Ihr müsst wissen, Marcel und ich probieren viele Dinge aus. Beim Thema Alexa hat’s bei uns ziemlich zeitgleich „geklingelt“. Ich bestellte den Alexa FireTVStick und Marcel das Alexa Echo Dot 2. Die Links führen Euch zu den bereits publizierten Artikeln.
Das Revolutionäre bei beiden ist die Sprachbedienung. Man muss nicht wissen, welche Knöpfe man an der Fernbedienung oder am Fernseher oder am Radio zu drücken hat, es genügt zu sagen: „Alexa, spiele Deutschlandfunk“, und der Sender wird verzögerungslos abgespielt. Mit „Alexa, Stop“ beendet man die Wiedergabe (man kann auch den „Pause-Knopf“ drücken. Und es gibt Hunderte weitere solcher Befehle. Diese Leichtigkeit beim Umgang mit der Technik ist umwerfend.
Ohne dass das auf der Verpackung draufstehen würde, machen die Geräte den Eindruck eines eingebetteten Android-Systems, denn man kann aus einem Vorrat von Anwendungen auswählen und diese für das jeweilige Endgerät installieren. Die Namen dieser Anwendungen und auch ihre Bedienstruktur ist baugleich zu den gleichnamigen Anwendungen, die man auch auf einem Android-Handys installieren kann.
Der Sprachschatzes ist über zusätzliche kostenlose Anwendungen („Skills“) erweiterbar. Man kann zum Beispiel die Anwendung „Wiki Deutschland“ installieren. Diese Installation ist am PC über ein Webinterface oder am Handy über die Alexa App oder auch über echo selbst möglich. Danach startet man diese Anwendung auf dem Echo Dot mit „Alexa, starte Wiki Deutschland“ und sucht einen Begriff wie zum Beispiel „Suche Amazon Echo“. Man bekommt eine Erklärung aus Wikipedia, was es mit dem Begriff „Amazon Echo“ auf sich hat.
Warnhinweis: Bei allen diesen Systemen, ob sie Alexa, Google Home, Cortana oder Siri heißen, hört das Mikrofon mit; immer. Anders würde es ja nicht sprachbediendbar sein. Da die Software nicht allein lokal läuft sondern überwiegend auf einem Server, ist nicht klar ersichtlich, was genau zum Server gelangt und was nur lokal ausgewertet wird. Es kann zum Beispiel sein, dass das Warten auf das Triggerwort „Alexa“ ein rein lokaler Vorgang ist und keinerlei Interaktion mit dem Server verursacht. Es kann aber auch sein, dass laufend Daten zum Server gesendet werden. Ähnliche Bedenken werden im Wikipedia-Artikel über Amazon Echo angedeutet. Was mich einigermaßen erstaunt, warum in der sicher recht großen und teilweise auch sehr kritischen Alexa-Community diese Handhabung aufgrund einer Analyse des Datenverkehrs nicht eindeutig geklärt werden kann. Es liegt in der Natur aller zentralisierten Systeme, dass die Zentrale vieles über ihre Klienten weiß und viele dieser Information auch für den Betrieb erforderlich sind. Es ist ziemlich sinnlos, sich darüber zu beschweren, dass ein Netzbetreiber weiß, wo sich mein Handy befindet, denn er muss es ja wissen, sonst könnte mich ja niemand anrufen. Und ganz ähnlich lernt Alexa meinen Wortschatz kennen und weiß nach einigen Korrekturen, die ich anbringe, besser, wie ich mich auszudrücken pflege. Ebenso weiß Alexa, wann ich welche Sender wie lange höre und welche Skills ich installiert habe. Alles das funktioniert natürlich nicht auf dem winzigen Endgerät, sondern ist Teil meines Profils am Server. Wer das also nicht haben will, sollte diese (und viele andere Apps und vielleicht auch das Handy) nicht benutzen!
Der folgende Erlebnisbericht von Marcel zeigt, wie die Apps auf einem Android-System mit Alexa zusammenarbeiten und wie man mit Alexa Echo ein Taxi bestellt. [Am unteren Rand des Screenshots der Web-Anwendung „MyTaxi“ sieht man, dass sie für iPhone, Android, Blackberry und Windows Phone verfügbar ist. Was an dieser Stelle fehlt und was dieser Bericht erklärt, ist die Verfügbarkeit auf amazon Alexa.]
Alexa und MyTaxi
Lieber Franz!
Du weißt, ich bin immer sehr wissbegierig und da habe ich heute Morgen folgendes ausprobiert. Alexa bietet einen Zugang zur App Mytaxi an.
Mit dieser Handy-App lässt sich auf sehr unkomplizierte Weise ein Taxi bestellen. Ich habe diese App schon einige Male ausprobiert, gerade wenn ich in Gegenden bin, in denen ich mich nicht so auskenne, oder am späteren Abend einmal allein unterwegs bin. Wenn man die App einrichtet, kann man seine Heimatadresse angeben, seine Zahlungsdaten hinterlegen usw. Natürlich hat man dann auch einen eigenen Zugang, mit Mailadresse und Passßwort, unter dem alles gespeichert ist.
Alexa bietet nun ein Skill Mytaxi an, über das man, wenn man denn ein Konto bei Mytaxi hat auch bestellen kann.
Skill mytaxi installieren
Wärend der Installation wird man schon aufgefordert, sich mit seinen mytaxidaten einzuloggen. Nach dem Login schließt man die Installation ab. So weit, so gut.
Jetzt habe ich mich gefragt, wie das nun weitergehen soll. Man sagt jetzt zu Alexa:
Alexa, rufe mir ein Taxi über mytaxi.
Wichtig ist, dass man es genauso sagt, denn nur dann reagiert Alexa auch angemessen. Alexa fragt Dich dann, ob Du wirklich ein Taxi bestellen möchtest, was man mit „ja“ beantwortet. Dann wird gefragt, ob es zur angegebenen Abholadresse bestellt werden soll, die dann auch genannt wird. Das muss natürlich vorher in Deinem Konto so hinterlegt sein. Jetzt bestätigt man wieder mit „ja“ und erhält auf seinem Handy eine Bestätigung. Sobald man diese Bestätigung bekommt, kann man sich schon auf den Weg vor die Tür machen, denn es wird Dir dann das am nächsten zu Deiner Adresse befindliche Taxi geordert. In Deiner Bestätigung auf dem Handy befindet sich der Name des Taxifahrers und der PKW-Typ. Über den Knopf „Fahrer kontaktieren“, könnte man den Fahrer nun anrufen und ihm zum Beispiel sagen, dass man blind ist und vor der Tür wartet.
Bares ist heute nicht mehr Wahres. Ich habe in der App meine Kreditkarte hinterlegt. Wenn die Taxifahrt beendet ist, schickt Dir der Fahrer eine Nachricht auf Dein Handy. Diese Nachricht öffnest Du und es erscheint der Fahrpreis und ein Knopf mit der Aufschrift bezahlen ist vorhanden. Wenn Du den bestätigst, sieht der Taxifahrer in wenigen Sekunden, dass der Betrag von Deiner Karte abgebucht ist und der Fahrgast damit gezahlt hat.
Ich muss sagen, dass ich mit dem Service sehr zufrieden bin.
Vielleicht wäre das ja auch einen Artikel bei ClubComputer wert. Du kannst ihn gern verwenden.
LG, Marcel
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.
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