Webseiten werden im Laufe der Zeit immer umfangreicher. Seiten, Beiträge und PlugIns kommen dazu, Einfache Themen genügen nicht mehr und werden durch komplexere ersetzt. Und irgendwann stößt man an Grenzen vorgegebener Einstellungen. In meinem Fall meldete sich das Web manchmal nicht. Es kam eine allgemeine Fehlermeldung, dass etwas am Web nicht stimmt, die Webseite wurde nicht dargestellt. Wie dieses konkrete Problem gelöst werden konnte, steht am Ende des Artikel. Am Anfang steht eine Reihe von Diagnosemaßnahmen, die man etwa in dieser Reihenfolge ausführt.

Wenn WordPress also eine weiße Seite liefert oder eben eine Fehlermeldung, die sagt, dass mit dem Web etwas nicht in Ordnung ist, muss der Werkzeugkasten ausgepackt werden. Die wichtigste Frage ist, ob man WordPress noch im Admin-Modus aufrufen kann.

Im Admin-Modus benutzt WordPress nicht das aktuelle Thema und auch viele Plugins werden nicht benötigt. Daher startet die Administrationsseite oft ohne Fehler.

  • Admin-Modus aktivierbar http://DeineDomäne/wp-admin ist erreichbar
  • Admin-Modus nicht aktivierbar http://DeineDomäne/wp-admin ist nicht erreichbar

Admin-Modus aktivierbar

Im Admin-Modus gibt es ein vorinstalliertes diagnostisches Werkzeug, den Website-Zustand und zahlreiche Plugins, die bei der Fehlersuche behilflich sind.

Website-Zustand

In den neueren Versionen von WordPress gibt es im Werkzeugkasten eine Funktion, die diagnostische Informationen über WordPress, das Thema, die Plugins und dem Webserver gibt. Dashboard -> Werkzeug -> Website-Zustand

Eventuell findet man schon an dieser Stelle einen Hinweis auf einen möglichen Fehler. Kleinigkeiten, wie zum Beispiel “Inaktive Themen sollten entfernt werden” kann man übergehen. Dieser Hinweis – sofern man ihn befolgt – kann sogar einschränkend bei der weiteren Fehlersuche sein. Entfernt man nämlich wirklich alle Themen bis auf das gerade aktive, dann kann Word nicht auf ein einfaches Thema zurückschalten, wenn das zur Diagnose nötig wäre. (Siehe später).

Für eine weitergehende Diagnose sollte man das Plugin “Health Check & Troubleshooting” installieren. Das Plugin erlaubt einige diagnostische Maßnahmen zur Fehlereingrenzung. Man aktiviert das Plugin mit Dashboard -> Plugins -> Health Check & Troubleshooting -> Aktivieren. Damit erweitert sich die obige Seite um zwei weitere Tabs Werkzeuge und Problembehandlung.

Werkzeuge

  • Datenintegrität: prüft, ob sich die Dateien der WordPress-Installation im Originalzustand befinden. Diese Funktion ist hilfreich, wenn der Verdacht besteht, dass sich Schadsoftware am Server befindet oder wenn die grundlegende Installation von WordPress fehlerhaft ist.
  • E-Mail-Prüfung: Mit dieser Funktion wird eine Test-E-Mail an die voreingestellte Mail-Adresse der Webseite gesendet.
  • Plugin-Kompatibilität: Das ist ein oberflächlicher Test der aktivierten PlugIns hinsichtlich ihrer Versionsnummer und eventueller Anforderungen an die Systemeinstellungen.

Diese Tests verlaufen auf meinen Installationen ohne Fehler.

Problembehandlung

Die häufigsten Fehlerursachen in WordPress sind Themen und Plugins. Und das ist nicht unähnlich zu Windows, dessen Stabilität früher vor allem durch Treiber fremder Hersteller gelitten hat.

Man klickt im Tab “Problembehandlung” auf “Problembehandlungsmodus aktivieren” und kann auf Fehlersuche gehen.

Im Problembehandlungsmodus sehen alle Besucher die Seite ganz normal, also mit allen Plugins und mit aktiviertem Thema. Für den eingeloggten Administrator werden aber alle Plugins und alle Themen deaktiviert. Er sieht also die Seite aber mit einem einfachen Thema und ohne irgendein aktiviertes Plugin.

Wenn nun für den Admin die Seite sichtbar wird, muss man herausfinden, welches Plugin Probleme macht.

Plugins ausschalten bis auf eines

Man kann in diesem Modus jedes Plugin hinzufügen und testen, ob es den Fehler verursacht. Dashboard -> Plugins -> Installierte Plugins -> Aktivieren bei der Problembehandlung.

Plugins ausschalten bis auf eines

Man kann den Test auch umkehren und alle Plugins aktivieren und eines von ihnen deaktivieren. Dazu schaltet man den Problembehandlungsmodus im Dashboard wieder aus und geht in die Installierten Plugins.

Diesen Text findet man im Dashboard bei Aktiviertem Problembehandlungsmodus. Hier kann man diesen Modus wieder deaktivieren.
Jedes Plugin kann bei abgeschaltetem Problembehandlungsmodus und aktiviertem Plugin Health Check & Troubleshooting mit dem Link “Probleme behandeln” ausgeschaltet werden.

Mit Probleme behandeln wird das betreffende Plugin ausgeschaltet und man kann die Auswirkung an der Webseite beobachten.

Nach Beendigung der Diagnose solle man das Plugin Health Check & Troubleshooting mit Dashboard -> Plugins -> Health Check & Troubleshooting -> Deaktivieren.

Debug-Modus

WordPress läuft in der Serversprache PHP. Der Modus ist etwa der eines Browsers, der Html-Seiten anzeigt, denn die Anzeige der durch PHP generierten Seiten erfolgt ohne Ausgabe von Fehlermeldungen. Wenn es aber zu einer Störung am WordPress-Web kommt, sind gerade die Fehlermeldungen von Interesse. Man muss sie aktivieren.

Im Grundzustand steht ziemlich am Ende der Seite wp-config.php folgende Zeile.

define('WP_DEBUG', false);

Diesen Eintrag muss man ändern in:

define('WP_DEBUG', true);

Diese Änderung kann man entweder durch eine FTP-Verbindung oder mit dem Dateimanager im WebsitePanel durchführen.

Wer sich das nicht zutraut, kann dafür auch das Plugin Debug Bar – Enable WP_DEBUG from admin dashboard einsetzen. Das Plugin fügt sich in die schwarze Menüleiste ein und ist sowohl im Admin-Bereich als auch in der Benutzeransicht in der schwarten Administrationsleiste sichtbar.

Bei Aktivierung des Debug-Modus wird die Datei wp-config.php verändert, es erfolgt also ein Zugriff auf eine Datei der WordPress-Installation.

//define('WP_DEBUG', false);
///////// WP_DEBUG_FROM_DASHBOARD_PLUGIN___START (If you need to remove this, at first deactivate plugin, and then fully remove this block, not partially!)
if(file_exists($a=DIR."/wp-content/plugins/enable-wp-debug-from-admin-dashboard/_wp_config_addon.php") && include_once($a)){
define("WP_DEBUG", ewdfad_WP_DEBUG);
define("WP_DEBUG_DISPLAY", ewdfad_WP_DEBUG_DISPLAY);
define("WP_DEBUG_LOG", ewdfad_WP_DEBUG_LOG);
}
///////// WP_DEBUG_FROM_DASHBOARD_PLUGIN___END
/* That's all, stop editing! Happy blogging. */

Hier sieht man, dass das Plugin Debug Bar die Originalzeile (erste Zeile) deaktiviert (erste Zeile) und danach seine Einfügung in der Datei wp-config.php unterbringt.

Im Debugmodus stehen – meist am Anfang einer Webseite – verschiedene Fehlermeldungen, oft geben sie einen direkten Hinweis auf das problematische Plugin.

Admin-Modus nicht aktivierbar

Wenn dieses Login in die Seite http://DeineDomäne/wp-admin nicht möglich ist, muss man Konfigurationsänderungen über den Dateimanager im WebsitePanel https://panel.ccc.at oder über den FTP-Zugang durchführen. Solche Maßnahmen wären

  • WordPress, Thema neu installieren
  • Alle Plugins deaktivieren
  • Inhaltliche Änderungen in Dateien

In meinem Fall schaltete ich den Debug-Modus ein, um zu sehen, welche Fehlermeldung WordPress liefert.

define('WP_DEBUG', true);

Die Fehlermeldung war:

Fatal error: Allowed memory size of 134217728 bytes exhausted (tried to allocate 10489856 bytes) in D:\HostingSpaces\ffialamember\klub.rapid.iam.at\wwwroot\wp-includes\functions.php on line 708

WordPress hat etwa 10 MB angefordert, die aber nicht mehr zur Verfügung gestellt werden konnten. Da alle anderen Webs diesen Fehler nicht zeigen, liegt der Grund wahrscheinlich in einem individuellen Speicherbedarf, den man auch über die PHP-Einstellungen durch folgende Zeile erhöhen kann.

define( 'WP_MEMORY_LIMIT', '256M' );

Das war’s auch schon, Änderungen am System waren nicht nötig. Wie man sich über Dashboard -> Werkzeuge -> Website-Zustand -> Info -> Server überzeugen kann, sind die Speicherlimits großzügig eingestellt.

Titelbild

Das Titelbild besteht aus den Zeichen

  • WordPress-Symbol F411 aus dem Windows-Zeichensatz Font Awesome 5 Brands
  • Zwei Zeichen E115 und F8B0 aus dem Windows-Zeichensatz Segoe MDL2 Assets

Erstellt mit InkScape, siehe Beitrag Windows-Symbol

Franz Fiala

Ehemaliger Präsident Clubcomputer / Herausgeber PCNEWS bei ClubComputer.at
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Letzte Artikel von Franz Fiala (Alle anzeigen)

Zur Werkzeugleiste springen