTE

Wie alle Router für den Heimgebrauch besteht ein solches Gerät aus zwei Teilen:

  • aus einem Funk-Modem und
  • einem WLAN Access-Point

Das war aber in dem besonderen Fall der Funk-Router nachteilig. Entweder platzierte man den Router nahe beim Fenster, an dem man den besten Empfang festgestellt hat, dann war das für die Position des WLAN-Access-Points nicht unbedingt optimal, weil das WLAN praktischerweise irgendwo in der Mitte der Wohnung angeordnet werden sollte, damit zu allen Räumen bestmögliche Verteilung des Signals gewährleistet ist.

Wir hatten zwei dieser Router, einen für die Familie, einen für meinen Arbeitsplatz, weil sich herausgestellt hat, dass bei Fernsehübertragung und gleichzeitiges Arbeiten am PC nicht ruckelfrei funktionierte.

Baba Rapid-Mobil

Unser Handy-Provider war bisher Rapid-Mobil. Wir haben vor etwa 8 Jahren alle unsere Rufnummern zu Rapid-Mobil portiert, um unsere Mitgliedschaft zu Rapid zusätzlich zu vertiefen. Schon beim Kauf meines aktuellen Handys, einem Google Pixel 6 pro hatte ich die Ahnung, dass diese Beziehung irgendwann enden würde. Das Google Pixel verzichtet nämlich auf einen zweiten SIM-Slot und betreibt die zweite Nummer nur mehr als eSIM. Bei einem Anruf bei Rapid-Mobil erfuhr ich, dass bei der geringen Kundenzahl von Rapid-Mobil eine eSIMs nicht wirtschaftlich angeboten werden kann. Der Betreiber benötigt dazu ein sehr teures Zertifikat, dass sich erst bei größeren Teilnehmerzahlen rechnet. Mit viel mehr Teilnehmern kann Rapid-Mobil nicht rechnen, gleichzeitig werden Handys zunehmend mit eSim ausgerüstet sein. Diese Problematik dürfte alle bisherigen Klein-Provider treffen.

Heuer kam dann das Aus für Rapid-Mobil, wir mussten unsere Rufnummern neuerlich portieren. Nach einem ausgiebigen Test, ob der neue 5G-Router die beiden LTE-Router ersetzen kann, wurden die überzähligen Router an zwei Clubmitglieder verschenkt (Otto Heilig und Gertrude Haider).

Seavas Drei

Da ich bereits mit dem FritzBox-Router Kunde bei Drei war, haben wir unsere Nummern zu Drei übertragen. Gleichzeitig stellte ich den Vertrag auf eine 5G-Variante um und nahm den dafür vorgesehenen Router inklusive zweijährige Vertragsbindung gleich mit.

Drei-Verträge für unlimitiertes Datenvolumen für Internet für zuhause

Der Vorteil des gleichzeitigen Betriebs von Handys bei Drei ist, dass sich der Betrieb des Funkrouters deutlich verbilligt. (von 42,- € auf 28,- € monatlich für unlimitiertes 5G-Internet mit Zweijahresbindung)

ZTE MC889 5G Outdoor Router

Als ich das Riesenpaket zu Hause ausgepackt hatte, stellte es sich heraus, dass Funkrouter und WLAN-Access-Point zwei verschiedene Geräte sind, was es erlaubt, die Anordnung in der Wohnung zu optimieren.

ZTE MC889 6G Outdoor Router
+ TP-Link Deco X60 2er Set

Der Router selbst besteht aus den Teilen:

  • Router mit Antenne
  • 10 m Flachband-Verbindungskabel (Netz+Signal)
  • dem Netzteil mit eingebautem Hub

Der Router ist in einem wasserdichten Gehäuse, das mit einem 10 m langen Flachbandkabel mit dem Netzteil/Hub verbunden wird. Man platziert den Router außerhalb der Wohnung und führt das Flachbandkabel, ohne dafür eine Bohrung zu brauchen durch das Fenster. Das Netzteil mit Hub platziert man weiter innen in der Wohnung in der Nähe einer Steckdose.

Um die optimale Position für den Router herauszufinden, verwendet man eine App. Einerseits sagt die App in Abhängigkeit vom eigenen Standort in welche Himmelsrichtung man den Router anbringen soll (bei uns Südost). Der Empfang wurde mit „gut“ oder „hervorragend“ bewertet. Es gibt zwar einen deutlichen Unterschied zwischen der Anbringung in Fensternähe aber in der Wohnung und der Anbringung am Fensterbrett. Ich habe mich aber für die Indoor-Montage entschieden; vielleicht wird es später noch geändert.

Internet im Funkloch

Der Standort „Siccardsburggasse 4“ wird von keinem Netzbetreiber ausreichend versorgt. Man bekommt etwa die halbe theoretisch mögliche Geschwindigkeit.

Auf der Landkarte der Netzabdeckung sieht man, dass Innerfavoriten ganz gut (heller grün) versorgt wird. Vielleich verbessert sich die Situation durch weitere Sendemasten, wenn in ein paar Jahren das Neue Landgut (nördlich) besiedelt sein wird.

Access-Points TP-Link Deco X50

Mit dem Router allein kann man ein LAN betreiben, für den Betrieb eines WLAN benötigt man die beiden mitgelieferten WLAN Access-Points in Mesh-Technologie.

Den ersten Access-Point verbindet man über ein LAN-Kabel mit dem Router-Netzteil und konfiguriert über eine App. Man vergibt einen Namen und ein Passwort für das Netz. Dieser erste Access-Point ist der „Master“, denn er ist mit Kabel direkt mit dem Funkrouter verbunden. Den zweiten Access-Point stellt man an einem passenden Ort der Wohnung auf. Keine weitere Konfiguration, nach zwei Minuten meldet der Access-Point mit einem grünen LED den korrekten Betrieb.

Die beiden Access-Points spannen ein gemeinsames WLAN-Netz mit demselben Namen auf, was die Konfiguration der Endgeräte sehr erleichtert. Die Qualität des WLAN-Signals ist überraschend gut. Hatten wir früher Schwierigkeiten mit der lückenlosen Abdeckung der Wohnung. Mit dem neuen Mesh-WLAN ist das kein Problem mehr.

Anordnung und Ergebnis

Anordnung des Modems, des Routers und der Access-Points (A,B) sowie Signalstärke
Modem (roter Kreis): nahe beim Fenster oder am Fensterbrett
Router (roter Kreis): mit 10 m Flachbandkabel (rot strichliert) mit dem Modem verbunden
Access-Point A (blauer Kreis): mit LAN-Kabel mit Router verbunden
Access-Point B (blauer Kreis) ohne weitere Verbindung
Messung: Arbeitsplatz (Dreieck grün, 1), Wohnzimmer (Dreieck grün 2)

Das Modem wurde in Blickrichtung Osten montiert. Der Unterschied zwischen Innen- und Außenmontage ist merkbar, zunächst bleibt das Modem aber im Zimmer. Steckdosen braucht man an den Standorten der WLAN-Access-Points (A und B). Beim Standort B sollte der Access-Point eigentlich mehr in Raummitte angeordnet sein, aber dort gibt es keinen Stromanschluss.

Als Netzname wurde „Deco7“ gewählt. „Deco“ ist der Name des Herstellers, „7“ ist unser Stockwerk.

An beiden Messorten (1: Arbeitsplatz, 2: Wohnzimmer) sind die Netze beider Accesspoints verfügbar, der jeweils fernere ist deutlich schwächer.

Zur Illustration wurden am Arbeitsplatz mehrere Netze aktiviert (und nach diesem Bild wieder stillgelegt). Auffällig ist, dass das Mesh-Netzwerk (A und B) reinen breiteren Frequenzbereich beansprucht. Zur Messung wurde die App „Wifi Analyzer“ verwendet.

Ein Blick in das Netzwerk

Der „Advanced Port Scanner“ ist ein praktisches Tool, um alle an ein Netzwerk angeschlossenen Geräte aufzulisten:

Verwaltungsoberfläche des Routers, erreichbar über http://178.112.43.139

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