GIMP

Die im folgenden Text erwähnten Folien findet man hier zum Download http://see.clubcomputer.at/default.aspx?aid=10040

GIMP ist ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm, basierend auf der GNU Public Licence.

GIMP:  GNU Image Manipulation Program
GNU: GNU General Public License  „GNU’s not Unix

Und weil es so hübsch ist, hier das Symbol für diese GNU-Public License, mit Original-Quellenangabe:

563px-official_gnu-svg1

Von Victor Siame <vcopovi@wanadoo.fr> – http://www.gnu.org/graphics/gnusvgart.html (http://www.gnu.org/graphics/official%20gnu.svg), FAL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3653319

Aber gerade dieses Bild ist nicht in GIMP erstellt worden, im Sinne des GNU-Acronyms könnt man sagen „inagi“ (Is not a GIMP image). Siehe auch Schlussbemerkung.

„GNU“ ist ein rekursives Acronym. Das „G“ könne eigentlich irgendein Buchstabe sein. „G“ wurde aber gewählt, damit es ein aussprechbares Wort ergibt, eben „GNU“. Das „not Unix“ markiert den Beginn eines freien Betriebssystems, das von jedermann verwendet und auch weiterentwickelt werden kann. Und auch GIMP ist ein Projekt, das auf dieser GNU-Lizenz beruht.

Die aktuelle Version von GIMP ist 2.8.18, eine optisch mehr an Photoshop angelehnte Version 2.9 ist in Entwicklung, die LINUX-Version kann man bereits nutzen.

Auch, wenn jemand die komplexeren Bildbearbeitungsmodi gar nicht braucht, bietet GIMP allein über das Menü „Datei“ ein Menge an Möglichkeiten.

Gimp-Quellen (Folie 7)

Literatur über GIMP (Folie 8)

Themen (Folie 9-11)

Die angekündigte Version 2.9 wird bereits in eine photoshop-ähnlichen Oberfläche in dunklem Stil erscheinen. Aber auch die aktuelle Version 2.8 kann mit einem dunklen Thema versehen werden. Es gibt zahlreiche Entwürfe, die man sich anschauen kann. Einen Themenordner erkennt man daran, dass er eine Datei mit dem Namen gtkrc (ohne Endung) erhält. Darüber hinaus kann der Ordner weitere Ordner und auch viele Symbolbilder enthalten.

Nicht alle dunklen Themen sind ohne Änderungen verwendbar. Der Grund ist, dass manche Flächen der Oberfläche versehentlich noch in weißer Farbe sind (zum Beispiel das Menü) und auf diesem, Untergrund mit heller Schrift das Menü gezeichnet wird. Das Thema „London Smoke“ hat diesen Fehler nicht und kann verwendet werden.

Es gibt einfache Themen, die nur aus einer einzigen Datei bestehen, in der die Stile für die verschiedenen Bildschirmareale festgelegt werden. Es gibt aber auch komplexere Themen, die auch die verwendeten Symbole verändern. Ein solches aufwändiges, dunkles Thema ist „NN-Dark Theme“.

Die Themen installiert man, indem man das Themenverzeichnis in den Ordner C:\Users\<DeinUserName>\.gimp-2.8\themes kopiert. Eingestellt wird das Thema unter Bearbeiten -> Einstellungen -> Thema. Achtung: schaltet man auf ein anderes Thema um, passiert gar nichts, man muss GIMp danach ausschalten und noch einmal neu starten, damit das Thema auch wirksam wird.

Oberfläche (Folien 11,12)

Es gibt grundsätzlich zwei Anordnungen:

Einzelfenster-Modus ein, bei dem alle andockbaren Dialoge und Werkzeugeinstellungen aber auch alle gerade bearbeiteten Bilder in einem einzige Fenster zusammengehalten werden.

Einzelfenster-Modus aus (klassisch), bei dem sich alle bearbeiteten Grafiken, der Werkzeugkasten und alle Dialoge in einzelnen Fenstern befinden.

In beiden Oberflächenarten kann man mit der Tabulator-Taste die Dialoge zur Vergrößerung der Zeichenfläche ein- und ausschalten.

Bild erstellen / öffnen (Folien 14-17)

Es gibt folgende Optionen, ein Bild zu erstellen/öffnen:

  • Datei -> Neu…
  • Datei -> Öffnen…
  • Datei -> Adresse öffnen…
  • Datei -> Erstellen -> Aus Zwischenablage
  • Datei -> Erstellen -> Bildschirmfoto…
  • Datei -> Erstellen -> Scanner/Kamera…
  • Datei -> Erstellen -> Von Webseite…
  • Datei -> Erstellen -> Schaltfläche, Logos, Text, Muster, Webseitendesign
  • Datei -> Aus Ebenen öffnen…
  • Datei -> Speichern, Speichern unter…
  • Datei -> Exportieren als…

Neu erzeugt ein neues leeres Bild. Die Dimensionen des Bildes sind in vielen Einheiten wählbar aber die Angabe „Pixel“ ist die Vorgabe. Soll eine Grafik für Bildschirmausgabe erstellt werden, wählt man am besten Pixel. Für ein Bannerbild in Facebook wir zum Beispiel 1920×1080 Pixel empfohlen. Für Papierformate gibt es viele Voreinstellungen. Optional kann zwischen RGB und SW-Bild gewählt werder, weiters kann die Fläche mit der Vordergrund- oder Hintergrundfarbe oder mit Transparent oder Weiß gefüllt werden.

Öffnen eines bestehenden Bildes aus sehr vielen Quell-Formaten ist selbsterklärend, wichtig sind die möglichen Formate. Kurz es gibt sehr viele möglich Importformate. Wichtig ist die Kompatibilität mit Photoshop (.psd); interessant ist, dass man auch Vektorgrafik (.svg, .ps) öffnen kann. Aber egal, welches Format man öffnet, es wird immer in einem internen Format weiterverarbeitet und wenn man es exportiert, kann damit praktisch das ursprüngliche Bildformat konvertieren. Wenn es also gewünscht ist, ein .jpg-Format in ein .gif-Format umzuwandeln, öffnet man das .jpg und exportiert es als .gif. Vektorgrafik .svg kann zwar geöffnet aber nicht exportiert werden.

Adresse öffnen öffnet ein Bild aus dem Internet. Man erspart sich daher, das Bild zuerst zu speichern und dann zu öffnen.

Erstellen ist ein sehr mächtiges Kommando und hat sehr viele Variationen. Einerseits kann man damit die Bildquelle wählen. Zwischenablage, Kamera, Scanner oder Webseite. Anderseits kann man mit zusätzlichen Einstellungen gleich das fertige Bild generieren, ohne auch nur einen Pinselstrich zu setzten. Ein Bildgenerator für Schaltflächen, Logos und Schriften. Die Anzahl der Einstellungen ist überaus vielfältig. Aber auch ohne irgendwas zu verändern, bekommt man das Gewünschte auf Knopfdruck.

Erstellen Webseite ist ein interessantes aber nicht ganz zu Ende gedachtes Werkzeug. Man kann damit viele Webseiten in eine Grafik konvertieren. Seiten mit gewissen Skripten funktionieren nicht. Interessant ist, dass man die Schriftgröße zwischen „winzig“ und „riesig“ verändern kann, was auch das generierte Bild entscheidend mit beeinflusst. Was fehlt, ist die Trennung von Hintergrund Bildern und Schrift, d.h. es wird alles in eine Ebene zusammengemischt. Wünschenswert wäre, dass man die einzelnen Elemente in getrennten Ebenen zur Verfügung hat.

Erstellen Bildschirmfoto entspricht einem eingebauten „Snipping Tool“, ist aber weniger leistungsfähig.

Wenn man daher schnell einen hübschen Schriftzug braucht und die dazu erforderlichen Arbeitsschritte mit GIMP noch nicht kennt, kann man dieses Kommando „Erstellen“ sehr vorteilhaft anwenden. Das Ergebnis exportiert man in dem gewünschten Format, meist .jpg, oder.png (wenn das Bild transparente Teile enthält). Will man ein GIF-Bild, dann muss man das Ergebnis vorher in das Palettenformat mit Bild -> Modus -> Indiziert verwandeln.

GIMP-Format .xcf

Datei->Speichern: Egal, wie man ein Bild erstellt oder öffnet, die interne Repräsentation geht weit über das Ursprungsformat hinaus. Speichert man ein Bild, wird es immer im .xcf-Format gespeichert (Experimental Computing Facility). Ein wesentlicher Unterschied zu Photoshop besteht im dargestellten Farbraum mit je 8 Bit pro Farbkanal und 8 Bit im Transparenzkanal, während .psd-Dateien 32 Bit Farbtiefe aufweisen. Eine höhere Farbtiefe ist bei GIMP in Planung.

Farbmodell

GIMP kann ein Bild in drei Farbräumen bearbeiten: RGB, Graustufen und Indiziert (Palette). Graustufen und indizierte Bilder sind etwas für Spezialisten. Wir arbeiten nur mit dem RGB-Farbmodell. Öffnet man ein Palettenbild (.gif), dann bitte das Bild im Dialog Bild->Modus auf RGB umrechnen lassen, sonst ist die weitere Bearbeitung eingeschränkt. Die Verwendung des Farbmodells CMYK ist für zukünftige Versionen geplant.

Bild speichern oder exportieren (Folie 18)

Die Dialoge Speichern und Speichern unter speichern das Bild im .xcf-Format. Immer, wenn eine Bildkomposition, die aus vielen Bearbeitungsschritten besteht, weitergearbeitet werden soll, muss man das Bild immer auch als .xcf-Datei speichern.

Im Dialog Exportieren als kann man aus einer Vielzahl möglicher Export-Formate wählen. Hier ist eine grobe Zusammenfassung der Eigenschaft der vier klassischen Formate:

Farbe(Bit) Farben komprimiert transparent verlustbehaftet Animation Web Foto Zeichnung
JPG 24 16,7 Mio ja nein ja nein ja ja nein
PNG 8 oder 24 256 /
16,7 Mio
ja ja nein nein ja ja ja
GIF 8 256 ja ja nein ja ja nein ja
TIF 32 4 Mia ja/nein ja ja/nein nein nein ja nein

Das GIF-Format ist wegen der geringen Farbtiefe fast schon in Vergessenheit geraten, feiert aber in der letzten Zeit eine Renaissance durch die Möglichkeit, kleine Filme damit anzeigen zu können. Auch diese Einzelbilder können in GIMP bearbeitet und zusammengesetzt werden. Das Format TIF ist eigentlich ein Container-Format.

Um die Unterschiede zwischen diesen Formaten besser zu verstehen, ist es nützlich, wenn man ein Bild in GIMP öffnet und dann versucht dieses Bild in einem dieser vier Formate zu exportieren. An den dort wählbaren Einstellungen sieht man die besonderen Eigenschaften der Formate sehr gut.

Bild -> Leinwandgröße ändern (Canvas)

Möchte man von den Rändern eines Bildes etwas abschneiden oder an den Rändern etwa anstückeln, ändert man die Größe der Leinwand. Die Darstellung selbst bleibt gleich. Stückelt man etwas an, wird die zusätzliche Fläche transparent dargestellt.

Bild -> Zuschneiden

Wenn man nur einen Ausschnitt aus einem Bild herstellen will, muss man zuerst den Bereich mit dem Werkzeug „Rechteckige Auswahl“ oder „Elliptische Auswahl“ oder „Zuschneiden“ verwenden.

Rechteck und Ellipse haben die Eigenschaft, dass man die Auswahl mehrfach hintereinander anwenden kann und dabei festlegt, ob die gewählten Bereiche additiv, subtraktiv oder exklusiv miteinander zu verbinden sind. Die Bildgröße bleibt bei beiden Werkzeugen aber erhalten. Man kann den zugeschnittenen Bereich löschen oder durch invertieren der Auswahl mit Ctrl-I alles andere. Nach dem Löschen kann man das Bild  -> Auf Auswahl zuschneiden.

Das Zuschneide-Werkzeug wählt einen rechteckigen Bereich und schneidet mit Enter die Ränder weg.

Bild -> Transformationen (Folie 19)

Hier können wir ein Bild spiegeln oder drehen. Aber in Verbindung mit dem Werkzeugkasten sind noch viele weitere Bearbeitungen möglich: Verschieben, Skalieren, Scheren. Ebenso kann perspektivische Verzerrung korrigiert werden oder können mit der Käfigtransformation Bilder absichtlich verzerrt werden. Die Guillotine zerteilt ein Bild in Teile.

  • Drehen Shift-R
  • Skalieren Shift-T
  • Scheren Shift-S
  • Perspektive Shift-P
  • Spiegeln Shift-F
  • Deformieren Shift-G

Bei allen diesen Transformationen kann man wählen, ob der Effekt auf die ganze Ebene (das ganze Bild) oder auf eine Auswahl oder auf einen Pfad angewendet werden soll. Weiters kann man ein Beschneidungsart und die Interpolationsart wählen.

Bild -> Bild drehen (Folie 20)

Um senkrechte Linien verzerrungsfrei auszurichten, ist dieser Befehl sehr nützlich.

Bild -> Bild skalieren (Folie 21)

Beim Verkleinern muss man Pixel entfernen, beim Vergrößern Pixel dazugeben. Dazu sind vier Verfahren üblich, voreingestellt ist „kubisch“, das die besten Ergebnisse liefert.

Das Skalieren von Bildern ist eine sehr häufige Aufgabe, die oft auf ganze Verzeichnisse oder Verzeichnisbäume angewendet werden muss, um zum Beispiel webtaugliche Bildergalerien aus bestehenden Originalen herzustellen. Eine solche Aufgabe übersteigt aber den Aufwand, den man bereit ist, mit Handarbeit zu erledigen (Öffnen -> Skalieren -> Speichern). Für diesen Fall ist GIMP mit einer Skriptsprache ausgestattet und kann solche Aufgaben für alle Dateien eines Verzeichnisses anwenden. Ein eigenes Plugin kann solche einfachen und wiederkehrenden Operationen auf ganze Verzeichnisse anwenden. Eine weitere Alternative ist die Verwendung des Programms IrfanView.

Scheren (Folie 22)

Auch mit Scheren kann man senkrechte Linien – wenn auch verzerrend – ausgleichen.

Perspektive entzerren (Folie 23-25)

Mich wundert es ein bisschen, warum es störend sein soll, wenn die senkrechten Linien von Gebäuden nicht ganz senkrecht sind, denn wir sind das ja aus dem Alltag so gewöhnt. Aber mit der perspektivischen Verzerrung kann man diese Linien wieder parallel stellen, wenn auch mit einem gewissen Bildverlust an den Rändern. Man muss also schon bei der Aufnahme auf einen ausreichenden Bildrand achten, der dann durch die Entzerrung abgeschnitten wird.

Es geht aber nicht nur um die Abbildung von Gebäuden, auch beim schnellen Fotografieren von Dokumenten kann die Entzerrung nützlich sein.

Spiegeln (Folie 26)

Horizontales und vertikales Spiegeln ist natürlich auch möglich.

Käfigtransformation, deformieren (Folie 27)

Mit der Käfigtransformation kann man Teile des Bildes regelrecht verbiegen. Dazu setze man nach Aktivieren des Werkzeugs eine Reihe von Punkten rund um das Objekt. Nachdem der Polygonzug geschlossen ist, kann man an einem dieser Punkte in allen Richtungen ziehen und bewegt damit auch das eingeschlossene Objekt. Sehr gut funktioniert diese Methode bei freigestellten Objekten oder bei Objekten mit einfärbigem Hintergrund.

Hilfslinien

Hilfslinien zieht man aus den Linealen in den Bildbereich. Man kann an diesen Hilfslinien Objekte perfekt ausrichten, speziell wenn man aktiviert Ansicht -> Magnetische Hilfslinien. Für die Anordnung der Hilfslinien gibt es die Hilfe Bild -> Hilfslinien -> Neue Hilfslinien aus Auswahl. Damit generiert man vier Hilfslinien, die die Auswahl exakt eingrenzen.

Bild -> Transformation -> Guillotine (Folie 28)

Jetzt wird’s brutal! Die Hilfslinien haben ja normalerweise gar keinen Einfluss auf das Bild. Aber in diesem Fall dienen sie dazu, das Bild entlang der Hilfslinien zu zerschneiden. Bei zwei horizontalen und zwei vertikalen Hilfslinien erhalten wir nach der Anwendung neun Einzelbilder. Eine mögliche Anwendung wäre ein Puzzle, eine andere, dass man ein Bild im Internet aus Teilen in einer Tabelle nahtlos zusammensetzt und die Einzelbilder anklickbar macht.

Zum Bild „White Horse Bridge“

Diese Brücke bildet den Bahnübergang für Fußgänger beim Wembley-Stadion. Es gab eine Volksabstimmung für die Benennung der Brücke. Der Name erinnert an ein FA-Cup-Finale in den 1920er Jahren. Das Stadion war mit mehr als 200.000 Zuschauern ziemlich überfüllt. Polizei oder Ordner in heutigem Sinn gab es nicht aber die Menschen waren damals viel disziplinierter. Ein einzelner Polizist auf einem weißen Pferd am Spielfeldrand drängte die Massen zurück auf die Tribüne.

Auswahl (Folien 29)

  • Rechteckige Auswahl (Folie 30)
  • Elliptische Auswahl (Folie 31
  • Freie Auswahl (Folie 32-33)
  • Zauberstab (Folie 34)
  • Auswahl nach Farbe (Folie 35)
  • Magnetische (intelligente) Schere (Folie 36)
  • Vordergrundauswahl (Folie 37)
  • Pfade (Folie 38)

Eine der wichtigsten Operationen in die Auswahl von Bildteilen, zum Beispiel, um sie in Bildkompositionen zu verwenden oder, um sie getrennt vom anderen Bild weiterzuverarbeiten, meist aber einfach, um ein Objekt von seinem Hintergrund zu lösen, es „freizustellen“.

Allen Auswahlaufgaben gemeinsam ist die Einstellung, wie man aufeinander folgende Auswahlen behandelt: jede für sich, additiv, subtraktiv oder exklusiv. Weiter kann man die Behandlung der Kanten („glätten“ und „ausblenden“) einstellen.

Eine getroffene Auswahl kann wie ein Text behandelt werden. Man kann die Auswahl löschen (Del) oder in die Zwischenablage kopieren (Ctrl-C) oder löschen (Ctrl-X) und dann mit Ctrl-V anderswo einfügen. (Folie 39-40). Wenn man die Auswahl vom Hintergrund abheben möchte muss man zuerst die Auswahl invertieren (Ctrl-I) und dann den dadurch ausgewählten Hintergrund löschen (Folie 41).

Freistellen (Folie 42-47)

Bereits beim Fotografieren kann man durch Wahl der richtigen (in diesem Fall möglichst geringen) Tiefenschärfe dafür sorgen, dass ein Hintergrund unscharf ist und sich die Aufmerksamkeit auf das eigentliche Objekt richtet (Folie 42). Man kann aber durch „Abwedeln“ (Folie 43) dafür sorgen, dass ein Hintergrund verblasst oder abgedunkelt wird. Pinselform, Pinselgröße und andere Parameter können gewählt werden. Bei dieser Technik ändert man nichts am Bild selbst sondern bearbeitet Bildteile.

Transparenz

In einem Bild kann eine Farbe definiert werden, die die Eigenschaft „transparent“ hat und an deren Stelle das Bild durchsichtig wird. Das ist ein integrierter Alphakanal. Eine solche Farbauswahl bewirkt, dass jeder Bildpunkt im Bild so stark transparent wird, als es dem Anteil der ausgewählten Farbe entspricht. (Folie 45)

Mit einem direkten Alphakanal kann aber eine Maske über das Bild gelegt werden, die zwischen Bildbereichen und transparenten Bildbereichen hart umschaltet. Bearbeitet man ein .jpg-Bild, existiert ein solcher direkter Alhakanal zunächst nicht und man muss ihn zuerst mit Ebene -> Transparenz -> Alphakanal hinzufügen generieren. Wenn man nun mit einem solchen direkten Alphakanal Bildteile löscht, werden die gelöschten Teile nicht auf die Hintergrundfarbe eingestellt sondern auf den Zustand „transparent“. (Folie 46)

Ein Praxisbeispiel (Folie 47) zeigt das Freistellen eines blauen Trikots auf einem Parkettboden. Man kann den Hintergrund mit einem einzigen Klick mit dem Zauberstab erfassen. Allerdings muss man sich an dieses Ergebnis herantasten. Einfach das blaue Trikot anklicken hat den Nachteil, das man damit die weiße Schrift auf dem Trikot ausblenden würde, außerdem werden auch Teile des Parkettbodens mit dem Zauberstab erfasst. Klickt man auf den Parkettboden, bleiben je nach Wahl des Schwellwerts mehr oder weniger große Teile des Parkettbodens über. Die Lösung war in diesem Fall die Einschränkung der Auswahl auf den Farbanteil „rot“.

Bild verbessern (Folie 48-51)

Ein Foto von einer Karikatur mit dem Handy erzeugte am Bild einen deutlichen Schatten. Man kann durch Variation von Helligkeit, Kontrast, Farbton und Sättigung sowie einem abschließenden Abwedeln von Restschatten das Bild deutlich verbessern. Bei einem ziemlich flauen Bild vom Passamt wurde das beste Ergebnis mit der Einstellung Farben -> Kurven erreicht, indem die Bildinformation auf den verfügbaren Helligkeitsbereich gespreizt wurde.

Bildprojekte

Bei der Bearbeitung eines Bildes ist es wichtig, das Ergebnis immer auch in einer .xcf-Datei zu speichern. Diese Datei enthält immer die gesamte Information über den Arbeitsverlauf. Man kann die Arbeit im Nachhinein korrigieren. Um das Bild (zum Beispiel für die Fotoausarbeitung) weiterzugeben, muss man es als .jpg exportieren. Bei diesem Export gehen alle diese Bearbeitungsinformationen verloren.

Bildprojekt „Hunde-Memorial“ (Folien 52-57)

Ein Hundeliebhaber sollte zu seinem Geburtstag ein Bild mit allen seinen lebenden und bereits verstorbenen Hunden bekommen. Wenig Bildmaterial, sehr verschiedene Aufnahmequalität. Bei der Suche auf einem geeigneten Bild wurden einige Effekte ausprobiert und schließlich wurde als Ergebnis eine Anordnung in den fünf olympischen Ringen gefunden.

Bilder zusammensetzen (Folie 58)

Mit GIMP kann man ganz einfach eine Postkartenkomposition anfertigen. Jedes Teilbild kommt in eine eigene Ebene, deren Transparenzverhalten einstellbar ist.

Kreatives Malen (Folie 59)

Das eigene Erstellen künstlerische Bilder ist ein sehr weites Feld, das hier nicht besprochen wird. Aber sowohl im Werkzeugkasten als auch bei den Filtern findet sich eine Menge an Möglichkeiten.

Plugins (Folien 60-78)

Am unproblematischsten sind Erweiterungen, die als Scripts programmiert sind. Es sind entweder Python- (.py) oder Script-Fu-Scripts (.scm). Installation ist einfach; Python-Scripts kommen in das Verzeichnis C:\Users\<DeinUserName>\.gimp-2.8\plug-ins, Fu-Scripts in das Verzeichnis C:\Users\<DeinUserName>\.gimp-2.8\scripts. Danach wird GIMP neu gestartet. War alles in Ordnung erscheint die neue Funktion irgendwo im Menü. Will man ein solches Script deinstallieren, muss man es nur löschen und GIMP neu starten.

Komplexere Scripts werden kompiliert. Da aber die ursprüngliche Plattform LINUX ist, muss jedes diese Scripts für Windows neu kompiliert und eventuell auch angepasst werden. Nicht jeder Entwickler macht das und daher darf man nicht erwarten, dass jede dieser komplexeren Erweiterungen auch automatisch für Windows verfügbar ist. Beispielsweise ist ein Plugin für die Objektiv-Korrektur zwar für Windows verfügbar, wurde aber offenbar nicht weiter entwickelt und funktioniert bei der Version 2.18 nicht. Hier kann man dann das Programm deinstallieren: C:\Program Files\GIMP 2\uninst. In diesem Verzeichnis gibt es die Datei uninst000.exe, die für die Deinstallation von GIMP zuständig ist. Wenn man eine ordentlich programmierte Erweiterung installiert, findet man dann dort eine Datei uninst001.exe und die deinstalliert dann diese Erweiterung.

Wenn man eine Funktionalität in der Grundausrüstung von GIMP vermisst, kann ein Plugin dafür suchen. Am einfachsten ist es, die Google-Suche dafür zu verwenden.

RAW-Dateien

GIMP kann in der Basisversion nicht mit RAW-Dateien umgehen. Sucht man in der Google-Suche nach „GIMP plugin RAW“, findet man (zum Beispiel) UFRaw, ein offenbar weit verbreitetes Programm, das sowohl als eigenständiges Programm als auch als GIMP-Plugin verwendet werden kann:

GIMP-ExtensionsforWindows

https://sourceforge.net/projects/gimpextensions/files/latest/download

Hier kann man eine riesige Sammlung von Plugins in einem einzigen Vorgang installieren (und es findet sich in „Programm und Funktionen“ auch eine Deinstallationsmöglichkeit). Installiert man dieses Paket, erkennt man das ursprüngliche Menü nicht mehr. Man weiß nicht mehr recht, was Grundausrüstung und was Plugin ist. Didaktisch besser ist es, nur jene Plugins zu installieren, die man wirklich benötigt.

Videos über GIMP

Man muss viel Zeit haben…

Sucht man in YoutTube nach „GIMP“, bekommt man mehr als eine Million Treffer. Ich habe einige deutsche Grundlagenvideos ausgesucht:

Das letzte Video in dieser Liste ist ein Tutorial über das Herstellen von Logos. Dazu sei angemerkt, dass Logos nicht in GIMP hergestellt werden sollen, weil man sie dann nicht beliebig skalieren kann. LOGOs sind praktisch immer skalierbare Vektor-Grafiken und dafür sind die Programme Adobe Illustrator, Corel  Draw oder das kostenlose Inkscape zuständig. Das freie Vektor-Format ist .svg (Scalable Vector Graphics). Darüber gab es bereits einen Clubabend im Vorjahr. Allerdings gab es damals keine Folien sondern nur Beispieldateien. http://see.clubcomputer.at/default.aspx?aid=4405 Wenn es von allgemeinem Interesse ist, können wir gerne bei einem der nächsten Clubabende in einem Beispiel zeigen, wie man ein Logo erstellt.

Das GIMP-Logo ist übrigens im Original auch eine Vektorgrafik. Die folgende Abbildung ist eine exportierte, transparente PNG-Version. SVG-Grafiken können zwar auch in einem Browser dargestellt werden aber die Qualität der Darstellung ist so schwankend, dass man das Original, die Vektorgrafik, immer in ein PNG- oder JPG-Bild exportiert und diese dann in einer HTML-Seite darstellt.

gimp2

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