Es klingt ein bisschen verrückt, wenn man versucht, Bilder über die Kommandozeile zu bearbeiten; aber diese Technik ist mehr verbreitet als man denken mag. Wir müssen in erster Linie an Programme denken, die eine Bildbearbeitungsfunktion ausführen sollen. Spätestens, wenn man ein solches Problem zu lösen hat, ist man erleichtert, auf einen wahrlichen Hexenmeister, auf ImageMagick zurückgreifen zu können. (Die Installation schauen wir uns am Ende an.)

ImageMagick in seinem ganzen Leistungsumfang zu verstehen, ist ein größeres Projekt. Wir wollen es daher auf eine ganz spezifische Anwendung reduzieren. Es geht darum, Wolfgang, unser blindes Mitglied, mit der Möglichkeit auszustatten, Bilder, die er im Zuge seines Projektes anfertigt, zu verkleinern und eventuell auch zu verbessern. Wolfgang publiziert Bilder auf FalleryServerPro, unseren Medienserver aber in voller Größe der Bilder dauert der Upload unverhältnismäßig lang und belastet den Speicherplatz am Server. Erst nach dieser Verkleinerung durch ImageMagick werden die Bilder auf unseren Medienserver upgeloadet.

Das Programm verhält sich nach der Installation wie eine Betriebssystemerweiterung, in der Form, dass weitere Befehle über die Kommandozeile verfügbar sind. Diese Befehle sind: animate, compare, composite, conjure, convert, identify, imdisplay, magick, mogrify, montage und stream. Hier eine kurze Beschreibung dieser Befehle, mit einem direkten Link zu einer genaueren Beschreibung (englisch):

animate GIF-Animationen anzeigen
compare Zeigt Unterschiede zwischen Bildern
composite Überlagerung von Bildern
conjure Skriptsprache (experimentell)
convert Bilder umwandeln und modifizieren
display Diashow anzeigen
identify Bietet Informationen über ein Bild
imdisplay Bildbetrachter
import Screen-Grabber
magick Ähnlich wie convert
mogrify Bearbeitet viele Bilder gleichzeitig
montage Erzeugt eine Tapete von Thumbnails
stream Bearbeitung sehr großer Bilder

Wir müssen uns alles das nicht merken, weil wir uns auf unser Problem, die Batchbearbeitung von Bildern in einem Verzeichnis konzentrieren wollen. Ein einzelnes Bild wird mit convert bearbeitet, viele Bilder mit mogrify. Achtung: mogrify überschreibt eventuell auch Bilder, wenn man nicht einen eigenen Ausgabepfad angibt, man muss daher vorsichtig damit umgehen.

Annahme: Unsere Bilder befinden sich in einem Ordner auf dem Desktop. Wir öffnen eine Konsole und ändern den Pfad auf diesen Ordner. Mit dir können wir dann alle Bilder sehen, Damit die Originalbilder nicht überschrieben werden, erzeugen wir zunächst einen Ordner thumbs mit md thumbs.

Das Konvertieren der Bilder geht so:

mogrify -path thumbs -thumbnail 100x100 *

Das war’s auch schon. Die längere Seite jedes Bildes wird auf 100 Pixel verkleinert, die kürzere Seite bleibt dazu proportional. Die Bilder werden in das Verzeichnis thumb abgelegt.

Wenn man die Kontraste in den Bildern erhöhen will, kann man den Parameter -contrast verwenden.

mogrify -path thumbs -contrast -thumbnail 100x100 *

Installation

 

ImageMagick gibt es für 32- und 64-Bit-System sowie für 8 bzw. 16 Farben pro Bit. Wenn man nicht sehr hoche Ansprüche auf die Farben hat, kann man die schnellere 8-Bit-Verison verwenden, die ja auch schon 16 Millionen Farben anbietet.

Eventuell bereits installierte ältere Version über „Programme und Funktionen“ deinstallieren und danach die downgeloadete exe-Datei aufrufen.

Um die korrekte Installation zu testen, öffnet man eine Eingabeaufforderung und gibt folgende Befehle ein:

magick wizard: wizard.jpg
magick wizard.jpg win:

Es erscheint der „Hexenmeiter“ in dem mitgelieferten Viewer imdisplay.exe.

wizardlong

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