Ein Webserver sendet Dateien auf Anfrage. Gibt es die Datei nicht, kommen es zum Fehler 404. Ist die Dateitype als MIME-Typ registriert, wird zuerst der MIME-Typ und dann die Datei an den anfordernden Client zurückgeschickt. Wenn die Dateitype einer Server-Erweiterung zugeordnet ist, übergibt der Server an den entsprechenden Prozess, der die Weiterverarbeitung übernimmt und danach die Rücksendung veranlasst. Fällt die Dateitype aber nicht in eine dieser beiden Möglichkeiten, sendet der Server den Fehler 404.3, „unbekannte Dateitype“.

Erstellt mit kostenlosem Flow-Chart-Editor (online und lokal) https://www.yworks.com/yed-live/.

Mime-Typen

Als User meint man, dass es doch klar wäre, dass eine .htm-Datei eben eine HTML-Datei ist. Das ist aber nur am Windows-Server der Fall, auf anderen Servern muss das gar nicht so sein. Aus diesem Grund gibt es eine Tabelle, die für jede Dateierweiterung, ganz unabhängig vom Server in einer eindeutigen Schreibweise den Dateityp angibt.

Diese Typen, die den Dateiinhalt gerätenunabhängig beschreiben, nennt man MIME (Multipurpose Internet Mail Extension). Diese Nomenklatur von Dateitypen stammt ursprünglich vom E-Mail-Dienst und kennzeichnet den Dateityp eines Anhangs unabhängig vom jeweiligen Computer-Typ.

Unser ClubComputer-Webserver kennt 348 verschiedene Datei-Extensions, wobei oft mehrere Endungen ein und demselben MIME-Typ besitzen, daher gibt es nur 203 verschiedene MIME-Typen. Siehe http://sex.clubcomputer.at/ -> SEX -> Server -> MimeExtensions, MimeTypes.

Beispiel:

Die Dateiendungen .htm, .html und .hxt sind auf einem Windows-Server HTML-Dateien und der zugehörige Mime-Typ heißt text/html.

Server-Prozess

Wenn ein Server einfach nur eine HTML-Datei sendet oder ein Bild, sagt man auch, dass es ein statischer Inhalt ist, weil sich an der Seite nichts ändert. Sie wird einfach nur gesendet. Das Datenformat wird durch das http-Protokoll vorgegeben.

Stellen wir uns vor, dass jemand auf diese Weise ein Telefonbuch darstellen wollte, dann müsste er für jeden Teilnehmer ein getrennte Seite erzeugen. Das wäre sehr aufwändig, denn man müsste bei jeder Korrektur die betreffende Seite neu erstellen.

Man benutzt daher Programme am Server, die eine Mischung aus HTML-Elementen und Elementen einer Computersprache sind, die von einem Interpreter oder Compiler am Server verarbeitet werden.

Damit der Server weiß, wie diese Programme zu bearbeiten sind, haben diese Programme eigene Endungen. Die für uns wichtigsten sind .php, .asp, ,aspx. Aber es gibt auch viele andere.

Damit der Inhalt dieser Dateien am Server verarbeitet werden kann, müssen am Server die entsprechenden Interpreter und Compiler sowie die Bibliotheken dazu installiert sein.

LAMP-WIMP

Betriebssystem – Webserver – Datenbank – Sprache

Betriebssystem Webserver Datenbank Sprache
LINUX Apache MySQL PHP
Windows Apache, IIS MSSQL, MySQL ASPX/C#, PHP

Möglicherweise ist aber MEAN (MongoDB, ExpressJS, AngularJS, NodeJS) die Zukunft.

Um die Serverumgebung auch auf einem normalen PC zu installieren, eignet sich WAMP oder WIMP. Für die Umgebung bei ClubComputer eignet sich WIMP besser.

Webserver am Desktop http://d.pcnews.at/_pdf/n1280015.pdf

Als Webmaster einen lokalen Webserver installiert zu haben, ist keine schlechte Idee, denn man kann alle Versuche gefahrlos lokal ausführen, ohne das publizierte Web dadurch zu beeinträchtigen. Ob man lokal auch WordPress installiert, hängt davon ab, ob man sich in Modifikation des Themas einlassen möchte. Die Mehrzahl unserer Webmaster benutzt WordPress ausschließlich in der Online-Version ohne eine lokale Installation.

Installation eines lokalen IIS

Jeder PC ist bereits für die Installation eines Webservers vorbereitet: Einstellungen -> Apps -> Programme und Features -> Windows Features aktivieren oder deaktivieren: .NET Framework 4.7, Internetinformationsdienste (ohne Ftp) installieren. Rechner neu starten.

Administration des Servers

Systemsteuerung -> Verwaltung -> Internetinformationsdienste (IIS)-Manager

Wenn man intensiv mit dem Server arbeitet, sollte man das Symbol auch an den „Start“ anheften.

In der linken Spalte befinden sich die einzelnen Projekte, in der Mitte findet man die Einstellungen für ASP.NET und IIS, rechts sind Aktionen, die man mit einer bestimmten Einstellung ausführen kann.

Solange man keine Seite hinzugefügt hat, gibt es nur die „Default Web Site“, die im Browser auf den Namen http://localhost hört. In den Einstellungen kann man den Speicherort konfigurieren. In meinem Fall wurde der Speicherort von C:\inetpub\wwwroot nach S:\OneDrive\Visual Studio\Projects\inetpub\wwwroot verschoben.

Grundätzlich kann man in diesem Ordner wwwroot seine Anwendung einrichten (zum Beispiel WordPress). Wenn man aber mehrere Anwendungen zu verwalten hat, sollte jede ein eigenes Verzeichnis haben wie im oberen Bild. Es gibt dann also mehrere Webserver auf einem PC.

Damit ein klarer Zusammenhang zwischen dem publizierten Web und dem lokalen Web besteht, wird der Domänenname mit nachgestelltem .localhost verwendet. Im folgenden Beispiel ist der Domänenname buero.clubcomputer.at und am Entwicklungsrechner heißt er buero.clubcomputer.at.localhost. Das sieht man in der Zeile „Bindungen“.

Damit nun wirklich dieses Verzeichnis aufgerufen wird, wenn man buero.clubcomputer.at.localhost im Browser eingibt, muss man die Datei hosts im Verzeichnis C:\windows\system32\drivers editieren. Dazu einen Editor im Administratormodus öffnen, die Datei hosts aufrufen und dort in eine leere Zeile einfügen

127.0.0.1 buero.clubcomputer.at.localhost

Wenn man jetzt diesen Namen im Browser eingibt, wird der lokale Webserver aufgerufen. Der Webserver findet das richtige Verzeicnhnis, indem er in der Tabelle der Bindungen vergleicht, zu welchem Web dieser Name gehört.

Installation von Erweiterungen

Um am IIS zusätzliche Produkte zu installieren, verwendet man am besten den Web Platform Installer https://www.microsoft.com/web/downloads/platform.aspx.

WordPress findet man unter den „Anwendungen“.

Zuerst „Hinzufügen“ (man kann auch mehrere solcher Erweiterungen gleichzeitig hinzufügen) und dann „Installieren“ anklicken. Der Installer weiß ganz genau, was ein solches Paket zusätzlich benötigt und installiert das auch, in diesem Fall MySQL und PHP.

Die Websprache PHP benötigt man, weil WordPress in dieser Sprache verfasst wurde und die Datenbank MySQL, weil in dieser Datenbank alle Informationen über WordPress und auch alle eingegebenen Text gespeichert sind.

Transport

Egal, ob HTML, CSS, JS oder PHP, man muss die Dateien schließlich auf den Server befördern. Wir benutzen zwei Mechanismen:

  • ftp
  • WebSitePanel
DeinName
  DeineDomain
    data
    logs
    wwwroot
      wp-admin
      wp-content
      wp-includes
      index.php
      wp-config.php
      web.config

Alle Daten, die veränderbar sind, befinden sich in wp-content. Die Datenbank-Konfiguration findet man in wp-config.php, die Server-Konfiguration in web.config.

Wie kommen die Daten auf den Server?

Es stehen uns dazu zwei Verfahren zur Verfügung: Ftp und das WebSitePanel. Für Ftp benötigt man spezialisierte Programme für den Ftp-Upload (FileZilla) oder der Upload-Mechanismus ist im Entwurfsprogramm bereits eingebaut (PSPad, ExpressionWeb). Das WebSitePanel benötigt nur einen Browser.

Sowohl Ftp als auch das Panel bieten die Möglichkeit zur Zusammenarbeit.

Upload mit dem WebSitePanel https://panel.ccc.at

Für einen Upload packt man die upzuloadenden Dateien in ein Zip-Archiv, lädt es auf den Server und entpackt es dort. Es entstehen die Verzeichnisse, die beim Anlegen des Zip-Archivs verwendet wurden am Server.

Upload mit Ftp

Der Upload mit Ftp ist für statische Webseiten wichtiger als für Seiten, die mit WordPress verwaltet werden. Nicht einmal für eine WordPress-Installation ist Ftp erforderlich.

Wenn aber Entwicklungen mit WordPress durchgeführt werden, kann Ftp vorteihaft sein. Um mit Ftp uploaden zu können, benötigt man einen Ftp-User, der defaultmäßig im Panel angelegt wird. Man kann für jeden Ftp-User festlegen, in welchem Verzeichnis er Schreib- oder Leserechte hat.

Um dann mit einem dieser User auf den Server zugreifen zu können, benötigt man drei Angaben:

  • Server: ccc.at
  • User: Ftp-Username
  • Passwort: Ftp-Passwort

Der Ftp-Username ist bei der Grundeinstellung gleich dem Panel-Usernamen.

Das Ftp-Passwort ist bei der Grundeinstellung gleich dem Panel-Passwort kann aber unterschiedlich eingestellt werden.

Zum Upload kann man entweder einen spezialisierten Ftp-Client, wie zum Beispiel Filezilla, benutzen oder man benutzt eine Editor, der einen Ftp-Client integriert hat, wie zum Beispiel Expression Web oder PS

Im Artikel FileZilla, der Up- und Downloader werden die Eigenschaften von FileZilla beschrieben.

 

Franz Fiala

Ehemaliger Präsident Clubcomputer / Herausgeber PCNEWS bei ClubComputer.at
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Letzte Artikel von Franz Fiala (Alle anzeigen)

Zur Werkzeugleiste springen