Wer erinnert sich noch an Visicalc (1979) oder Lotus 1-2-3 (1983)? Ich habe diese prägenden Erfahrungen auch. Wir alle verwenden die Nachfahren dieser ersten Tabellenkalkulationsprogramme wie zum Beispiel Excel. Man neigt aber dazu, die vielen Erweiterungen der neuen Version zu übersehen, weil ohnehin alles andere so funktioniert wie früher.


Ein normales Blutbild zeigt folgende Tabelle:

Bis zum heurigen Jahr lagen meine Werte immer im „grünen“ Bereich. Anfang des Jahres zeigte aber ein routinemäßiges Blutbild auffällige Abweichungen.

Für die Ärzte dürfte das noch nicht besonders beunruhigend gewesen sein, denn ihre Strategie war zunächst: abwarten und messen. Es gab daher in der Folge Blutbilder vom Jänner, Juni, Juli und September. Will man aus diesen Werten etwas ableiten, muss man vier Zettel mit Tabellen Zeile für Zeile vergleichen. Das ist mühsam und daher habe ich für meinen morgigen Besuch im SMZ-Süd (Kaiser-Franz-Josef-Spital) die betroffenen Werte in ein Excel-Sheet übertragen.


Bei unserem Clubabend über Excel mit Alfred Heiligenbrunner ist mir das Detail der Sparklines aufgefallen, das ich bisher nie verwendet habe. Dabei gibt es sie schon seit 2010. Diese Sparklines sind kleine Diagramme, die in eine Zelle passen, und die den Trend einer Zahlenreihe veranschaulichen. Die Grafik wird vollautomatisch erstellt, man muss nichts konfigurieren.

Genau diese Sparklines sind mir in diesem Zusammenhang eingefallen. Gesagt, getan! Es ist ganz einfach.

  • Man markiert die Zahlenfolge, deren Trend man anzeigen will,
  • Klickt im Ribbon „Einfügen“ auf „Sparklines“ (Linie, Säulen oder Gewinn/Verlust)
  • Man markiert das Feld mit der nunmehr gezeichneten Sparkline und verwendet das Ribbon „Sparklinetools“->“Entwurf, um Details wie Farbe oder Punkte festzulegen.

Ich habe die Linie und die Säule probiert. In diesem Fall scheint mir die Linie brauchbarer zu sein.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Alle diese Trendlinien kann man mit einem einzigen Befehl erzeugen, denn man kann die gesamte Tabelle markieren und als Ziel die Spalte markieren, die die Trendlinien enthalten soll.


Morgen wird’s ernst, und ich werde meinem betreuenden Arzt meine Errungenschaft vorlegen.

Was mich ein wenig wundert, ist der Umstand, warum man seitens der Datenverarbeiter solcher Messwerte nicht schon längst solche Visualisierungshilfen für den Arzt geschaffen hat. Damit würde das fehlerträchtige händische Übertragen der Messwerte von einem Zettel entfallen.


Dem Arzt haben die Verläufe weniger gut gefallen, sie waren fast ein bisschen zu anschaulich. Seine Vermutung: MDS = Myelodyplastisches Syndrom. Nächster Termin: 22. Jänner. Wenn sich nichts verändert, gibt’s dann zur genaueren Bestimmung eine Punktation. Schaut nicht gut aus, es kann sich bis zu einer Leukämie entwickeln.

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