Seit wir Zeitung, Klubkarte und Rechnung versenden, verändert sich der Umgang mit der Post ständig.

Immer, wenn die Fertigstellung der Sendung eine großen Zeitaufwand bedeutet und formale Fehler „ins Geld“ gehen können, mache ich mir die Mühe, vor dem Druck der Briefe mit einem Muster zur Post zu gehen und mir das Muster absegnen zu lassen. Man tut sich dann bei der Aufgabe leichter, weil die Prüfung schon erfolgt ist und man keine Überraschungen erlebt.

Hier einige Tipps für den Versand.

Massensendungen mit persönlicher Anschrift

„Massensendungen“ mit mehr als 400 gleichartigen Sendungen heißen in Neu-Post-Deutsch „Info.Mail“ und folgenden Anforderungen (auszugsweise):

  • Die Sendung darf keinen Zahlungscharakter haben, Rechnungen können also nicht als Info.Mail versendet werden.
  • Man benötigt eine Aufgabeliste mit einem Verzeichnis, das die Anzahl der Sendungen an jede Postleitzahl angibt.
  • Ein Muster muss beiliegen.
  • Oberhalb der Anschrift steht der Text

Das Muster hat eine etwas kuriose Vorgabe. Die Dame am Postamt Buchengasse sagte, es dürfe sich nicht um eine Phantasieadresse wie „Max Mustermann“ handeln. Ich solle eine real klingende Adresse „erfinden“. Mein Testmitglied „Tom Test“ scheidet also auch als Muster aus. Ich habe daher die Adresse eines ausgetretenen Mitglieds verwendet, aber ganz klar ist mir diese Vorgabe nicht. Wie unterscheide man eine frei erfundene Adresse von einem „Max Mustermann“?

Clubkartenversand

Unsere Clubkarten waren auf einem Brief aufgeklebt und sollten als Info.Mail versendet werden. Die Karten bewirkten bei der Aufgabe eine erhöhte Aufmerksamkeit und ein intensives Suchen in diversen Vorschriften. Die Karte dürfe keine Chipkarte sein und dürfe keine elektronisch gespeicherten Daten enthalten. Nun hat aber unsere Karte einen Magnetstreifen, den wir aber nicht benutzen. Allerdings konnte ich das nicht nachweisen. Aus der Lektüre unseres Begleitbriefes ergab sich dann, dass meine Angabe höchstwahrscheinlich stimmt. Wenn wir also in zwei Jahren wieder Clubkarten versenden, sollten wir unterhalb der Karte schreiben: „Enthält keine Daten“. 

Der Versand von 621 Stück Clubkarten mit Begleitbrief (18g) kostete 219 Euro, also 35 Cent pro Karte.

Rechnungsversand

Leider gibt es beim Versand von Rechnungen keine Ermäßigung und ein Brief kostet als ECO-Brief 70 Cent. egal, ob man einen Brief oder 1000 Briefe aufgibt.

Wenn man nun einen einzelnen Brief zur Post bringt, bezahlt man dafür 70 (ECO) oder 80 (PRIO) Cent. Die Marke wird von jemandem aufgeklebt. Wenn man aber 100 Briefe bringt, muss man die Briefe selbst mit einem eigenen Stempel abstempeln, andernfalls muss man pro Brief 19 Cent Stempelgebühr bezahlen (obwohl das eine Frankiermaschine sehr flott erledigen könnte), ein ganz schönes Körberlgeld, wie man sich leicht überzeugen kann. Dieses Stempeln nennt die Post „Barfreimachung“.

Man ist allerdings in den Formvorschriften bemerkenswert uneinheitlich.

Man benötigt für die Aufgabe auch einen besonderen Stempel.

Es genügt nicht, dass man diesen Text – wie bei der Info.Mail – als erste Zeile in das Adressfeld schreibt – so wie ich das für unsere Rechnungen versucht habe –

nein, der Stempel auf dem Kuvert ist Vorschrift.

Leider versteht man als Laie nicht, warum der Postautomat diese Zeile im Falle der Info.Mail lesen kann aber im Falle eines normalen Briefs nicht. Der Brief ist also nicht nur doppelt so teuer wie die Info.Mail, man muss auch noch manuell stempeln.

Die Dame fragte mich, ob ich das Stempeln selbst besorgen wolle, andernfalls würde sie 19 Cent pro Brief berechnen. Mir schien dieser Betrag extrem hoch zu sein und trotz meiner Rückfrage blieb sie dabei. Also war händisches Stempeln angesagt.

Ich würde den Stempel ja schon zum Hause auf das Kuvert drucken, doch funktioniert das bei unseren Kuverts nicht, weil diese nicht ausreichend hitzefest sind und sich das Zellophan-Fenster durch das Bedrucken ziemlich verformt.

Hier wäre ein Freimachungsvermerk – so wie bei der Info.Mail – sehr hilfreich.

Geldverdienen durch Stempeln

Ich machte mich also ans Werk, zog meine Winterjacke und den Pullover aus und stempelte los. Meine Stempelleistung: 320 Briefe in 10 Minuten, das wären 1920 Briefe pro Stunde. Mit etwas Übung käme man sicher auf 2.000 Briefe. In diesen 10 Minuten habe ich 320×0,19=60,80 Euro gespart, das entspricht einem Stundenlohn von 360,- Euro. Nicht schlecht!

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