Günter Hartl

Smol dog

Sie schwirren immer noch im Netz herum. Speziell auf großen Handelsplattformen werden Windows Lizenzschlüssel haufenweise angeboten. Windows 10 Pro Keys um 10 Euro sind da keine Seltenheit.

Meiner Meinung nach kannst Du keinen legalen Windows-Key unter 50 Euro kaufen. Speziell, wenn man kein OEM Käufer ist.

Generell sind das MSDN Keys, die üblicherweise innerhalb weniger Tage installiert werden sollten. Natürlich werden da auch genug davon gestohlen, Microsoft gemeldet und deaktiviert.

Die meisten User, die ich kenne und solch einen Schlüssel erworben haben, können ihr Windows damit tadellos aktivieren. Probleme tauchten aber teilweise auf, wenn sie ihr Betriebssystem neu installieren wollen. Das heißt, das diese Schlüssel meist innerhalb eines Zeitfensters installiert werden müssen und zudem noch nur einmal zu aktivieren sind. You never know. Deine Wahl.

Ein gültiger, legaler Windows Key ist immer aktivierbar. Ohne Zeitlimit, und definitiv nicht um 10 Euro erhältlich. Darum kosten die Keys in jedem seriösen IT-Geschäft auch dementsprechend. Simple as that.

Raid

Weil mich Leute öfters fragen, welches Raid-System ich bevorzuge. Im Privatbereich verliert dies immer mehr an Bedeutung, da Festplatten heutzutage ziemlich schnell sind. Speziell jene mit NVME—Anschluss. Falls man diese in einen Raid-Verbund (Wikipedia ist Dein Freund) einbaut, erhält man möglicherweise den gegenteiligen Effekt. Das ganze Zeug wird langsamer, da die SSDs zu „schnell“ für das RAID sind. Sinn eines Raid-Verbundes ist ja neben der höheren Ausfallsicherheit der verbesserte Datendurchsatz.

Außer Du hast vielleicht ein NAS-Gerät, welches sich um das Ganze kümmert. Wohlgemerkt, ich rede hier von eher professionellen Geräten mit ZFS Dateisystemen. Freenas hat sowas zum Beispiel. Die können das komplette ZFS RAID auf verschiedenen Maschinen und auch übers Internet auf Google wegsichern.

Üblicherweise haben solche NAS-Geräte Möglichkeiten, eigene „pools“ für User und Daten anzulegen und diese mit „snapshots“ zu versehen. Das muss man sich so vorstellen wie bei Acronis, wo man in der Zeitachse zurück gehen kann, um eine ältere Sicherung einzuspielen.

Zwei „Nachteile“ hat das Ganze aber: Die Lernkurve ist ziemlich steil und „normale“ NAS-Geräte, die man im Geschäft (oder online) kauft, verfügen nicht über die oben erwähnten Features.

Und auch wenn ich mich wiederhole, RAID-Systeme sind keine Backups. Egal, ob Du auf Googledrive draufhängst oder auf einem NAS. Bei Schadsoftwarebefall verbreitet sich das Zeug eben auch dort hin aus.

Da bist Du ohnehin immer Zweiter. Spiel Deine Daten auf ein anderes Medium und trenne dieses dann vom Quellcomputer. Hat sich seit den 80ern nichts geändert.

Fazit für Heimuser: Im Heimuserbereich ist RAID zu vernachlässigen, da heutige Datenträger schon von Haus aus einen tollen Datendurchsatz aufzuweisen haben. Die „fehlende“ Ausfallsicherheit kann man daheim locker mit regelmäßigen Backups ausgleichen. außerdem musst Du sowieso auch Backups beim Raid machen. Also mach Dir keinen Kopf, kauf Dir zwei schnelle SSDs (eine als Backup) mit NVME-Anschluss, mach regelmäßige Backups Deiner Daten (oder klone gleich das ganze Trum) und gut ist es.

PC Immer ein?

Soll man PCs ständig durchlaufen lassen? Kurz gesagt, ja. Egal, wen Du fragst, die Antworten werden extrem auseinander driften. Computer neigen meines Dafürhaltens weniger zu Problemen, wenn sie die ganze Zeit durchgehend laufen. Die einzige Ausnahme dabei stellen „portable Computer“ (zum Beispiel Laptops) dar. Der Luftstrom zum Kühlen der Komponenten ist dort naturgemäß nicht optimal, weshalb diese Geräte auch nicht für den 24/7 Betrieb ausgelegt sind.

Ein Desktopcomputer hat in der Regel ein durchdachtes Kühlsystem in Form von Ventilatoren und entsprechender Bauanordnungen.

Wenn Du beispielsweise in Deinem Desktopcomputer einen Platz für einen Ventilator hast, bedeutet das nicht, dass Du den auch brauchst. Grundsätzlich bläst man die Luft entweder nach hinten oder nach oben raus. Aber nicht beide gleichzeitig. Das sind so Grundregeln. Aber anderes Thema.

Du kannst naturgemäß nicht alle Fehlerquellen ausschließen, aber zumindest die Statistik zu Deinem Vorteil verwenden. Denk nur an die Glühbirne, die seit über 100 Jahren auf einer Feuerwehrwache brennt. (Google ist Dein Freund) Die traut sich keiner aus- und wieder einschalten:-).

Mittlerweile versetze ich meinen Desktop-PC auch nicht mehr in den „hibernate“- oder „sleep“-Modus. Im Endeffekt drehst Du das Kastl damit ab. Merkst Du ja auch recht schön, wenn nach dem Schlafmodus das Zeug mit einem kurzen Brummen (erinnert mich immer an das Starten eines Reaktors in Tschernobyl) die Bauteile wieder zum Leben erweckt.

Sleep- und Hibernation-Mode sind im Grunde für die portablen Geräte entwickelt worden, um deren Akkuverbrauch positiv zu beeinflussen. Dort finde ich das auch in Ordnung. Meinen Desktop-PC lasse ich durchlaufen, der Monitor schaltet sich automatisch nach ein paar Minuten Inaktivität aus und die Kiste starte ich so alle vier Wochen einmal durch, falls ich es nicht sowieso vergesse.

Windows-Jünger brauchen das natürlich nicht machen, da jene mit den „erzwungenen Updates“ sowieso um Neustarts nicht herumkommen. Thats it. Falls jemand mal wieder eine längere Haftstrafe antreten muss, dreht man das Zeug natürlich vorher komplett ab. Logo.

Virenscanner

Welcher ist der beste Virenscanner? Seufz. Der zwischen Deinen Ohren :-). Wenn Dir deine Daten und Identität wirklich was wert sind, greif zu einem kostenpflichtigem Programm. Falls Du damit leben kannst, dass Deine Daten nicht mehr verfügbar sind, dann ist ein Freeware Produkt auch okay für Dich.

Freeware Produkte haben natürlich einen eingeschränkten Funktionsumfang. Das kann man jetzt bewerten, wie man will. Es ist einfach Fakt, dass keine Firma Freeware für ihren Datenschutz verwendet. Sony tat dies vor Jahren mal und wir wissen alle, wie das endete. Huch, schon vergessen? Einige Filme und kompromittierende E-Mails gelangten so ins Netz und waren demnach auch öffentlich zugänglich. Von der Schadenshöhe bei Sony will ich mal gar nicht reden.

Reputation? Scheißegal. Oder kennst Du jemanden, der durch diesen Umstand die begutachteten Sony-Kopfhörer reumütig ins Regal zurück legt, weil deren amateurhafte Securitypolitik durch ein historisches Ereignis danach professionell umgekrempelt werden musste?

Oder schon mal gesehen, dass ein potentieller Käufer in einem Autohaus nach der Probefahrt kopfschüttelnd die Unterschrift rechts unten verweigert, da deren jahrelang gepflegte Bescheißsoftware für die Abgaswerte nicht mit seiner Klimagerechtigkeit vereinbar sind? Eben. Ich auch nicht.

Dies erinnert mich immer an eine Bekannte, die in einem Ministerium am Ring als Projektleiterin arbeitet. Dank des Ibiza-Videos konnte sie ihr damals fertig gestelltes Projekt gleich wieder einstampfen, da die politische Lage dies nicht zuließ.

Nenn es, wie Du willst. Sechs Monate Hackn für sie und sämtliche Projektmitarbeiter folglich für A und F. Danach wanderte das fertig gestellte Projekt in irgend einen ominösen Ordner auf dem Netzlaufwerk Z.

Gut genug, um nach einer Zeit des „Grasdrüberwachsenlassens“ das Trum in den 20er Jahren mit erneutem Anlauf und abgeändertem Datum zu präsentieren. Wen interessiert dann noch ein Ibiza-Video? Ein Sony Desaster? Huch, schon wieder vergessen :-). Jedes Corporate Identity Geschwurbel hat die allgegenwärtige Amnesie als treuen Verbündeten an seiner Seite.

Zurück zum Thema.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sony heutzutage ein erstklassiges Securitykonzept aufweist. Irgendwoher wird man die Kohle dafür schon aufgetrieben haben. Jedes Unternehmen besitzt eine Supportnummer bezüglich ihrer Securityprodukte. Solch eine Nummer wird üblicherweise bei Freeware nicht angeboten. Punkt.

Nebenbei sollte man auch wahrnehmen, dass ein überwiegender Teil der Schadsoftware (ca. 90 Prozent) aus Malware besteht und ein extrem kleiner Anteil nur die Viren ausmachen. Ja, ich weiß, die sprachliche Abgrenzung scheint hier immer noch ein bisschen diffus zu sein. Das heißt letztendlich, dass man Malware- und Virusschutz benötigt.

Windows10 kommt mit dem Defender um die Ecke. Oder wie auch immer der jetzt heißt. Dieser ist ausreichend gut für Antivirussachen, tut aber nicht so viel für Malware. Falls Du weiterhin den Defender verwenden willst, ist das auch okay.

Ob der Defender jetzt Freeware ist, oder nicht, darüber kann man streiten. Normalerweise kauft man ja diesen mit dem Betriebssystem mit. Geschenkt.

Das größere Problem sehe ich eher darin, dass Freeware sich zwar recht passabel beim Aufspüren von Schadsoftware schlägt, nur bei deren Entfernung hapert es meist. Hauptsächlich bei komplexen Infektionen.

Ich würde aber den Schutz beispielsweise um die kostenpflichtige Version von „malwarebytes“ erweitern. Die Freeware Version von malwarebytes reinigt zwar eventuelle Infektionen, verhindert diese aber nicht. Die Bezahlversion schon. Sind wir wieder beim Thema Freeware :-). Du bekommst das, wofür Du zahlst… Falls Dir der Defender nicht taugt, kauf‘ Dir ein kommerzielles Produkt. Auch okay.

Also entweder Defender und ein kostenpflichtiges Trum rein oder ohne Defender gleich ein Komplettprodukt. Jetzt wieder der übliche Disclaimer. Kein Produkt kann Dich 100%ig schützen… blabla.

Mach Backups. Das ist das Wichtigste.

Oder Du lernst es auf dem harten Weg wie Sony. Deine Entscheidung. Das einzige Blöde daran ist nur, dass Du andere User übers Netz damit auch in Mitleidenschaft ziehen kannst.

Jetzt weißt Du, warum man in Firmen keine Freewareprodukte für solche Sachen verwendet. Bitte Freeware nicht mit Open Source verwechseln. Bei letzterem gibt es keine Bezahlversion und demnach auch keine Freewareversion inklusive Werbeschrott und auch keine Sharewareversion.

Als Heimuser hast Du die Wahl.

Bei Securityprodukten geht‘s nicht vorrangig darum, wer Dich am besten schützt (wöches Trum erkennt de meistn Wirn.), sondern um den Support danach. Und der ist für Unternehmen extrem wichtig.

Beiläufig erwähnt sei noch, dass verstärkt Digitalkameras in den Fokus von Ransomware (Erpressersoftware) kommen. Kurz: Daten von dem kompromittierten System werden verschlüsselt und sind für den User nicht mehr zugänglich. außer gegen das geforderte Lösegeld. Darum der Name Ransomware.

Neuere Kameramodelle unterstützen heute schon Wifi tadellos, wodurch auch dort das IP-Protokoll zum Tragen kommt. Das USB-Datenkabel weicht somit zunehmend der drahtlosen Interaktion, egal ob Kamera, PC oder Smartphone. Wobei sich bei den Kameras deutlich höhere Erfolgsaussichten mit Ransomware abzeichnen sollten, da dort sowieso nur Bilder gespeichert werden.

Am PC oder Smartphone befindet sich auch in den privaten Daten allerhand Schrott, auf den man leicht verzichten kann. Bei Kameras liegt es in der Natur der Sache, dass man mit der Verschlüsselung der Bilder auf einer SD-Karte den Jackpot gewonnen hat.

Und bedenke, egal, ob Du eine Firewall, Antivirus oder VPN installierst. Diese Sachen sind alles keine Endlösung, sondern eher als Abschreckmittel gedacht. Thats it.

Gaming-PC vom Feinsten

Wos isn des? Ein befreundeter Gamer hat wieder mal ins Gesparte gegriffen und sich einen Laptop gekauft. Hauptsächlich, nona zum Gamen. Ist zwar nicht mein Steckenpferd, aber was solls. Das Trum von Asus kostete ihn knapp 4000 Euro und war sein ganzer Stolz. Alles vom Feinsten mit 32 GB RAM und einer hochpreisigen Nvidia Grafikkarte drin. Zudem leuchtete das Ding noch wie ein Christbaum und die Lüftungsschlitze waren nicht umsonst so überdimensioniert. Was ich aber noch nie gesehen habe, waren die zwei Netzteile. „.Die brauch ich unbedingt.“, erwiderte er meinen fragenden Blick. Ansonsten läuft die Kiste nicht rund. Siehe Bilder 1–3.

Man beachte die riesigen Lüftungsschlitze auf Bild 2. Ich verkniff mir eine subtile Anspielung auf den verwerflichen, ökologischen Fußabdruck seiner Kiste, und schmökerte weiter demonstrativ im Prospekt für Kohlefaser-Rennyachten herum. Zwei Netzgeräte..hmm.

Teamviewer

Schon wieder so ein Theater mit Teamviewer. Von einer Linuxbox aus verunmöglicht dieser einen Sessionaufbau zu einem Smartphone. Von einer Windowsbox aus geht es ohne Probleme. Ob da in nächster Zeit ein Lösungsweg gefunden wird, weiß ich nicht. Ärgerlich, da ich nun keinen Smartphonesupport über Teamviewer mehr bewerkstelligen kann. Plattformunabhängigkeit ade.

Zuerst das Theater mit den Indern und jetzt das. Zur Erinnerung, es gibt keine Erstanmeldung aus dem indischen Raum über Teamviewer in den europäischen Raum. Umgekehrt, von Europa nach Indien schon. Nur weil ein paar Internet-Lumpen aus Bangalore den internetaversen Europäern die Kohle aus der Tasche ziehen wollen, kommt der vielgelobte Generalverdacht wieder mal zu unverhofften Ehren. Und jetzt das noch mit dem verunmöglichten Sessionaufbau nach Android. Hoffentlich fixen die da wenigstens was in naher Zukunft.

Systemvariablen

Als Windows-Benutzer hast Du die Entwicklung über die Jahre meist unmerklich, aber letztendlich doch wahrgenommen. Die Angleichung der Ordnerstruktur an den UNIX-Weg, welche durch den eher unglücklichen Terminus „Documents and Settings“ erst ins Rollen gebracht wurde. Mit der Einführung von Vista wich dieser Terminus dem Ausdruck „User“. Siehe Bild 4.

Bild 4

„Dokumente und Einstellungen“ ist demnach nur mehr ein Link auf „Benutzer“, um eventuelle Programme auf den richtigen Pfad zu leiten.

Grundsätzlich ist seitdem der „Users“-Ordner das Homeverzeichnis unter Windows.

/Home/username unter Linux

C:\Users\username unter Windows

Für Sicherungszwecke ist es einmal ein guter Ansatz, dieses Verzeichnis wegzusichern. Mitsamt dem AppdataVer­zeich­nis drin. Dies stellt meines Erachtens einen der wenigen Vorteile gegenüber Linux dar, da man dort nicht mit unendlich vielen versteckten (mit vorangestelltem Punkt) Ordnern und Dateien wie in Linux konfrontiert wird. Manche halten es auch für eine Geschmackssache. Whatever. Siehe Bild 5 und 6.

Was hat es jetzt mit Appdata auf sich? Dort werden die benutzerspezifischen Daten gespeichert. Der Ordner ist natürlich versteckt, damit unbedarfte Anwender keinen Blödsinn anstellen können. Auch Programme und Spiele legen dort ihre Daten ab. (Spielstände usw.).

Local, LocalLow und Roaming sind die drei Unterordner von appdata. Roaming ist im Firmenumfeld dazu da, die Daten mit dem Server abzugleichen, sodass die User eine immer gleiche Arbeitsumgebung vorfinden.

Also wo Mitarbeiter in Unternehmen von verschiedenen Geräten aus immer auf ihr selbes Nutzerprofil zugreifen können. Das ist der Sinn von Roaming.

Unter „Local“ werden naheliegenderweise Nutzerdaten gespeichert, die nicht wandern sollen. Mitunter handelt es sich dabei vielfach um temporäre Daten. Da diese durchaus beträchtliche Größen erreichen können, ist der Ordner „Local“ nicht fürs roaming geeignet, Logo.

Darum hat der Ordner „roaming“ nie temporäre Daten drin. Alles was wandert, sollte so leicht wie möglich sein.

Etwas undurchsichtig ist es beim Ordner LocalLow. Anwendungen unter Windows laufen mit verschiedenen Berechtigungen. Systemordner sind mittlerweile Gott sei Dank tabu, deshalb werden Nutzerdaten unter den eigenen Dateien des Benutzers gespeichert. Natürlich auch nicht zugänglich. Siehe Bild 7.

Bild 7

Manche Programme haben aber nicht einmal dort Zutritt. So wie eben unser Administrator auch nicht. Dafür gibts den Ordner LocalLow. Programme mit ganz niedrigen Rechten legen dort ihr Glump ab. Schau selbst rein.

Der Appdata ist das Pendant zum „library“ Ordner unter Mac. Unter XP hieß es glaub ich noch „Anwendungsdaten“. Keiner soll dort herumstierln. Unter Windows ME arbeiteten anscheinend noch selbständige Leute, die mit einem Hinweis auf die Sensibilität dieses Ordners aufmerksam gemacht wurden. Siehe Bild 8. Waren das noch Zeiten.

Bild 8

Heute versteckt man das Zeug gleich ganz. Ditto beim Mac. Wie komm ich jetzt am schnellsten in diesen Appdata Ordner? Einfach %appdata% ins Suchfeld eingeben. Die Prozentzeichen am Anfang und Ende signalisieren, dass es sich um eine Systemvariable handelt. Dieser Befehl springt sogleich in den Unterordner „Roaming“, wo die meisten Programme zugreifen. Schau rein und kontrollier das.

Die Systemvariable ist ein gängiger Weg, um zum Ziel zu kommen. %windir% und %appdata% seien hier mal angeführt. Der Vorteil besteht darin, dass ich bei erstem Befehl immer „%windir%“ gegenüber „C:\Windows“ verwende. Auch falls Windows auf einer anderen Partition installiert sein sollte, komme ich so immer auf C:\windows.

Dabei handelt es sich um standardisierte Systemvariablen, die Windows beim Start automatisch in den Speicher lädt.

Man nennt dies dann auch das Environment. Wie sieht das aus? So. Siehe Bild 9.

Bild 9

Hier sieht man auch schön, wie die Variable mit dem Wert aufgelöst wird (letzte Zeile im Bild). windir=C:\WINDOWS. Und damit Windows weiß, dass Du nach einer Variablen und nicht nach einem Ausdruck in Klartext suchst, kennzeichnest Du dies eben mit den Prozentzeichen. Eine Zeile drüber bemerkt man auch den Eintrag des Editors „vim“. Selbes Spiel. Mit dessen Aufruf „%vim%“ komme ich in den Arbeitsordner des Editors.

Übrigens kannst Du die Werte auch auf der Kommandozeile unter Windows mit dem Befehl „set“ auslesen. Siehe Bild 10.

Bild 10

Daher leitet sich auch die Grundregel für Systemadministratoren ab: Alles mit Puls und nicht älter als 35 bewerkstelligt Programm- und Pfadaufrufe meist per Texteingabe. Der Rest verwendet die Maus.

Beim Smartphone ähneln die Wischgesten mitunter einer F16 beim Start von einem Flugzeugträger. Die Finger fahren dort mit Schwung weit über den Displayrahmen hinaus. Bisher konnte ich noch keine bevorzugte Gruppe für diese Charakteristika eingrenzen. Aber es gibt sie. Jeder, wie er glaubt.

Was besser ist, entscheidet immer der Endanwender.

„Mani“

…macht man heute mit Software und deren Support. Ein befreundeter Admin ließ mich kurzerhand an seinem aktuellen Problem teilhaben.

Es ging um eine Produktionsmaschine in einem Büro. Dieses spezialisierte sich unter anderem auch auf die Auswertungen von Crashtests im Automobilbereich. Dafür war hauptsächlich die Software LS-DYNA verantwortlich. Nun, alleine für den Erwerb jener ist man mal locker im fünfstelligen Eurobereich. Dazu noch Autocad und anderes Gedöhns mit der entsprechenden Hardware kommen wir mal sehr moderat geschätzt auf 40.000 Euronen. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, verschlang alleine die Grafikkarte knapp 4000 Euro. Eine reine Workstation eben. Diese soll die Kohle in die Bude schaufeln.

Business machst Du nicht, wenn Du daheim bei Leuten den PC reparierst. Bei Produktionsmaschinen, dort ja.

Was war jetzt das Problem?

„Bootdevice not accessible“ lautete die Fehlermeldung beim Startversuch. Raid 0 war auch drin verbaut. Gut für die Leistung, aber wenn eine der drei Platten ausfällt, wars das. Die Kiste hatte so um die 8 Jahre am Buckel. Lief nicht ständig, da auch die Windows Updates ein halbes Jahr hinterher hinkten.

Ist es jetzt das wert, diesen PC wieder zum Laufen zu bringen?

Investiert man in eine neue Kiste mit einem modernen Prozessor, Videokarte und SSD? Okay, wie verfährt man dann mit der verlorenen Lizenz von LG-DYNA? Man könnte die Software noch mal kaufen oder eben leasen. Das ist aber nur einmal eine Software. Da reden wir noch nicht von Office, Autocad und dem anderen Glump drauf, das ja dann auch frisch erworben oder geleast werden muss.

Die LS-DYNA Software ist zudem nicht zu einer anderen CPU transferierbar. Wenn sie einen Servicevertrag in Anspruch genommen hätten (maintenance fee), wäre das drin gewesen. Aber so eben nicht. Falls sie jetzt den Servicevertrag eingehen, müssen sie natürlich die vorangegangenen Jahre auch mitzahlen. Logo.

Steckt man nun Kohle in einen alten PC? Und was sind die Anforderungen im nächsten Jahr für die Software? Was sind die Anforderungen von Autocad nächstes Jahr? Wenn die Kiste damit nicht klar kommt, müssen sie sowieso eine neue Hardware aufstellen. Mit der alten Kiste ist zudem noch alles außerhalb des Garantierahmens. Wenn man die Drives gegen gute tauscht und 6 Monate später gibt die Kiste ihren Geist auf, muss auch eine neue Kiste her. Wenn sie andererseits mit der alten Kiste weitermachen, sparen sie einen dicken Brocken Kohle.

Blöd nur, dass dies die einzige Produktionsmaschine ist. Repariert man einen 8jährigen PC mit minimalem finanziellen Aufwand oder greift man ins Volle?

Und nein, LS-DYNA hat auf der Linuxseite keine equivalente Sache anzubieten. Du kannst auch nicht anfangen, verschiedene Hardwareteile zu tauschen, um der Aktivierung zu entkommen. Die Unternehmen sagen Dir auch nicht, welche Teile sie verschlüsselt haben, um sie zuzuordnen. Das ist Firmengeheimnis. Jede Bude macht das auf ihre Art. wie und wo.

Das selbe Prinzip wie bei Teamviewer. Das kannst Du auch nicht knacken. Teamviewer erzeugt einen Hashcode, der individuell mit Deiner Hardware verbunden ist. Ditto bei der Windows Aktivation. Wenn Du die Hardware am PC wechselst, änderst Du auch gleichzeitig den Hashcode. Wie der Encryptioncode entwickelt ist, obliegt immer der jeweiligen Softwarefirma.

Wenn man nun einen Gerichtsfall hat, wo mit der gecrackten Software gearbeitet wurde, und jemand macht sich das zu seinem Vorteil, wirds eng. Ergebnisse kann man dann jederzeit anfechten auf Grund der gecrackten Software.

Es gibt auch bei Autocad kleine USB-Dongles, die man in den PC reinstecken muss, damit Autocad läuft. Du kannst zwar Autocad dann auf verschiedene Computer kopieren, aber nur der mit dem Dongle kann damit arbeiten. Auch ein anderer Zugang. Und den USB-Dongle kannst nicht kopieren. Unmöglich. Nebenbei gibts mittlerweile auch schon die „floating profiles“, die Lizenzen auf die jeweiligen Maschinen verteilen. Wieder anderes Konzept.

Zurück zum Problem mit dem PC. Im Endeffekt wechselte das System immer zwischen Raid und IDE Mode. In den BIOS Einstellungen änderte man einfach von IDE auf Raid und das System startete korrekt.

Jetzt kommt aber noch dazu, dass der Raid 0 Verbund Fehler aufzeigte. PCI Steckkarten zum Erweitern mit der alten Busgeschwindigkeit von einem alten Mainboard? Okay, dann wechsel ich einfach den Raidverbund. Die Kiste wurde ja reingebracht, weil das Motherboard sich immer selbst verstellte. Warum verstellte sich das Motherboard? Vielleicht durch die fehlerhaften Festplatten. Batterie am Motherboard? Okay, Batterie hat er gleich gewechselt. Keine Änderung. Wird ein Tausch des Raidverbundes mit einer neuen Festplatte das Motherboard vom Resetten abhalten?

Typischerweise geht es im Business hauptsächlich um Speed. So lange die Kiste außer Haus ist, kann der Angestellte drauf nicht arbeiten und der PC-Techniker muss ebenso gezahlt werden.

Eine neue Hardware samt Software reißt natürlich ein Riesenloch ins Budget. Ich will hier nur anmerken, dass beispielsweise eine aktuelle Grafikkarte für solch eine adäquate Workstation schon mal locker mit 8000 Euros aufwartet. Und da red ich noch gar nicht mal von den anderen Hardwarekomponenten, geschweige denn von den Softwarelizenzen.

Wie im oben geschildertem Fall letztendlich vorgegangen wurde, weiß ich jetzt nicht. Sicher ist aber, dass die Letztentscheidung beim Endkunden liegt. Im Grunde geht es entweder um neue Hard- und Software oder um die Optimierungen der 8jährigen Kiste inklusive dreimaligem Rosenkranzbetens zur Gesunderhaltung der Hardware.

CO2-Abdruck

Dass es bei der ganzen Diesel- und Umweltdiskussion auch um den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel und gleichzeitige Demobilisierung geht, demonstrieren unsere deutschen Nachbarn schon eindrucksvoll mit ihrem teilweise durchgesetzten Dieselfahrverbot und beschlossenem Atomausstieg.

Letzteren kann man uneingeschränkt dem Tsunami ankreiden, der in Deutschland mehr Reaktoren zerstörte als in Japan. Mit den milliardenschweren Reparationszahlungen an die ausgestoßenen Kraftwerksbetreiber wurde die sogenannte Energiewende 2011 eingeläutet. Selbstredend im Alleingang, ohne parlamentarische Involvierung. Mittlerweile sorgt dieser Modus Operandi der deutschen Bundeskanzlerin nicht mal mehr für angehobene Augenbrauen.

Das Konzept der globalen Klimapolitik kommt angesichts der Komplexität des Klimageschehens bemerkenswert genügsam daher. Stark abgekürzt läuft es darauf hinaus, dass durch die vollumfängliche Substituierung fossiler Brennstoffe einer möglichen Erderwärmung getrotzt werden soll.

Nur sind dessen ungeachtet Klima und Energiegewinnung zwei verschiedene Baustellen. Das Klima unterliegt einem ständigen Wandel, ist ungleich komplexer und bietet obendrein keine Kontrollmöglichkeit unsererseits an. Die Zukunft der Energieversorgung vom Klima abhängig zu machen, wie es der grüne Jetset einfordert, hat da schon was.

Sämtliche Ökopopulisten sind sich natürlich der Tatsache gewahr, dass es keine CO2-freie Energiequelle gibt. Wind- und Solarenergie kann man im Gegensatz zu Kernkraft(Wasserkraft)-Strom auch nicht rund um die Uhr produzieren, weshalb mit der Speicherung bei den Erstgenannten eine zusätzliche Komponente zu berücksichtigen ist.

Die Lebenslaufzeit spricht da schon eher Klartext. Statistiken… seufz. Windräder werden fernerhin von dieselbetriebenen Maschinen hergestellt und transportiert, deren CO2-Bilanz hier natürlich auch einfließen muss. Ist der selbe Trick wie mit den umweltschonenden, neuen Waschmaschinen. Deren Herstellungsbilanz führt jeden angepriesenen, sparsameren Verbrauch ad absurdum, wobei sich dieses Spiel dank der erheblich kürzeren Funktionsdauer heutiger Geräte regelmäßig wiederholt.

Wenn das Burgenland nicht schon einen Namen hätte, würde man es Windräderland taufen. Und von denen braucht man ganz schön viele. Letztens bin ich am Leithagebirge mit Blick in die pannonische Tiefebene dagestanden und ließ das Bild auf mich wirken. Irgendwie war ich dennoch froh, kein heimischer Landschaftsfotograf zu sein. Meines Erachtens kann es nicht mehr lange dauern, bis gleichfalls die Veredelung der Toskana mittels der Windräder angestoßen wird.

Die Deutschen bekamen ihre Abwrackprämie für Dieselfahrzeuge und wir die Förderungen durch erneuerbare Energien.

Unbestritten bleibt nach wie vor, dass Kernenergie eine der besten Energiequellen in Bezug auf die CO2-Emmission darstellt. Klar, wenn jeder quietschende Klodeckel als Störfall hochstilisiert wird, ist es mit der gesellschaftlichen Akzeptanz nicht weit her. Folgewidrig drängt sich hier natürlich wieder das Problem der Endlagerung auf. Irgendwo muss man sich immer aus dem Fenster lehnen, egal welche Art der Energiegewinnung gerade en vogue ist.

Auf „electricitymap.org“ kann man sehen, dass sich mit Frankreichs, Norwegens und Kanadas Atomenergiegewinnung die CO2-Streber eindrucksvoll herauskristallisierten. Nur sind uns die eben um Jahrzehnte voraus. Nicht zu vergessen die Wasserkraft, die selbstredend auch ein gewichtiges Wörtchen in der positiven CO2-Bilanz mitredet.

Aber der Weg wurde von unseren deutschen Nachbarn vor acht Jahren dank eines alternativlosen Tsunamis eingeschlagen und wir übernehmen die Richtung eben jetzt volley. Normalerweise könnte uns Österreicher ja die deutsche Politik relativ egal sein. Die Erfahrungen und Entscheidungen der letzten Jahre, angefangen bei der Eurorettung, bestätigen diese Aussage jedoch nicht.

Hitler war Deutscher und Beethoven Österreicher. Diese inzwischen gängige Anschauung fällt mir ad hoc als osmotischer Kollateralgewinn dazu ein. Irgendwas Gutes muss ja auch dabei sein. Wieder mal meinem Laster der Abschweifung verfallen… ein Jammer.

Bäk tu te ruts. Da können bisweilen solche Petitessen in Form von Stromaufladungen der öffentlichen E-Busflotten mittels Dieselaggregaten nun als gauß‘sche Ausreißer herhalten. Das wird schon. Keines der E-Scooter Leihunternehmen setzt ausschließlich erneuerbare Energien zum Laden der Akkus ein.

Bei den Wiener Leih-E-Scootern wird demnach zwar nicht unmittelbar CO2 ausgestoßen, jedoch werden andernorts zur Herstellung des Stroms zumindest teilweise fossile Energieträger verbrannt. Das Problem ist nur nicht in Sichtweite, das ist alles.

Auch, dass die E-Scooter zum Laden der Akkus häufig per PKW eingesammelt und ausgeliefert werden, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Zudem beträgt die durchschnittliche Lebensdauer der Leihgeräte gerade einmal drei Monate.

Und diskriminierend sind sie obendrein, da deren maximale Zuladung meist bei 100 kg endet. Durch diese Stigmatisierung ist es mir wieder nicht vergönnt, Haltung zu zeigen.

Ich kann die Rollerfahrer ja auch irgendwie verstehen. Mit solch einem Gefährt fühlt man sich gleich ein bisschen Öko, Bio und vielleicht auch noch Demo. Die allgemeine Behauptung steht ja unmissverständlich im Raum, die Scooter-Pest sei kein kindisches Vergnügen, sondern zur Schau getragenes Umweltbewusstsein.

„Spart Strom und kauft E-Autos!“, keine Ahnung, welcher Ferialpraktikant diesen Satz für Arnies Rede da zusammenkopiert hat. Hört sich eher nach viel Pech beim Denken an.

Der alte Trick mit dem parasozialen Effekt, wonach man jemandem, den man kennt (oder durch die Medien zu kennen meint) inhaltlich glaubt, zieht immer noch.

Peinlicher waren eigentlich nur die applaudierenden Klatschhasen in den ersten Reihen, die obendrein auch noch uneingeschränkt wahlberechtigt sind.

Die Leitlinie ist jedenfalls vorgegeben. Unter dem heutigen Zeitgeist sind es sonach nur ein paar Zeilen bis zur Klimakatastrophe und dem Ende aller Tage. Wachturm reloaded? Wer in kürzester Zeit das Wort Klima mit Rettung oder Weltuntergang in Verbindung bringen kann, ist auf jeden Fall vorne mit dabei.

Befeuert von der Hypermoral sind desweilen Begriffe wie „klimaneutral“ und „Klimagerechtigkeit“ zu gesellschaftsfähigen Türöffnern avanciert.

Sogar das englische Königshaus geht nun in Form eines selbstauferlegten, klimaneutralen Kopulierverhaltens beispielhaft voran. Prinz Harry will nicht mehr als zwei Kinder in die Welt setzen, da seiner Ansicht nach mehr Kinder eine unverantwortlich hohe CO2 Belastung nach sich ziehen würden. Dieser diskriminierende, von edlem Blut getragene Habitus gegenüber Großfamilien kann die. ….vielleicht war das mit dem Brexit doch keine so schlechte Idee?

Wenn ich mich so umschaue im beruflichen Umfeld, wird die Sensibilisierung auf das Klima-Armageddon noch ein hartes Stück Arbeit nach sich ziehen, da der gelernte Österreicher die Vermeidung von Plastiksackerln im Pazifik und die Dekarbonisierung von Millionen Tucktucks in Indien nicht sehr weit oben auf seiner „To do Liste“ drauf hat.

Symptomatisch kann man hier zur Untermauerung meiner These mal kurz unseren Veranstaltungskalender in Augenschein nehmen. Siehe Bild 10a.

Bild 10a

Der Screenshot ist von Mitte Juli, womit eine dreimonatige Vorlaufzeit zum Thema Mitte Oktober einherging. Bei den Angemeldeten rettete lediglich das Instagram-Thema zwei Wochen vorher die ernüchternde Bilanz ein bisschen. Selbst finde ich nichts Anstößiges daran, es erhärtet lediglich die Wahrnehmung auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Und wer jetzt hämisch in sich hinein grinst, möge mich mit seinem Umfeld eines besseren belehren.

Beim Mittagstisch habe ich auch schon des Öfteren die verstörende Symbiose zwischen dem obligatorischen Schnitzelverzehr und der Lobpreisung einer Flugreise inklusive Flughafenanfahrt im neu erworbenen E-Auto wahrgenommen. Geht das schon als kognitive Dissonanz durch?

In jeder Universität, Firma oder Verein hast Du Gender- und Gleichstellungsbeauftragte, aber keine (oder unproportional wenige) Umweltschutzbeauftragten. Du weißt auf jeden Fall gleich, wo die Prioritäten liegen.

Auf Webseiten werden wir ständig dazu gezwungen Cookie-Datenschutz-Erklärungen wegzuklicken. Und weil das gesetzte Cookie eine begrenzte Lebensdauer auszeichnet, sollte diese Meldung des weiteren alle drei Wochen einmal erscheinen.

Aktuell gibt es nach Recht und DSGVO zwei Zustände, wie ein Benutzer zugreifen kann. Entweder mit oder ohne Zustimmung. Alleine, was da an Energie und Ressourcen mit der Klickerei und den im Hintergrund werkelnden Prozessen verschwendet wird….seufz.

Im Gegensatz zu HTTP, welches ein zustandsfreies Protokoll darstellt, ermöglichen die Cookies nun ein zustandsorientiertes Arbeiten.

Kurioserweise ist es obendrein eine Erklärung des Betreibers an den Besucher und nicht umgekehrt. Unangenehme Fragen, ob Minderjährige die Erklärung überhaupt rechtswirksam abgeben können, fallen da elegant hinten beim Tisch runter. Was ist mit den Bots, die Webseiten automatisiert abgrasen? Als logisches Ergebnis sperren viele außereuropäische Anbieter schlicht ihre Server für den europäischen Raum.

Ich befürchte fast, dass die Masterminds hinter der DSGVO den ökologischen Fußabdruck gar nicht am Radar hatten.

Weiters stellt die Cookie-Datenschutz-Erklärung gleicherweise einen Schlag ins Gesicht eines jeden Alkoholikers dar.

Was machen wir mit den Registrierkassen und dem einhergehenden, unverhältnismäßig hoch angewachsenen Papierverbrauch? Egal, jetzt haben sich die Leute ohnedem schon daran gewöhnt.

Wer kümmert sich um die nicht recyclebaren Windradmaterialien oder Lithiumbatterien, die nach Ablauf der Lebensdauer auf dem Müllhaufen oder im Donaukanal liegen. Wer um die für Windparks gefällten Bäume oder erschlagenen Insekten und Vögel? Kommt die Schlagschattenepilepsie in Mode? Wird die CO2-Steuer kommen? Vom Hamburger Schlechtwetter gezeichnete Klimaflüchtlinge? Wie gehen wir damit um?

Was machen wir mit den Autorennen? Mit dem Verschwinden der Grit-Girls (oder wie auch immer diese teilnahmslosen Schirmhalterinnen heißen) realisiert man erst, dass es überhaupt keine Dogmen in dieser Hinsicht mehr gibt.

Wie viele Autos darf man in Zukunft bei Demos klimaneutral anzünden? Werden entfesselte Fußballfans ihre bengalischen Feuer, wenn schon nicht aus pyrotechnischen, dann zumindest aus klimaneutralen Gründen verbannen?

Wie verfahren wir mit den Milchbestien auf den Almen, die unsere Umwelt mit ihrem jovial abgesonderten Methangas ins Verderben furzen? To be continued…

„Wir haben die Kontrolle über das Klima verloren“ krakeelte es mir irgendwo im Netz entgegen. Ich wusste gar nicht, dass wir jene überhaupt inne hatten. Ist bei Ebay gar eine Wetterkanone von Wilhelm Reich aufgetaucht?

Untermalt mit Filmchen vom Lebensraum der Eisbären in der Arktis bis zum Regenwald im Amazonas wird der Besucher einmal richtig eingestimmt.

Einige Berühmtheit erlangte ja ein Foto vom brennenden Amazonaswald Mitte August. Eine eindrucksvolle Aufnahme eines 2003 verstorbenen Fotografen.

Heutzutage gibt es eigene Plattformen für Medienschaffende, die gegen Münzeinwurf entsprechend aufbereitetes Bildmaterial besorgen.

Anspruchslos einmal bei „alamy.com“ vorbei schauen. So etwas gibt es kiloweise im Netz. Oder vielleicht mal gleich das ganze Paket mit dem Zukauf von Followern und Youtube-Abonnenten erwerben. Als Endverbraucher ist es heutzutage ohne angebrachten Zeitaufwand unmöglich, authentische Nachrichten herauszufiltern. Das war in früheren Nachrichtensendungen bedeutend einfacher, da man sich dort begnügte, tatsächlich Meldungen vorzulesen und keine Kommentare.

Der geständige Claas Relotius mit seinen seit zumindest 2015 frei erfundenen Märchenartikeln beim Spiegel, die ihm sogar den Reporterpreis 2018 bescherten, (mittlerweile zurück gegeben) kombiniert mit dem entsprechenden Bildmaterial wirken da oft Wunder. Gebt wenigstens aktuelle Bilder rein, das würde schon helfen. Nicht der ertappte Journalist war das Problem, sondern das dahinterstehende System, welches solche Methoden jahrelang ermöglichte.

Der Knaller sind aber nach wie vor Fake-Postings, welche von Agenturen quer über das Land verkauft werden. Und jedes zusätzliche Posting schraubt die Klickzahlen für die Werbeeinnahmen wieder ein bisschen nach oben.

Den ungewollten Turbo dazu liefern mitunter die echten Poster und stillen Beobachter. In regelmäßigen Abständen checken diese erwartungsgemäß neue Reaktionen eines (erfundenen?) Postings oder etwaige Querpostings. Mehr Seitenbesuche, mehr Klickzahlen, mehr Kohle. Alt, aber immer noch gut. Nachrichten sind nach wie vor ein Geschäft. Postings ditto.

Natürlich ist es für die Werbung und Medien nicht so toll, wenn man konstatiert, dass da viele Poster real gar nicht existieren. Die entsprechende öffentliche Nichtbehandlung dieses Themas ist daher der einzig konsequente Weg.

Eine adäquate Vernachlässigung im medialen Blätterrauschen dürfte auch einer renommierten Wiener Anwaltskanzlei widerfahren sein, die mit eingekauften Fake-Postings ihren Prozessgegner öffentlich denunzierte.

Man braucht nicht viel Phantasie, um erst die Möglichkeiten von Institutionen, Konzernen, NGOs, Versandhäusern oder Parteien anzudenken, welches unschätzbare Instrument hier zur Verfügung steht.

Ich vermisse auch ein bisschen die öffentlich-rechtlichen mit ihren Sondersendungen und raschest einberufenenTalkrunden (inklusive dem omnipräsenten Erklärbären im Publikum) mit Bezug auf die überschätzte Gefahr. Alles ist im Fluss und ändert sich. Europa, Regierungen, Landschaften, Rauchergesetze, Windows10. Nur beim Klima zickt man noch irgendwie herum.

Selbst den belanglosen Small Talk über das Wetter erweitert man schon mal mit dystopisch-finalen Ergänzungen. Diese geistigen Brandstifter können einem schon den Tag versauen. Wo bleibt da die Lebensfreude? Die positiven Gedanken? Da springt man ja bei jeder Kreuzfahrt freiwillig über die Reling.

Kann man dem gemeinen Bürger nicht einfach wie bisher klar machen, dass dies nur als „gefühlte Gefahr“ wahrgenommen wird? Irgend eine Statistik mit Haushaltsunfällen wird sich doch auftreiben lassen. Das hat dessen ungeachtet bisher auch immer gut funktioniert.

Die Instrumentalisierung des Klimas ist natürlich ein willkommenes Geschenk für die gesamte Parteienlandschaft, welche die populistischen Parameter auch schon entsprechend mit der „Abholung des Wählers“ in Form von Hochglanzsujets neu justierte. Da kann man einfach nichts falsch machen und die uneingeschränkte Anteilnahme aller ist einmal sicher.

Ob es ein kluger Schachzug ist, Ängste zu schüren und letztendlich auch die Gesellschaft zu spalten, muss jeder selbst für sich beantworten.

Unbestritten zeichnet jedoch das Klimathema ein unschätzbarer Vorteil aus, nämlich dass jenes nie in einer Polizeistatistik aufscheinen wird.

Jetzt zur Praxis: Jedes unschuldige Klimaopfer schlendert früher oder später in die fossil beheizte Tiefgarage. Dort beginnt die Metamorphose in jenen röhrenden SUV-Zombie samt Tricksersoftware, vor dem es andauernd gewarnt hat. Mit dem Plastikbecher lässig in der Mittelkonsole fixiert, düst man feinstaubabreibend zum nahegelegenen Flughafen, um dem Urlaubserlebnis mit vermehrtem CO2-Ausstoß, natürlich unter subtiler Ausblendung der zeitgeistigen Flugscham, entgegen zu fiebern.

Im Wartebereich fällt dann jeder über die Dieselfahrer her, die beiläufig mehr Filter in ihrer Karre haben als die Ökotaliban in ihren Instagram-Apps. Und wie diskutiert man mit jemandem klimaneutral, der nicht mal auf seinen Burger verzichten will? Oder lapidar gesprochen: Sollen Veganer, die einer Großfamilie angehören, auch einen Tesla fahren dürfen?

Leute wollen Straßenhunde in Portugal retten, Eisbären in der Arktis, der Weltklimarat das Fleisch essen verbieten, einem ganzen Kontinent mittels eines „Marshallplans für Afrika“ helfen, die Dekarbonisierung und Feinstaubmessung von Millionen von Tucktucks im asiatischen Raum regulieren, die Vulkane mit ihren unermesslichen… ja, was machen wir mit denen… egal, weiter im Text, das Klima für 2050 voraussagen und das papierlose Büro mittels einer Registrierkassa anstreben.

Ich weiß nicht, ob wir uns da nicht angesichts der Tatsache, dass wir ja nicht mal ein ordentliches Krankenhaus bei uns bauen können, übernehmen? Anzudenken wäre zuvorderst die erfolgreiche Inbetriebnahme der Energieringe, um sich danach für höhere Weihen im globalen Klimazirkus anzudienen. Die O-Ringe der Challenger-Katastrophe sollen uns hier als mahnendes Beispiel dienen.

Gestern saßen noch die Diesel – Fahrer auf der politisch-medialen Anklagebank, heute die Fleischesser und morgen die Großfamilien.

Für jene, die ihrem karbonisiertem Gewissen mit einem E-Scooter oder Vegan-Smoothie Paroli bieten wollen, es sei ihnen vergönnt. Ich sehe darin auch nichts Schändliches.

Genauso kann jemand eine Patenschaft für einen Baum oder einen Eisbären übernehmen. Aber Vorsicht, ersteren kann man zwar öfters umarmen, letzteren genau einmal.

Und nicht zu vergessen, auch bei angedachten Windparks wächst die Toleranz mit der Entfernung.

Selbstredend sind ebenso Menschen wertzuschätzen, die mit dem weiteren Kaufverzicht eines Privatjets den anvisierten Endsieg gleicherweise unterstützen.

Welcher neue Paradigmenwechsel uns bevorsteht, sofern ein gelangweilter Tsunami wehrlose Windparks in Küstennähe zerstört, weiß ich leider auch nicht.

Prekär wird es nur, wenn der Klimawandel zu einem semireligiösen Wahn mutiert. Die politische Verminung und hysterische Besetzung des Klimathemas sind da auch keine rechte Hilfe.

So unverträgliche Konstellationen wie das angehende europäische Plastikstrohhalmverbot und der gleichzeitige Neubau von insgesamt 600 Kohlekraftwerken in China und Indien werde ich hier nicht weiter thematisieren.

Ich fände es auch begrüßenswert, von einer vernünftigen Energie- und Umweltpolitik als von einer Klimapolitik zu sprechen. außerdem kann ich der menschlichen Hybris qua Klimasteuerung in toto nicht viel abgewinnen.

So undeutlich, letztlich auch unbrauchbar dies ist, so unbarmherzig wird zudem Erfüllung von den Klimawandel-Agnostikern verlangt. Das wars dann wohl mit der Vielfalt.

Menschen haben verschiedene Überzeugungen, Möglichkeiten, Wohnorte und Informationsquellen, nach denen sie ihre Lebensweise ausrichten.

Der moderne Ablasshandel spiegelt nur dessen verschiedene Facetten wider.

Fachkräftemangel

Ob hausgemacht oder nicht, soll hier nicht das Thema sein. Durchdeklinieren kann man Gegenständlichen aber auf jeden Fall. Sogar die Regierungsmannschaft kämpft ja mit diesem Problem. Und da ja bekanntlich Scheiße immer nach unten rollt, schlägt diese irgendwann auch mal in den verschiedensten Smartphoneshops auf.

Mein Huawei Honor 5XXX streckte jetzt nach drei Jahren seine digitalen Hufe in die Höhe. Den Akku konnte man nirgends mehr zwecks Nachrüstung nachbestellen und zudem ging mir auch noch der zweite Simkartenschacht ein. Zumindest hatte dieser mit sporadischen Aussetzern zu kämpfen. Naja, mit drei Jahren Laufzeit war es sowieso schon am Limit laut Prospekt. Nicht umsonst werden die Providerverträge meist auf 24 Monate ausgelegt. Danach ist in der Regel ein neues Phone fällig. Zumindest scheint dieses Gebaren weit verbreitet zu sein.

Da ich zwei Simkarten hatte (eine Datensim und eine „reine“ Telefonsim ohne aktivierte Datendienste), suchte ich auch nach einem Phone mit active Dualsim. Dieses gibt es ja schon seit Jahren und so wollte ich auch in den Genuss gleichzeitigen Telefonierens und Surfens kommen. Das war die Idee.

Tarifwechsel war für mich derweil kein Thema, da ich auf der einen Sim ein unbegrenztes Datenvolumen mit 18 Euro/monatlich drauf hatte (ich glaube sogar, dass ich dort auch Datenroaming in Anspruch nehmen kann) und auf der anderen „Telefonsim“ (nur für reines Telefonieren) mit 10 Euro/monatlich locker auskam. Passt.

Ernüchterung machte sich breit, als ich in diversen Foren draufkam, dass die meisten gar nicht realisierten, dass es verschiedene Dualsimversionen gibt. Soll sein.

In Handyshops und sogenannten Flagshipstores begegnete mir diese Attitüde in analoger Form. Nach mehrmaligem Nachfragen, ob mein anvisiertes Endgerät (Huawei P20 Pro) denn auch active Dualsim beherrscht, wurde mit einem inbrünstigen Kopfnicken beantwortet. Natürlich erst, nachdem ich dem Shopmitarbeiter erklärte, was active Dualsim überhaupt ist. Sein Versicherungsrückzug zum „Techniker“ im Hinterzimmer schien seine Antwort nur zu bestätigen. Jo, geht.

Zudem war es auch auf dem technischen Datenblatt so ausgewiesen. Siehe Bild 11.

Bild 11

Super. Das Gerät kaufte ich dann in einem anderen Geschäft, nicht ohne mir auch dort versichern zu lassen, dass mein gekauftes Gerät active Dualsim beherrscht.

Gekauft, ausprobiert und ums Verrecken konnte es kein active Dualsim. Nach einer Odyssee in Form von mehreren Besuchen im Flagshipstore, bei meinem Provider und natürlich dem üblichen Forenchecken kam die Ernüchterung.

Huawei P20 PRO kann kein active Dualsim. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung vermerkte dies auch. In den Shops gab man sich zumindest nach außen hin zerknirscht. Weitere Recherchen meinerseits ergaben, dass es im europäischen Raum derzeit keine Endgeräte mit aktuellem Betriebssystem und active Dualsim gibt. Jene, die active Dualsim für den europäischen Markt anboten, wurden nur bis Android 7 ausgeliefert.

Somit hatte ich zwar ein tolles Endgerät (Huawei P20 Pro), aber weiterhin ohne active Dualsim, obwohl es dieses Feature schon seit Jahren in anderen Erdteilen gibt. Zumindest am Papier.

Selbst wenn ich es zurück gebe, was nehm ich dann? Gibt ja kein aktuelles mit active Dualsim bei uns. Knirsch…

Mir ist schon klar, dass man diese vorgetragenen Bedenken meinerseits großteils mit einem Schulterzucken quittiert, solange man nicht selber davon betroffen ist.

Ist wie bei unserem Sommerheurigen vom Computerclub. Da unser Stammheuriger letztens die Tischbedienung für Warmspeisen komplett einstellte (Fachkräftemangel… klimaneutrale Essensausrichtung?), wanderte unser PC-Zirkus eben ein paar Meter weiter zur Tränke. Und das nach gut 20 Jahren Stammkundschaft.

Aber wen interessiert das, wenn dieser jemand sowieso keine Warmspeisen beim Heurigen verzehrt? Der zuckt nur mit den Schultern und wundert sich vielleicht noch über die an ihn herangetragenen Beschwerden und ordnet sie mutmaßlich unter „Extrawürste“ einer verwöhnten Kundschaft ein.

Und so bist Du jetzt Einzelkämpfer in den verschiedensten Shop- und Flagshipstores. Das Problem ist ja nicht grundsätzlich, ob und welches Phone dieses Feature beherrscht, sondern die teils erschreckende Inkompetenz des dortigen Humankapitals.

Das zumeist jüngere Personal navigiert zwar gekonnt auf der Oberfläche herum, scheitert aber nicht selten an praktischen Realisierungsszenarios, die nicht von den bunten Tarifaushängen abgedeckt werden.

Es ist das klassische Outlookproblem. Es gibt wirklich Leute, die jedes Kontextmenü auswendig im Kopf haben, aber den Downloadspeed in Megabyte angeben.

Für die Sportstudenten: Megabit und Megabyte sind zwei komplett unterschiedliche Sachen. MBit (Megabit/Sekunde) bezeichnet die Geschwindigkeit von Geräten, die mit Daten hantieren.

Datenträgergrößen werden üblicherweise in MB (Megabyte oder Gigabyte) angegeben. Darüber hinaus rechnet man bei MBit mit dem Faktor 1000, bei MB nimmt man aber 1024. Demnach sind ein Megabyte (MB) auch 1024 KB. Deshalb können Datenträgergrößen im Betriebssystem abweichen (entweder 1000er oder 1024er Basis), jedoch nie der Internetspeed, da dieser immer eine 1000er Basis hat.

Das Know How bezieht sich meist auf die Oberfläche. Beim Smartphone zumeist noch auf die aktuelle Tarifsituation. Wenn Du Glück hast, interessiert sich einer auch privat für das ganze technische Geraffel und bringt dieses Wissen auch über die Verkaufstheke mit ein.

Im Endeffekt hatten mir zwei verschiedene Techniker versichert, dass das Phone active Dualsim beherrscht. Ich bin mir heute ziemlich sicher, dass die Erwähnten den Unterschied zwischen den verschiedenen Dualsim-Modes einfach negierten, falls sie den überhaupt kannten.

Der Ausbildungsgrad des Personals und die Inneneinrichtungen sind leider kein Gradmesser für eine kompetente Beratung oder ein Verkaufsgespräch, das mehr bietet als die übliche Wiedergabe der Eckdaten eines Gerätes. Raumschiff Enterprise auf Steroiden. Das wäre meine Beschreibung des Eindruckes vom Flagshipstore. Siehe Bild 12.

Bild 12

Kundensessel sind schon mal kein gutes Zeichen, da der Kundenumschlag dadurch extrem leidet. Normalerweise zeichnet sich beim Kundengespräch eine Korrelation durch die vom langen Stehen schmerzenden Füße mit den dadurch verkniffenen Fragen ab. Darum bevorzugen solche Stores meist Stehpulte ohne Ablagefläche für Taschen oder dergleichen.

Es leuchtet ein, wenn die Leute stehen, dass die Fäs tu Fäs Gespräche dadurch erheblich abgekürzt werden und Personal eingespart werden kann. So braucht man auch weniger Platz in der Wartezone. Simpel. Klar kannst Du das als Mehrwert verkaufen, wenn sich jemand mehr Zeit für Dich nimmt. Kundensessel bedeutet aber in der Regel für den Kunden immer eine längere Wartezeit, größere Wartezonen und ein damit einhergehender, übermäßiger CO2-Abdruck.

Natürlich auch mit der üblichen Nummernzieherei vorher. Zeiten ändern sich, aber als Verkaufspersonal (oder Techniker) sollte man auch mal die Courage besitzen, fehlende Informationen eigenständig dem Kunden weiterzugeben. Wenn es sein muss, von mir aus durch einen späteren Rückruf.

Im Endeffekt bestätigten mir zwei Techniker, der Verkäufer und das technische Datenblatt die volle Funktionsfähigkeit der aktiven Dualsim im Huawei P20 Pro.

Nebenbei auch jeder unabhängige Smartphoneshop, den ich besuchte. Dem gegenüber verneinte überraschenderweise die Huawei-Hotline dieses Feature mündlich (ich kontaktierte diese erst nach dem Kauf, da ich natürlich das Feature nicht zum Laufen brachte).

Selbstredend scheiterte auch der Shop an der Realisierung von active Dualsim, wo ich das Phone kaufte. Kein gleichzeitiges Surfen und Telefonieren möglich. Im Flagshipstore bat ich nach 20 Minuten des Herumprobierens die Techniker um ein aufklärendes Gespräch. Diese waren inzwischen mit meinen Simkarten beim dritten Phone zwecks Ausprobierens angekommen.

In zwei Minuten erklärte ich den Sachverhalt und wir einigten uns darauf, dass die widersprüchlichen technischen Angaben online und am Datenblatt noch mal untersucht werden.

Immerhin. Die Techniker handelten zwar nach gutem Gewissen, aber mit einer eindeutigen Falschaussage, da sie den Begriff „active Dualsim“ und „standby Dualsim“ anscheinend gleichsetzten. Jeder macht Fehler. Water under the bridge und wieder um eine Erfahrung reicher.

Und bevor jetzt jemand googelt. Dual Sim Allways ON ist nur eine Einstellung bei Samsung, wo bei besetzt umgeleitet wird.

Dualsim Stand By können alle neueren Phones. zwei Simkarten nebeneinander, wobei immer nur eine aktiv ist.

Natürlich kann das (moderne) Phone auch zwischen diesen beiden Simkarten hin- und herschalten.

Dual SIM Full Active (was ich anstrebte) bedeutet zwei Sendeeinheiten im Phone. Für jede Simkarte eine. Somit ist auch gleichzeitiges Arbeiten auf beiden Simkarten möglich, da beide Karten immer aktiv sind. Bei mir wäre das eben Telefonieren auf der einen, und Surfen auf der anderen Simkarte gewesen. Gleichzeitig. Volte, Wifi-Calling und das ganze Gedöhns geht eben nur, wenn man auch einen Datentarif auf der „Telefonsim“ mit drauf hat.

Somit kannst Du „nur“ gleichzeitig surfen und telefonieren, wenn auf beiden Simkarten ein Datenvolumen für Internet zur Verfügung steht. Dann kann das Phone auch beliebig umschalten. Das nennt man dann Standby Dualsim. Activ Dualsim braucht das Umschalten nicht, da eben zwei Sendeeinheiten im Phone verbaut sind. Datenvolumen (Internetzugang) habe ich aber nur auf einer Simkarte drauf. Das ist der Knackpunkt.

Okay, damit kann man leben. Was bleibt einem über? Tarifwechsel, zweites Smartphone? Datendienste auf Telefon-Sim freischalten? Irgendwas wirds schon werden.

Das Phone selber ist ein Knaller, wenn es funktioniert. Nach dem üblichen Update der EMUI-Oberfläche auf die 9er Version funktionieren die Push-Be­nach­rich­tigun­gen mit der Anzahl der eingegangenen Nachrichten nicht mehr. Derweil hab ich noch keine Lösung, außer auf die alte Version zurück zu rudern. Oder auf die 9.1er warten. Mal schauen, was es wird.

Ein bisschen erschrocken war ich schon, als mir das Update auf die 9er Version mal so locker vier GB raufschaufelte. Die Dinger sind mittlerweile vollwertige PCs, nur eben ohne die entsprechende Displaygröße. 6 GB RAM. Klar, das Phone rennt. Normalerweise gurke ich mit dem Phone ständig auf 3G herum. H und H+ als Übertragungsstandard reicht mir da dicke aus. Hab sowieso nur 10 Mbit Downloadrate. außerdem schont man durch den Wegfall der automatischen Modiwechsel die Akkulaufzeit. Und 3G ist sicher (derweil noch) besser ausgebaut als 4G, wobei ich auf 3G auch nicht mit so vielen Teilnehmern die Ressourcen teilen muss. Ist wie alles Ansichtssache. Siehe Bild 12a.

Bild 12a

Nichts desto trotz bekam mein altes Phone ein würdiges Begräbnis. Das verbuddelte 3210er hatte mittlerweile mit einem treuen Begleiter in Form eines Wurmes an den ONE-Zehen zu kämpfen. Da fällt mir immer Ludwig Hirsch mit „i lieg am Ruckn“ ein. Ein klassischer Rausschmeißersong für einen Maturaball. Siehe Bild 13.

Bild 13

Ich hätte schwören können, dass es beim Ausgraben noch zwei Stricherln beim Empfang hatte. Was solls, alles irdische zerfällt mal zu Staub. Aber einstweilen muss sich der Wurm noch mit dem „ONE“ Emblem abmühen.

Es wurde ein bisschen eng da drinnen und so vergrößerte ich die Grube dementsprechend. Anfangs war es noch eine gespenstische Szene, als der Delinquent ehrfürchtig auf sein neues Zuhause mit voll illuminiertem Display hinab blickte. Siehe Bild 14.

Bild 14

Einzig die umfunktionierte Büroklammer zum Öffnen des Simkartenschachtes verblieb als letztes sichtbares Zeichen für die Nachwelt über. Siehe Bild 15.

Bild 15

Noch sicherheitshalber ein kleiner nachdrücklicher Hinweis mit meiner Ansichtskarte aus Solingen sollten dem neuen Phone unmissverständlich zeigen, was ihm bei Nichterfüllung seiner Aufgaben blüht. Der Nokia-Grabstein hat in dieser Beziehung noch nie seine psychologisch-desaströse Wirkung verfehlt.

Mein Chefredakteur kann nun diesen über Monate gewachsenen Auswuchs an digitalen Anekdoten in die neue Ausgabe reinquetschen.

Gleichwohl fungiert dieser Artikel als gesellschaftliche Stütze, um den allgegenwärtigen Hass gegen Gewalt auf das Wüsteste zu verurteilen. Wohlan.

Man liest sich

Gruß Günter

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