Im Fachjargon heißen E-Autos BEV (battery electric vehicle). Ihre Anschaffung wird in Österreich mit 5.000,- Euro gefördert, wobei 3.000,- von der Regierung kommen und 2.000,- Euro als Mobilitätsbonus vom Fahrzeughersteller beim Verkauf vom Kaufpreis abgezogen werden. Für ein intelligentes Ladekabel bzw. für eine Ladestation (Wallbox) gibt es eine Förderung von 600,- Euro, wenn man einen Nachweis für einen Stromliefervertrag aus 100% erneuerbaren Energieträgern vorweisen kann.
Der Anteil der Elektro-PKW nimmt zu. (Link Statistik Austria)
1 HJ 2019 1 HJ 2020 175.909 112.787 PKW-Neuzulassungen, davon 12.063 (6,8%) 17.135 (15,2%) Alternative Antriebe (auch Hybridfahrzeuge) 4.904 (2,8%) 4.805 ( 4,3%) Elektro-PKW
Fahren mit fossilen Brennstoffen wird in Zukunft teurer werden. Fahren mit alternativen Antrieben ist in der Anschaffung derzeit noch teurer, wird aber gefördert, derzeit mit 5.000 Euro für ein reines Elektroauto. Der Fördertopf für Elektromobilität wurde für das kommende Jahr auf 40 Millionen aufgestockt. Man kann also mit weiteren Steigerungen des Elektroanteils bei den PKW-Zulassungen rechnen.
Einstiegsseite der Bundesregierung
Die Einstiegsseite der Bundesregierung bietet wichtige Links zu weiterführenden Seiten. Die Abwicklung der Förderungen ist in die „Kommunalkredit Public Consulting GmbH“ ausgelagert.
Abwicklung der Förderung
Die Abwicklung der Förderung erfolgt in den Schritten Registrierung, Kaufabwicklung und Antragstellung, wobei zwischen Registrierung und Antragstellung maximal 24 Wochen liegen dürfen.
Schritt 1: Registrierung
Ob Geld verfügbar ist, erfährt man hier: https://www.meinefoerderung.at/webprivate/epkwpriv2019_budget Heute, am 20. Oktober sind 6,8 Mio Euro im Fördertopf. Auf der Seite https://www.meinefoerderung.at/webprivate/epkwpriv2019 stellt man einen Förderantrag und bekommt eine Zusicherung mit einer Gültigkeitsdauer von 24 Wochen ab Registrierung in Form einer Registrierungsnummer. Meine ist EP19.000009036
Man bekommt auch einen Link, den man nicht übersehen darf. Nur mit dem Link kann man später den Förderantrag stellen.
Ich habe mir nur die Nummer gemerkt aber nicht den Link und prompt wusste ich nicht, wie man eigentlich einen Antrag stellt. Der Antrag kann nur online gestellt werden, eine Seite dazu findet man nirgendwo. Die Seite wird direkt über den Link angesprochen, den man sich um Zuge des Förderantrags hätte merken soll. Bei der Adresse e-mobilitaet@kommunalkredit.at wurde mir geholfen, mein Link zur Antragstellung lautet:
https://www.meinefoerderung.at/webprivate/?cluster=epkwpriv2019&pkp=--hier-folgt-ein-Schlüssel---
Der Schlüssel ist eine kodierte Darstellung der Registrierungsnummer, damit bleibt der Zugang privat.
Schritt 2: Kaufabwicklung
Jetzt hat man etwa 6 Monate Zeit, das Elektroauto und die Ladeeinrichtung zu kaufen. Weiters muss man bei Anträgen zu Förderung einer Ladestation in Form von Strombezugsrechnungen nachweisen, dass man den Strom zum Laden ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern bezieht. Man muss beachten, dass viele Stromlieferverträge eine Vertragsbindung vorsehen, man muss also einen Umstieg entsprechend planen. Der Umstieg ist mit der Plattform https://durchblicker.at mit wenigen Klicks möglich. Achtung beim Preisvergleich auf die Schaltfläche „inklusive und exklusive Wechselbonus“. Die Grundeinstellung ist „inklusive“. Die meisten großen Anbieter wie etwa Wien Energie haben auch einen Öko-Tarif, der die Anforderungen der Förderung erfüllt.
Schritt 3: Antragstellung
Ist alles gekauft und installiert, muss man das folgende Formular ausfüllen und uploaden. Der Upload erfolgt über das Formular, das sich bei Anwählen des Links zur Antragstellung öffnet.
Persönliches
Ich bin gerade bei Schritt 2 und organisiere einen Elektriker, der mir bei der Installation des Ladekabels behilflich ist. Bei einem Eigentumswohnhaus war es bisher so, dass man die Einwilligung der Miteigentümer gebraucht hat, In unserem Haus gibt es aber einen Miteigentümer, der dagegen ist, daher lag das Projekt „E-Auto“ schon zwei Jahre in Wartestellung. Das war nicht nur schlecht, denn in zwei Jahren tut sich was am Automarkt, aber auch die Juristen waren inzwischen aktiv. Der Oberste Gerichtshof hat im im April 2020 entschieden, dass man für einen einphasigen 3,7 kW-Ladepunkt (einfache 16A-Schukosteckdose) keine Zustimmung aller Miteigentümer braucht. Link
Eine Aufrüstung auf 11kW=3×3,7 kW (oder 22 kW) (Leistung der handelsüblichen Wallboxen) wäre aber durch diese Entscheidung nicht gedeckt.
Nun ist aber ein entsprechendes Gesetz, dass man auch ohne Zustimmung der Miteigentümer eine Wallbox installieren darf, in Vorbereitung, und es ist absehbar, dass die derzeitige Einschränkung bald fallen wird.
Ich werde daher bei der Verlegung der Zuführung auf einen ausreichenden Kabelquerschnitt achten und wegen der Kabelbrandgefahr einen Brandschutzschalter einbauen lassen.
Damit steht einem grünen Kennzeichen mit kleinen Vorteilen nichts mehr im Wege:
- Vergünstigte Parkgebühren bzw. Befreiung von den Parkgebühren
- Erweiterung von Lieferzeiten und Lieferzonen für Elektro-Nutzfahrzeuge
- Exklusive Zufahrten
- Touristische Vergünstigungen
Links
- Elektromobilität
- Elektromobiliät in Österreich (August 2020, PDF)
- ElektroMobilitätClub
- Wie lade ich mein Elektroauto?
- Grüne Nummerntafel
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.
Den Göttern sei Dank, Franz.
Endlich trennst du dich von deiner Dieselkarre, mit der du die PC-News bisher aus der Druckerei im benachbarten Ausland CO2-egal zu uns kutschiert hast. Gretas Schnappatmung war dir immer schon egal, ich weiß. Du Carbon-Monster.
Unglaublich, wie du das so lange mit deinem Gewissen vereinbaren konntest. Ich könnte das nicht. Zumindest schön, daß du mit einem Elektroboliden wieder den Weg zurück in die Gesellschaft gefunden hast :-).
Bleib mir gewogen…benimm dich….reg dich net zu viel über deine Rapidler auf….dutze keine Krankenschwestern und alles wird gut.
Alles gute und lg. günter
Vielleicht gelingt’s hier – in unserer „elektronischen“ Clubzeitung – über verschiedene Themen einen ausführlicheren inhaltlichen Meinungsaustausch unter den Vereinsmitgliedern – und vielleicht auch mit externen Gästen (?) – zu erreichen.
Leider dürfte uns der Coraona-Virus – mit begleitenden einschränkenden Maßnahmen für unser Vereinsleben – noch einige Zeit erhalten bleiben.
Technische Entwicklungen gehen aber weiter und wir sollten uns Informationen und – vielleicht manchmal auch kritiche – Diskussion über deren Nutzen (und auch über deren Auswirkungen und Folgen) dadurch nicht beschränken lassen.
Und hier gleich noch einige Anmerkungen zum Thema Elektro-Mobilität :
BEV – battery electric vehicle ist die genauere Bezeichnung für die derzeit vorherrschende Form von Elektromobilität auf Straßen, denn es gibt noch einige andere – zumindest genau so „gut“ geeignete bzw. ähnlich problematische – Formen der Elektromobilität.
BEV – Technologie ist ungeignet für den Massenensatz in einigen Millionen Straßenfahrzeugen (und nicht geeignet für den Fernverkehr, über die Reichweite einer Akku-Ladung hinaus) – weil dafür weder die technische Infrastruktur ( Verteilungsnetze, Ladestationen ) ausreichend vorhanden sein werden noch die entsprechenden Produktions- ( und Speicher-) Kapazitäten für elektrische Energie im erforderlichen Ausmaß bereit gestellt werden können.
Es gibt aber zumindest noch 2 weitere Formen der Elektromobilität, die in der öffentlichen Diskussion gar nicht vorkommen und nur auf einschlägigen Fachtagungen manchmal „am Rande“ erwähnt werden :
–> Oberleitungstechnik für Elektrofahrzeuge,
wie sie im Bereich des Eisenbahnwesens bereits seit einem Jahrhundert – ganz ohne Batterien – erfogreich zum Einsatz kommt,
wie sie bei Linienbussen manchmal ( z.B. Salzburg) heute noch im Einsatz ist, wie sie für Unterhaltunsgzwecke im Wiener Prater ( „Autodrom“ ) schon lange eingesetzt wird und
wie sie als „neueste“ Alternative auch für den elektrischen Güterverkehr auf Autobahnen-Teilstrecken in Deutschland und den USA erprobt wird.
–> Brennstoffzellentechnik
die in Brennstoffzellen Wasserstoff katalytisch („kalt“) an Bord der jeweiligen Elektrofahrzeuge verbrennt und damit die elektrische Energie für den Antrieb der jeweiligen Fahrzeuge bereitstellt. Allerdings sind auch für diese Form der Elektromobilität erhebliche Investitionen in die dafür erforderliche Infrastruktur (Wasserstofftankstellen, Wasserstoffverteilungsnetz, Wasserstoff-Speicher, Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Quellen) erforderlich, die innerhalb kurzer Zeit zur Erreichung der Klimaschutzziele wohl nicht möglich sein werden.
Die einzige sofort verfügbare Technologie zur Energieversorgung von Elektrofahrzeugen (allerdings nicht für Individualfahrzeuge) ist daher die Oberleitungstechnik.
Sie wird aber in öffentlichen Diskussionen zum Thema „Elektromobilität“ praktisch nie erwähnt – obwohl sie schon immer einen erheblichen Beitrag zur Mobilität von Individuen (bei Benützung öffentlicher Massenverkehrsmittel) geliefert hat und immer schon klimaneutral mit elekrischer Energie – in Österreich überwiegend aus Wasserkraft – versorgt wurde.
Zum obigen Beitrag :
„Der Anteil der Elektro-PKW nimmt zu.“
Das entspricht aber nur dem Wunsch der Hersteller, um Pönalezahlungen beim Verfehlen der Absatzziele von Elektrofahrzeugen zu vermeiden.
Die durch Statistik Austria ausgewiesene Zahlen sind aber mehrdeutig :
Die absolute Anzahl der zugelassenen BEV (ohne Hybridfahrzeuge) nimmt sogar ab, das heißt es kommen weniger (reine) Elektrofahrzeuge derzeit (vielleicht auch Pandemie-bedingt ) neu auf die Straßen.
Der Austausch von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor gegen Kraftfahrzeuge ohne Verbrennungsmotor hat sich also verlangsamt – obwohl bei gleichzeitig sinkender Anzahl der Neuzulassungen der Anteil von Elektrofahrzeugen an den Neuzulassungen gestiegen ist.
Also nicht unbedingt eine Erfolgsmeldung für die Elektromobilität.
Und die von Franz berichteten Probleme in Zusammenhang mit der Beantragung der Förderung und der Errichtung einer (ausreichend leistungsfähigen) Ladestation sind auch nicht gerade ein Hinweis darauf, dass es tasächlich „öffentliches Intesse“ an der Förderung von Elektromobilität gibt.
Noch die letzten Daten zu Elektromobilität :
„E-PKW Bestand mit Ende Oktober 2020 bei 39.643.
Das sind 0,8 Prozent aller PKW in Österreich“
laut Bundesverband Elektromobilität Österreich (https://www.beoe.at/statistik/)
bei insgesamt 5.085.012 PKW am 31.10.2020 (laut Statistik Austria).
Da gibt’s also in den nächsten Jahren noch jede Menge zu tun und
– nicht nur für uns – jede Menge Diskussions-Stoff.
Nur eins scheint immer wahrscheinlicher zu werden :
Irgendwelche Klimaschutz-Ziele werden wir so nicht erreichen.
Die Öffis müssen bis 2025 einen beträchtlichen teil ihrer Flotten gemäß einer EU-Richtlinie auf CO2-neutral umstellen.
Linz favorisiert die Oberleitungstechnik mit O-Bussen und vermeidet dabei die kritischen Kreuzungsbereiche. Die Stromabnehmer-Bügel suchen sich die Oberleitung selbsttätig nachdem eine Kreuzung passiert wurde und benötigt nur eine kleine Batterie, was auch ökologisch sinnvoll ist.
Wien hat eine riesige und moderne dieselbetriebene Bus-Flotte und es hat mich gewundert, wie Michael I und Michael II die umrüsten wollen. Die Antwort dürfte sein: gar nicht. Sie dürften auf E-Fuel setzten und damit die Wiener Bus-Flotte betreiben.
Auch wenn es eine Wasserstoff-Zukunft geben sollte, der Motor dürfte ja auch dann ein elektrischer sein. Wenn also die elektrische Antriebstechnik derzeit durch die heutigen Elektromobile entwickelt wird, dann ist das für die Zukunft nützlich, auch wenn es nicht die letzte Lösung sein muss.
Die allermeisten unserer Fahrten sind Kurzstreckenfahrten, und wir verwenden dazu überdimensionierte Fahrzeuge. Ich habe mir viele Bilder von Ausflugsfahrten aus den letzten 13 Jahren abgeschaut und habe nur ganz wenige Ziele gefunden, bei denen wir mit einem Elektroauto hätten aufladen müssen.
Norwegen ist – danke enormen Reichtums und öffentlicher Förderungen – das in Punkto Elektromoblität am weitesten entwickelte Land in Europa. 60% der Neuzulassungen entfallen auf E-Autos. Ob die Ladestellen-Infrastruktur ausreichen wird oder nicht, können wir erste Reihe fußfrei am Beispiel Norwegen mitverfolgen, denn so weit sind wir noch lange nicht.
Ich habe mir zahlreiche E-Auto-Video angeschaut und sehe beim derzeitigen Anteil der E-Autos auch auf den Fernstrecken kein Problem, wenn die E-Autos dort benutzt werden, wo sie in erster Linie hingehören: auf die Kurzstrecke. Das Elektroauto ist eben eher ein Zweitauto, ein Stadtauto, das den Großteil der Kurzstrecken abdeckt. Und das Laden spielt sich zu 90% im eigenen Haus ab.
Mit Pessimismus kommen wir wohl nirgendwo hin. Die Pessimisten ersparen sich vielleicht einen Misserfolg. „Wir haben es Euch eh gesagt“, aber wir haben es wenigstes probiert.