Eigentlich bin ich ein Amateur-Fotograf, Videos waren mir in der Handhabung immer schon zu aufwändig. Bei Videos bin ich also ein noch größerer Amateur als bei Fotos. Aber mit den modernen Kameras und natürlich auch Handys ist das Herstellen von Videos sehr einfach geworden. Überraschend schwierig gestaltete sich aber das „Drehen des Films um 90 Grad“.

Anlass

Bei einem Rapid-Event wollte ich die Lebendigkeit eines Fanauftritts mit einem Video einfangen. Die meisten dieser Clips sind auch gut gelungen, doch bei einem habe ich einen Fehler gemacht. Ich startete die Aufnahme im Hochformat, habe das Handy aber unmittelbar danach ins Querformat gedreht. Das Video muss sich am Beginn der Aufnahme für ein Format entscheiden und das war das Hochformat. Daher ist der ganze Film um 90 Grad gedreht.

Was bei Fotos ein Klick ist, scheint bei Videos eine kompliziertere Angelegenheit zu sein. Beim AVS Video-Editor habe ich eine solche Funktion zum Drehen des Videos nicht gefunden, beim VLC verbuchte ich einen Teilerfolg. Drehen ja, aber das Format hat sich nach dem Drehen auf „quadratisch“ geändert und konnte ich korrigiert werden – zumindest durch mich nicht.

Die Frage ist, warum diese bei Fotos so selbstverständliche Funktion bei Videos nicht so gängig zu sein scheint. Vermutlich liegt das daran, dass bei Videos das Querformat vorherrscht und erst mit den Handies das Hochformat ohne weiteren Aufwand möglich wird. Ältere Video-Programme haben das noch nicht „drauf“.

Was machen mit Videos?

Es geht hier nicht um Video-Profis, die wissen schon, wie das funktioniert. Ich habe aber rein zufällig einen sehr brauchbaren Weg für Video-Anfänger gefunden. Und man braucht dazu rein gar kein Programm, YouTube genügt.

Ich versuche, gelungene oder auffällige Bilder zu publizieren, manchmal gesellen sich Videos dazu. Bei den Videos ist vorteilhaft, diese bei YouTube zu publizieren und in der HTML-Seite in einem iframe einzubetten. YouTube übernimmt automatisch die Herstellung eines Vorschaubildes, und man hat durch die Speicherung bei YouTube gleichzeitig zwei Publikationen: die in der eigenen Seite und die bei YouTube. Diese Speicherung aller Videos bei YouTube hat darüber hinaus auch den Vorteil, dass man das Video im „YouTube Studio“ online bearbeiten kann. Nach der Bearbeitung kann man das Video im MP4-Format downloaden. Ich bearbeite daher meine Videos seit diesem Problem mit dem Drehen vorzugsweise bei YouTube und gar nicht am Desktop.

Man geht in das „Creators Studio“ und klickt auf „Bearbeiten“

Man sieht auf diesem ersten Tab einerseits das Video, daneben eine Auswahl von drei Vorschaubildern aus dem Video, das man auch durch eigene Bilder ergänzen kann. unterhalb des Video kann man eine Beschreibung und Tags eingeben.

Der zweite Tab ist die eigentliche Bearbeitungszentrale mit den von mir gesuchten Optionen zum Drehen ganz unten.

Der zweite Tab im Bearbeitungs-Tab wendet Filter an…

… und beim dritten Tab kann man Gesichter unkenntlich machen.

Folgendes ist also möglich:

  • Beschriftung (Bemerkungen, Tags)
  • Bilddrehung
  • Bildstabilisierung
  • Bildverbesserung (Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Farbtemperatur oder automatische Bildkorrektur)
  • Anonymisierung von Gesichtern und Bereichen
  • Zeitraffer oder Zeitlupe
  • Schneiden
  • Download als MP4-Datei

Hier das Ergebnis: Am Anfang des Videos sieht man ganz kurz, dass das Handy vom Hochformat auf Querformat gedreht wurde. Das Video zeigt „Rapid Wien, Lebenssinn…“ gesungen von den Fans des RC Lens und 10 Rapidlern, die bei dem Spektakel dabei waren, aber auch von Besuchern und Passanten, die sich der Szene begeistert angeschlossen haben.

Genaugenommen hätte man den Dreher am Beginn wegschneiden müssen, doch in diesem Fall wollte ich die Wirkung sichtbar machen.

Bearbeitungsvorgang

Mit einem Google-Konto kann man YouTube automatisch nutzen.

  • Video uploaden
  • Ins YouTube Studio wechseln
  • Bearbeitung vornehmen
  • Speichern klicken
  • warten, die Anmerkung „Bearbeiten“ auf dem Video verschwindet
  • Im YouTube Studio Video als MP4-Datei downloaden
  • Link zum gedrehten Video

Wen die ganze Geschichte interessiert, kann die Dokumentation zu diesem Event hier nachlesen, mit vielen weiteren Videos.

  • Stadium, ein Theaterstück von Mohamed El Khatib (Theater an der Wien, 28.-30.5.2018 im Rahmen der Wiener Festwochen)

 

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