Gibt es einen Zusammenhang zwischen Kopftumoren und der Benutzung von Mobilfunk?

Die Gegner vom Einsatz von Funktechnologien behaupten, dass durch den Einsatz von Mobilfunk, die Anzahl der Krebserkrankungen zunehmen würde. Es wird von den Mobilfunk-Betreibern ein Nachweis für die Unbedenklichkeit verlangt.

Die kurze Antwort heißt: nein, es gibt im Verlauf der letzten 30 Jahre keine zusätzlichen Erkrankungen, die man auf die Benutzung von Mobiltelefonen zurückführen könnte. Und um das herauszufinden, muss man weder Mediziner noch Hochfrequenztechniker sein.

Der SAR-Wert eines Mobiltelefons (W/kg) ist ein Maß für Erwärmung des Kopfes. Wenn also eine Erkrankungsart vermutet wird, dann sind es Kopftumore.

Man kann die Entwicklung der Benutzung von Mobiltelefonen seit 1990 gut nachverfolgen, ebenso die Anzahl der Erkrankungen an Kopftumoren.

Statistische Daten zum Mobilfunk in Deutschland
https://de.wikipedia.org/wiki/Mobilfunk#Statistische_Daten_zum_Mobilfunk_in_Deutschland
(Die Anzahl der Mobiltelefone in Österreich wird ähnlich verlaufen. Die Zahlen in der Wikipedia-Tabelle sind absolute Zahlen pro Million Einwohner und wurden durch 83 (=Einwohnerzahl von Deutschland) dividiert, um die Zahl pro Einwohne zu erhalten.)

Gehirntumore (Statistik Austria)
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/gesundheit/krebserkrankungen/gehirn_zentralnervensystem/index.html

Im folgenden Diagramm sind die beiden Verläufe, Anzahl der Mobiltelefone pro Einwohner und Kopftumore pro 10.000 Personen, dargestellt.

Man sieht, dass die Anzahl der Mobiltelefone bereits eine Sättigung erreicht hat und keine Steigerungen mehr erfolgen. Im Jahr 1990 hatte praktisch niemand ein Mobiltelefon, im Jahr 2000 jeder Zweite, heute hat man sogar mehr als eins. (Wahrscheinlich werden die aktiven SIM-Karten gezählt und die umfassen auch Tablets und Dual-SIM-Handys.

Trotz dieser jahrelangen Beeinflussung durch Mobiltelefone kann man beim Verlauf der Kopftumore keinerlei signifikante Veränderung feststellen.

Ein Studie in dem Sinn, dass man zwei Gruppen vergleicht, eine, die ein Mobiltelefon benutzt und eine andere, die keines benutzt, ist nicht realistisch durchführbar. Die erforderliche Gruppengröße ist bei dieser geringen Erkrankungsrate von weniger als 1 auf 10.000 viel zu groß. Man wird wohl auch keine „funkfreie“ Vergleichsgruppe finden können, weil unser aller Leben auch ganz ohne Handy durch Hochfrequenz aus WLAN und Bluetooth durchflutet ist. Schließlich ist das auch wegen der praktisch 100-prozentigen Verwendung von Mobiltelefonen auch gar nicht nötig, weil wir die Gesamtzahl der Erkrankten aus der obigen Kurve ablesen können, und die zeigt keine Veränderung im Laufe der letzten 30 Jahre.

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