Ich gehöre zur Generation jener, die sich eine CD kaufen, diese rippen und dann ins Regal stellen. Ich selbst konsumiere meist YouTube-Musik aber meine Frau Silvia ist Hörbuch-Fan und Florian ist in den Charts unterwegs. Wir haben eine ansehnliche Sammlung von Tonträgern. Aber diese sehr hübsch gestalteten CDs sind nur etwas fürs Regal. Hören tun wir sie im MP3-Format. Mein Frau hat ein winziges MP3/DAISY-Abspielgerät und Florian hat alles am Handy und immer mit dabei.

Rippen

Ich bin der „Maschinist“, der die CDs rippt und verwende dazu den Windows Media Player.

Was mich bei jedem dieser Kopier-Nachmittage stört, ist die Schlampigkeit der Online-Datenbanken, die eigentlich die Informationen zu den CDs liefern sollten.

Auf einer Audio-CD sind nur laufend durchnummerierte Dateien mit Namen wie track03.cda. Was daher dieses dritte Stück auf der CD ist, steht am Cover. Das ist aber im digitalen Zeitalter ein ziemlich archaischer Zustand.

Im Internet gibt es nun Datenbanken, die alle Angaben wie Erscheinungsjahr, Titel des Albums, Künstler und Titel enthalten, besser gesagt enthalten sollen.

Funktionieren soll das so: man legt eine CD ins Laufwerk und öffnet sie im Windows Media-Player. Zunächst steht da noch Titelnummer 3... und Unbekanntes Album:

…doch nach einigen Augenblicken sollten der Titel der CD und der einzelnen Stücke erscheinen, diesem Beispiel ist der Titel einfach eine Zahl 3 und das Album heißt Krieg und Frieden.

Wenn es nur immer so wäre…

Fehler 1: Es werden ganz andere Titel entdeckt als sich wirklich auf der CD befinden. Beispiel: Hörbuch „Boris Pasternak – Dr. Schiwago CD 1“. Gefunden wird ein gewisser „Boris“. Das Programm sollte eigentlich stutzig werden, ist doch die Anzahl der Titel nicht gleich mit der Anzahl der Tracks auf der CD, aber das Programm ist stur. Man kann diese falsche Festlegung an dieser Stalle (im Windows Media Player) auch gar nicht loswerden. Vielleicht mit einem Trick aber mit den üblichen Ansätzen wie Kontextmenü findet sich keine Möglichkeit.

Wenn man nun auf „CD Kopieren“ geht, werden die Titel, so wie sie in den Internet-Datenbanken gefunden wurden, auf die Festplatte geschrieben; auch wenn es ganz falsche Bezeichnungen sind.

Fehler 2: Hörbücher aber auch Sampler bestehen in der Regel aus mehreren CDs. Jede gerippte CD kommt in einen Ordner mit fortlaufender Nummer. Wenn es gut geht, heißt dieser Ordner so wie das Hörbuch. Dennoch kommt es zu unerwarteten Fehlern. Beispiel: Hörbuch „Buddenbrooks“. Die Verzeichnisnamen sind ganz verschieden geschrieben.

Aber auch die Namen der einzelnen Audiodateien sind verschieden geschrieben, zum Beispiel: „03 3.mp3“ oder „03 Buddenbrooks 03.mp“ oder „03 Kapitel 03.mp3„. Die größte Überraschung bietet aber die zweite CD der Buddenbrooks, denn die enthält als Beschriftung die Titel des Soundtrack zum Film, ist also ganz falsch. Die Namen der Ordner kann man händisch umbenennen aber mit den vielen Einzeldateien ist das ohne Programmunterstützung mühsam.

MP3tag

Das Programm MP3tag ist ein Editor für die Metadaten einer gerippten CD. Man kann einerseits alle Titel sehr bequem editieren, was aber noch wichtiger ist, man kann sich mit mehreren Online-Datenbanken zwecks korrekter Bestimmung der Titel der einzelnen Audio-Dateien verbinden. Und diese Festlegung der Namen funktioniert besser als die im Windows Media Player vorgegebene.

So präsentiert sich der Editor, wenn ein bestimmtes Verzeichnis eingelesen wird, hier Andersens Märchen:

Eine Aufgabe, die man mit dem Editor sehr gut erledigen kann, ist die Festlegung des Dateinamens. Insbesondere bei Hörbüchern ist es wichtig, dass die einzelnen Audio-Dateien richtig sortiert sind. Besteht das Hörbuch aus mehreren CDs, kann man die Dateinamen der CD 1 auf 101,102,103…., der CD 2 auf 201,202…. einstellen und dann alle diese Dateien in ein Verzeichnis kopieren. Für Festlegung des Dateinamens gibt es eine große Zahl von Funktionen.

Zusammenfassung

Besonders bei Titeln mit kleinen Auflagen ist die Pflege der Datenbanken durch den Verlag sehr mangelhaft. Im Extremfall muss man jeden einzelnen Titel eines Samples und den jeweiligen Interpreten händisch eingeben, weil es keinen Datenbank-Eintrag gibt. Es wäre die Aufgabe der Verlage, diese Angaben einzutragen und dann auch so einzustellen, dass man aufgrund der ID (die man aber auch auf jeder CD finden sollte) oder aufgrund der Angaben auf der CD korrekte Angaben bekommt. Dass man aus der Datenbank die Meta-Tags gar nicht oder fehlerhaft beschriftet bekommt, ist ein gravierender Mangel.

Es gibt aber auch positive Beispiele wie zum Beispiel die Hörbuchsammlung „Die Höredition der Weltliteratur“ von „der Hörverlag“. Alle einzelnen Tracks sind bereits als mp3-Dateien auf den CDs und die Metadaten sind fehlerfrei eingetragen (Bild oben). Bei der Benennung der Dateien wurde auch darauf geachtet, dass man alle Titel (mehrere Hundert Dateien) auch in ein gemeinsames Verzeichnis kopieren könnte, ohne sie umbenennen zu müssen. Perfekt!

 

 

 

 

 

 

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