Am Beispiel des Webs von Marcel wird gezeigt, wie mit WordPress Internetseiten entstehen, die als Word-Dokument vorliegen.

Unser Mitglied Marcel unternimmt große Reisen und erstellt nach einer Reise einen Reisebericht in Word. Während seiner letzten Reise im März nach Südafrika hat er den Beginn der Epidemie in Österreich gar nicht mitbekommen und ist mit einem der letzten Flüge hier angekommen und hat danach die 14-tägige Heimquarantäne genutzt und einen Bericht erstellt.

Marcel erstellt für jeden Reisebericht ein bebildertes Word-Dokument und sendet es Freunden, um sie an seinen Unternehmungen teilhaben zu lassen. Marcel betreibt auch eine Webseite bei ClubComputer. Die Webseite ist kostenlos und WordPress ist vorinstalliert. Die Seite von Marcel ist unter

http://marcel-franke.de
http://franke.clubcomputer.at

erreichbar. Derzeit sind drei Reiseberichte publiziert, weitere werden folgen:

Über WordPress

Clubmitglieder erhalten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft auf Wunsch eine Basisinstallation von WordPress. Installiert wird immer die aktuelle Version, Seit 1. April ist es die Version 5.4 mit dem aktuellen Thema Twenty Twenty.

Das Web von Marcel ist schon etwas älter und bei der Einrichtung wurde das Thema Twenty Fifteen gewählt. Das Thema hat eine Benutzerführung am linken Bildrand. Das Thema pass die Inhalte automatisch dem Endgerät an. Auf einem Handy reduziert sich das Menü auf das Menü-Symbol mit den drei horizontalen Strichen ☰ (Hamburger-Menü-Icon).

In WordPress gibt es zwei Arten von Artikel:

  • Seiten
  • Beiträge

Webs besitzen immer beides: Seiten und Beiträge. Seiten und Beträge werden mit demselben Editor erstellt, unterschiedlich sind nur die ergänzenden Informationen.

Seiten sind feste Inhalte, die man über Menüs auswählen kann. Das können sein „Kontakt“, „Impressum“, „Über mich“, „Produkte“, Webshop“ usw. Seiten beschreiben die Absicht des Webprojekts und ändern sich selten. Das Datum, an dem eine Seite erstellt wurde, ist von untergeordneter Bedeutung.

Bei den Seiten muss man angeben, ob sich eine Seite in der obersten Hierarchiebene eines Menüs befindet oder man muss die jeweilige Elternseite angeben. Dazu kommt eine Reihungsnummer, wenn die Seiten nicht alphabetisch nach dem Titel geordnet werden sollen.

Beiträge sind chronikale Inhalte, die auf einer gemeinsamen Seite absteigend nach dem Datum präsentiert werden. Eine WordPress-Webseite, die auf der Startseite mit diesen Beiträgen startet, nenne man einen Blog. Der Autor will nichts verkaufen, er will nur seine Beiträge publizieren.

Beiträge bilden einen Blog (=Weblog), also ein Webtagebuch. Bei den Beiträgen gibt das Datum die Reihenfolge vor. Daneben vergibt man für jeden Beitrag eine Kategorie und Stichwörter. Man kann also auf derselben Seite über Reisen, Freizeit und Familie berichten und dann aufgrund dieser Kategorien nur die Seiten über das Reisen anzeigen lassen.

Reiseberichte sind typischerweise mit einem Datum verbunden, daher wurden Marcels Reiseberichte als Beiträge publiziert. Der jeweils letzte Beitrag erscheint als erster auf der ersten Seite. Das erspart es, Seiten in einem Menü einzubauen. Bei vielen solcher Berichte gibt es über Kategorien und das Archiv praktische Möglichkeiten, in den Beiträgen zu stöbern. Im obigen Bild sieht man unter „Neueste Beiträge“ die Links zu den derzeit drei veröffentlichen Reiseberichten.

Word-Dokument in WordPress publizieren

In diesem Beitrag werden die Schritte beschrieben, die zur Publikation eines Reiseberichts als WordPress-Seite ausgehend von einem Word-Dokument erforderlich sind. Hier geht es um die Übertragung eines Word-Artikels in eine WordPress-Seite.

Bei der Formatierung des Word-Dokuments sollte man sich auf Absätze, Aufzählungen, Tabellen, Bilder und Überschriften beschränken. Weitergehende Wordfunktionen wie zum Beispiel Inhaltsverzeichnis, Index, eingebettete Objekte, Kopf- oder Fußzeilen oder aufwändige Zeichenformatierungen sind schwerer zu importieren.

Beim Erstellen des Word-Dokuments sollte man darauf achten, dass die Überschriften mit den Formatvorlagen „Überschrift 1“, „Überschrift 2″… formatiert werden. Diese werden beim Import in WordPress automatisch durch die Webformate H1, H2… ersetzt und es muss nichts mehr händisch korrigiert werden.

  • In WordPress als Administrator anmelden und in der schwarzen Kopfzeile Neu -> Beitrag oder Seite wählen.
  • Eingabe eines Titels, zum Beispiel „Lappland-Reise“
  • Kategorie – zum Beispiel „Reisebericht“ – eingeben
  • Word-Dokument öffnen, mit Strg-A alles markieren und mit Strg-C kopieren
  • Kursor in den Entwurfsbereich von WordPress setzen und mit Strg-V einfügen.
  • Damit ist der Text in WordPress importiert und man kann den Beitrag oder die Seite speichern.

WordPress wendet bei diesem Import bezüglich des Originaltextes webkonforme Vereinfachungen an. Man wird bemerken, dass komplexe Formatierungen und auch mehrfache Zeilenumbrüche, die in Word gerne zur Distanzierung von Absätzen verwendet werden, automatisch entfernt werden.

Was fehlt, sind die Bilder. Bilder können auf diese Weise nur dann importiert werden, wenn sie Verweise zu bereits im Internet gespeicherten Bildern sind, aber das ist bei Word-Dokumenten nicht der Fall. Man muss daher alle Bilder des Dokuments in die WordPress-Mediathek laden, damit sie in das bereits existierende Word-Dokument eingefügt werden können.

Diesen Import erledigt man nicht für jedes Bild einzeln, sondern man exportiert alle Bilder aus Word. Man speichert das Word-Dokument als HTML-Datei. Dabei werden eine Html-Datei und ein gleichnamiger Ordner erstellt. In diesem Ordner befinden sich alle Bilder des Word-Dokuments.

Um die Bilder in WordPress zu importieren, öffnet man Dashboard -> Medien -> Datei hinzufügen (oder in der schwarzen Kopfzeile Neu -> Medien und zieht alle Bilder aus dem soeben erstellen Ordner in die WordPress-Seite. Damit befinden sich die Bilder in der Mediathek.

An allen Stellen, wo man ein oder mehrere Bilder einfügen will, klickt man auf das Pluszeichen zwischen den Absätzen und fügt ein Bild oder eine Galerie ein und wählt die Bilder aus der Mediathek aus.

Bilder oder Galerien

Es ist praktisch, mehrere thematisch zusammengehörige Bilder nicht als Einzelbilder sondern als Galerie einzufügen. Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen Bildern und Galerien. Die Bildunterschriften sind bei Bildern unterhalb des Bildes und bei Galerien auf dem Bild. Für eine einheitliche Darstellung ist es empfehlenswert, nur mit Galerien zu arbeiten und ein einzelnes Bild ist dann eben eine Galerie mit nur einem Bild. Der Vorteil ist, dass alle Bilder demselben Stil folgen.

Links

Wenn in dem Word-Dokument Links waren, bleiben diese auch in der WordPress-Seite erhalten. Diese informativen Links öffnen aber immer in derselben Seite. Wenn also jemand den Reisebericht liest und auf einen Link klickt, verlässt er den Reisebericht und die verlinkte Seite öffnet im selben Fenster. Das sollte aber nicht so sein, die verlinkten Seiten sollten in einem neuen Fenster öffnen. Daher sollte man alle Links editieren und so einstellen, dass sie in einer neuen Seite öffnen.

Plugins

Grundsätzlich reicht die Grundausrüstung von WordPress für gewöhnliche Blogs vollkommen aus. Dennoch werden WordPress-Seiten durch Plugins mit sehr vielen zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Es gibt kaum eine WordPress-Seite, die ganz ohne zusätzlicher Plugins auskommt, und auch die Seite der Reiseberichte von Marcel war keine Ausnahme.

Easy Table of Contents

Marcels Berichte sind chronologisch aufgebaut und jeder Tag beginnt mit einer Überschrift. Nun sind aber Marcels Berichte auch sehr ausführlich und daher ist es wünschenswert, am Beginn des Beitrags ein Inhaltsverzeichnis vorzufinden. Wer das einmal händisch aufgebaut hat, weiß wie nützlich es ist, wenn diese Arbeit – ähnlich wie bei Word – automatisch erledigt wird. Das zugehörige Plugin heißt „Easy Table of Contents“. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind vielfältig. In diesem Fall wurde die Einstellung gewählt: „automatisch auf jeder Beitragsseite einfügen“.

Nextgen-Gallery

Beim Reisebericht über Südafrika aus dem Jahr 2012 gab es sehr viele Bilder pro Tag und die in WordPress enthaltene Galerie-Funktion hat für so viele Bilder zu wenige unterstützende Funktionen. Daher wurde das Plugin „Nextgen-Gallery“ installiert. In der kostenlosen Version sind zwar nicht die schicken Lightbox-Funktionen und die ästhetischen Bildanordnungen enthalten aber immerhin beschränkt die Galerie die Bilder eines Albums auf eine kleinere Zahl und man kann über eine Paginierungsfunktion zu den weiteren Bildern umschalten. 

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