Erfahrungen mit TeamViewer und Windows Remotehilfe

Christian Zahler hat in PCNEWS 169 (Juni 2021) im Kapitel 11, Fernwartung und Fernzugriff folgendes im Detail beschrieben:

11.1 Remotedesktop (ist für Remoteunterstützung ungeeignet)
11.2 Remotehilfe
11.3 Remoteunterstützung (gibt es nicht mehr)
11.4 TeamViewer

Ich habe schon vor langer Zeit damit begonnen, Freund:innen und Clubmitgliedern über TeamViewer zu unterstützen. Wesentlich später habe ich auch die Remotehilfe entdeckt und genutzt.

TeamViewer

https://teamviewer.de

Anfangs war TeamViewer im privaten Umfeld (also nicht kommerziell) das Tool der Wahl: es war kostenlos installierbar und nutzbar – soweit ich mich erinnere, war die einzige Einschränkung jene auf nicht-kommerzielle Anwendungsfälle. Man konnte dort verschiedene Computer (also nicht nur Windows-Systeme) erreichen; später kamen auch Smartphones hinzu.

Nach einiger Zeit hat TeamViewer begonnen, bei rein privater Anwendung eine kommerzielle Anwendung zu vermuten und drängte, eine Lizenz zu kaufen. Es kam dazu, dass das Konto derart gesperrt wurde, dass ohne Lizenz nix mehr ging. Ich denke, das gibt es noch immer so.

Die Seite Reset-Management

Seit Juni 2020 kann man sich über die persönliche (private) und die kommerzielle Nutzung von TeamViewer hier informieren: https://www.teamviewer.com/de/reset-management/.

Die Seite ist umfangreich und in Englisch gehalten. Ich habe keine Möglichkeit gefunden, eine deutsche Version anzuzeigen.
Da ich den Chrome Browser verwende, habe ich die automatische Übersetzung ins Deutsche aktiviert; die ist natürlich kein für TeamViewer verbindlicher Text, kann aber das Verständnis erleichtern. Verbindlich scheint mir nur die englische Version zu sein.

Man kann dort auch, wenn für ein privates Konto eine kommerzielle Nutzung vermutet wurde, eine gegebenfalls erforderliche Freischaltung beantragen. Dazu muss man ein Formular ausfüllten …

TeamViewer hat geschätzt, dass man, um diese Seite (in Englisch) zu lesen, ca. 11 Minuten aufwenden muss. Das hat sich ebenso falsch erwiesen, wie der Verdacht einer kommerziellem Nutzung … irgendwie können sie’s nicht …

Ich habe die oberhalb verlinkte Seite in Deutsch als PDF gedruckt, INKLUSIVE der Kommentare, die Community Mitglieder angegeben haben. Man kann leicht erkennen, dass TeamViewer die Nutzer der freien Version gehörig quält. Ich halte das mittlerweile für unanständig.

Meine Erfahrung / Bewertung

Das Tool ist gut, die Firma allerdings verfolgt private Nutzer jedenfalls schon ziemlich – den Eindruck bekommt man beim Lesen der o.a. Kommentare der Community Mitglieder. Vermutlich ist eine schlecht trainierte KI im Einsatz oder schlechte andere Algorithmen …

Auch ich finde, dass es schon ein erheblich mühsames Unterfangen geworden ist, TeamViewer privat zu nutzen. Der Aufwand, eine brauchbare TeamViewer Funktion (wieder?) herzustellen, wenn sie „verloren ging“, ist jedenfalls erheblich. Das war in den Anfangszeiten nicht so. „Sie“ sprechen immer davon, private Nutzung kostenlos zu unterstützen und rühmen sich dessen, die Praxis ist mMn aber eine andere.

Deshalb habe ich mich mit der Windows Remotehilfe angefreundet.

Windows Remotehilfe

ACHTUNG: Remotehilfe heißt seit einiger Zeit nun Schnellhilfe!

Die Remotehilfe ermöglicht es, von einem Computer einem anderen Computer bzw. dessen Benutzer Hilfe und Unterstützung zu geben.

Voraussetzungen

Die Remotehilfe ist nur mit einem Microsoft Konto verfügbar (ich habe das extra mit einem lokalen Konto verifiziert und finde die Remotehilfe nicht).

Vermutlich geht es im Dunstkreis von Windows 10 und Windows 11 – Letzteres habe ich allerdings noch nicht versucht, sondern mich auf Windows 10 beschränkt.

Auf beiden Systemen muss die Remotehilfe App laufen.

Remote Session

Wie man vorgehen muss, um sich zu verbinden, erläutert Christian Zahler wie am Beginn angeführt.

Hat man sich mit dem remote System verbunden, sieht man dessen Desktop und hat Rechte bekommen, das remote System von Ferne zu bedienen.

Administrator-Rechte am remote System erhalten

Erst kürzlich habe ich versucht, einen Club-Kollegen zu unterstützen. Es funktionierte klaglos bis zu jenem Punkt, als ich versuchte, im Remote PC Admin-Rechte für die Ausführung einer App zu erlangen. Im remote System bekommt der unterstützte Benutzer die Aufforderung der Benutzerkontensteuerung zu sehen, die Rechtevergabe zu erlauben:

Derweil sieht der Unterstützer:

Sobald das Recht vergeben oder abgelehnt wurde, wird dem Unterstützer wieder der freigegebene Bildschirm angezeigt (mit oder ohne die gegenständliche App), der zum Beispiel so aussieht (es läuft gerade ein Backup):

Der in den Screenshots ersichtliche Nutzermodus: Administrator stammt sehr wahrscheinlich daher, dass ich auf beiden Systemen, Unterstützer und Unterstützter, das selbe Konto mit Administrator-Berechtigung eingerichtet habe.

Ein bisschen Recherche im Netz zeigt, dass (auch) andere gelegentlich Probleme damit haben, auf dem Remote PC Admin-Rechte zu erlangen, deshalb habe ich das oben detailliert erläutert.

Die Toolbar

Etwas größer dargestellt als oberhalb:

Die übereinander gezeigten Symbole stehen alternierend (entweder/oder) an der jeweiligen Position:

Meine Erfahrung / Bewertung

Die Remotehilfe ist Bestandteil von Windows (und ist in Windows 10/11 in 22H2 enthalten). Man muss sich daher nicht mit Aspekten wie Privatnutzung herumschlagen; niemand kann die Nutzung untersagen. Das ist im Vergleich zu TeamViewer schon ein wesentlicher Punkt.

Ich habe beim fortlaufenden Unterstützen einer Bekannten vor einigen Monaten allerdings erlebt, dass die Remotehilfe auf ihrem System „plötzlich“ nicht mehr funktionierte – sie ließ sich nicht mehr starten (könnte damit zu tun haben, dass die Remotehilfe in den Microsoft Store „übersiedelt“ ist und per Update aktualisiert wird). Als Ursache für das nicht-mehr-Funktionieren habe ich allerdings die „Marotte“ der Dame kräftig im Verdacht, ihr System nicht zu pflegen, denn es wurden seit Monaten (gar Jahren?) keine Updates mehr gemacht … SSKM.

Davon abgesehen hat die Remotehilfe tadellos funktioniert. Nicht in allen Belangen so komfortabel wie der TeamViewer, aber immerhin eben doch. Und das ohne irgendwelche Sperenzchen.

Alternativen zu TeamViewer und Remotehilfe

AnyDesk

https://anydesk.com/de

Dies ist das Lieblingstool unseres Autors Günter Hartl. Er bevorzugt es besonders deshalb, weil es nicht so viel Bandbreite benötigt und man auch bei schwächeren Internetverbindungen immer noch gut arbeiten kann.

Ich kann darüber nichts weiter berichten, weil ich es bisher noch nicht eingesetzt habe.

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