Viele Leser dieses Blogs verwenden MediaThekView zur Archivierung interessanter deutschsprachiger Fernsehsendungen. Es kommt aber vor, dass wir in Österreich Sendungen Deutscher Sender nicht downloaden können. Es kommt dann zu Fehlermeldungen.
Manchmal werden diese Sendungen wiederholt und man kann dann die gewünschte Sendung anderswie aufzeichnen, wenn aber nicht, dann ist eine Lösung gefragt. Konkret geht es um die Sendung „Giganten des Weltalls – Schwarze Löcher“.
Offenbar erkennt der Medienanbieter, dass die Anforderung für den Download nicht aus Deutschland kommt und meldet eine Zugriffsfehler, sowohl beim direkten Browser-Zugriff zur ZDF-Mediathek als auch über Mediathek-View.
Man kann dieses Zugriffsproblem lösen, indem man jemanden aus Deutschland ersucht, diesen Download durchzuführen oder indem man die Dienste von Servern nutzt, die sich in Deutschland befinden und die diesen Download im Auftrag ausführen.
VPN-Dienst
Anonymisierung
Wenn man das Internet mit einem gewöhnlichen Internet-Zugang eines österreichischen Providers benutzt, hinterlassen die eigenen Aktivitäten Spuren in den Log-Dateien des Providers und der besuchten Server, und mit einem Geschick könnte man diese Aktivitäten – wenigstens eine zeitlang, denn ewig kann man die Log-Dateien auch nicht aufheben – aufgrund der vom Provider zugewiesenen IP-Adresse rückverfolgen.
Ein VPN-Dienst (Virtual Private Network) bietet eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem eigenen Rechner und dem Dienstanbieter. Die Internet-Verbindung mit der vom eigenen Provider zugewiesenen IP-Adresse bleibt zwar bestehen, doch für alle Internet-Anfragen wird die eigene IP-Adresse, mit der man normalerweise identifizierbar wäre, wird durch eine IP-Adresse des VPN-Anbieters ersetzt. Damit ist man anonymisiert und die eigenen Anfragen sind nicht mehr nachverfolgbar. Man würde zwar in den Log-Dateien des Providers die Zugriffe zum VPN-Dienst sehen, nicht aber das eigentlichen Ziel, das sich in den verschlüsselten Daten versteckt.
Der VPN-Dienst leitet die eigentliche Anfrage an den gewünschten Host weiter und sendet dessen Antwort durch den VPN-Kanal zurück.
VPN im Home-Office
VPN-Dienste sind wichtiger Bestandteil von Home-Office-Lösungen, weil sie garantieren, dass die Inhalte der Kommunikation auch dann im Bereich der Firmen-EDV bleiben, wenn sich der Mitarbeiter zu Hause aufhält. Der VPN-Dienst wird beim Home-Office von der Firmen-EDV betrieben. Durch die VPN-Verbindung wird der Rechner zu Hause zum Teil des Firmennetzes.
Standortwahl
Unabhängige VPN-Dienste funktionieren ganz ähnlich wie die einer Firmen-EDV und machen die Internet-Aktivitäten der Kunden unsichtbar. Mehr noch, sie erlauben die weltweite Auswahl des eigenen Standortes. Man kann sich also durch geeignete Auswahl des Servers als Amerikaner oder als Deutscher oder als Brasilianer ausgeben.
Und genau diese Eigenschaft eines VPN-Dienstes, dass man den eigenen Standort wählen kann, ist beim Download von Inhalten nützlich, die einem Gebietsschutz unterliegen und nur Zugriffe von einem bestimmten Land erlauben.
VPN-Dienstanbieter
Es gibt eine große Zahl solcher Anonymisierungsdienste. Kostenlose Varianten dieser Dienste haben meist Einschränkungen, zum Beispiel ein eingeschränktes Volumen oder eingeschränkte Bandbreite. Die Seite VPN-Experte vergleicht die wichtigsten Dienste und bietet Testberichte und viele grundlegende Informationen über VPN.
Windscribe
Im konkreten Fall des Downloads eines einzigen Films benötigte ich einen temporären kostenlosen VPN-Dienst und fand Windscribe mit einer Beschränkung des Download-Volumen auf 10 GB. Genug für einen Film.
Man installiert also WIndscribe. wählt des gewünschten Serverstandort und aktiviert den Einschalt-Button. Ab diesem Zeitpunkt ist die eigene IP nicht mehr die des eigenen Providers, sondern die IP des fremden Servers mit Standort in Deutschland. Damit wird die ZDF-Mediathek getäuscht und der Download über MediaThekView gestartet. Im Bild links sieht man, dass von dem Download-Guthaben von 10 GB bereit 1,1 GB verbraucht worden sind.
Windscribe startet automatisch beim Starten von Windows und bietet eine große Auswahl von Serverstandorten an (Bild rechts)
Ich habe das Programm nur zur Demonstration installiert. Will man einen VPN-Dienst regelmäßig nutzen, muss auch dafür bezahlen.
Links
- Virtual Private Network (Wikipedia)
- Telearbeit (Home Office) (WIkipedia)
- Top 10 VPN-Anbieter 2021 (VPN-Experte)
- VPN – einfach erklärt
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.
Wieder einmal wurde ich von franz maßlos enttäuscht. Mit diesen dubiosen Tipps bewegt er sich permanent im Graubereich des Gesetzes und zieht schlimmstenfalls noch andere in den Strudel des Verbrechens hinab.
Diese Tipps mit der finalen vorsätzlichen Täuschung des Standortes widerstreben mir zutiefst.
Kein Wunder, daß unser Planet, befeuert von solch niederträchtigen Aktivitäten, vor die Hunde geht.
Arbeite an dir, Franz.
lg. Günter 🙂
Mir selbst ist das alles nicht so wichtig, daher habe ich diese Software nur einmal getestet. Aber wenn mir ein Mitglied eine Frage stellt, dann versuche ich, eine Lösung zu finden. Und wenn einer ein Problem lösen will, dann gibt es sicher auch andere, die das interessiert.
Dabei wäre YouTube voll mit frei zugänglichen, brillanten Vorträgen über „Schwarze Löcher“ und ich sehe keinen besonderen Vorteil in der Sendung des ZDF.
Da aber prominente Zeitschriften auch über solche VPN-Lösungen berichten, nehme ich an, dass man diese Techniken kennen sollte. Wenn Schüler nicht wissen, wie man Viren programmiert, wie man IP-Adressen verändern kann, was wären das für Techniker?
Man sieht an solchen Beispielen, dass man in der Lehre durchaus Dinge handhaben muss, die ansonsten eher als kriminell gelten. Aber man darf Wissen um Techniken nicht unterdrücken, nur, weil irgendwer diese Techniken kriminalisiert. Wir müssen am Ball bleiben.
Der Hinweis auf „Illegalität“ erscheint mir in diesem Zusammenhang entbehrlich, wenn man bedenkt, dass derartige Einschränkungen ganz offensichtlich von rein kommerziellen Erwägungen riesiger Konzerne bestimmt sind (und im Übrigen der Globalisierung eindeutig entgegenstehen). Dann noch dazu Franz Fiala (die „Seele des Clubs“) so, na sagen wir, „mit größter Härte“ zu kritisieren, ist wohl zumindest nicht „die feine englische Art“.
Hallo Walter! Du musst wissen, dass Günter eines unserer treuesten Mitglieder ist und er uns sehr unterstützt. Man muss seine Anmerkung humoristisch interpretieren. Er schaut auf mich, dass ich nicht in die Hölle komme:-) Servus, Franz
Genau. Ist er nicht lieb, der Günter?
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Aber sicher doch! 🙂
Ich habe Windscribe kürzlich getestet. Es hat sich als inkompatibel mit dem Backup-und-Security-Programm Acronis Cyber Protect Home (Nachfolger von Acronis True Image) erwiesen.
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Windscribe hat diese Inkompatibiliät mit einem – aus der Sicht von Windscribe und einen jungfräulichen Windows – Third Party Tool bestätigt. Mit Windows Defender würde es klappen.
Aber wer hat heutzutage denn neben eingebauten Defender sonst gar kein Tool installiert, das sich um Security bemüht (auch ohne primär ein Virenscanner zu sein).
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Ich zum Beispiel habe Acronis Cyber Protect Home als Backup-Software auch dann auch noch MalwareBytes zum Schutz vor dem Aufruf von als verseucht gemeldeten/bekannten Webseiten und zum Auffinden und Eliminieren von „Unwanted Programs“ (oft gebündelt mit installierten Downloads) installiert. Ich bin sehr zufrieden mit beiden Programmen.
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Windscribe kann ich verschmerzen.
Da ich ja ohnedies MalwareBytes Premium (29,99/Jahr, läuft noch bis 16.06.2023) installiert habe, habe ich Privacy VPN hinzugenommen (wird derzeit beworben, kostete bis ebenfalls 16.06.2023 nun € 11,63).
Klappt auf Anhieb, keine Konflikte.
Dies könnte für jemand interessant sein, der/die ebenfalls MalwareBytes Premium installiert hat und VPN nutzen will.