Windows 11 im Test

Obwohl Microsoft für Windows 10 angekündigt hat, dass dieses keinen Nachfolger mehr bekommen wird und es nur mehr über funktionale Updates weiterentwickelt wird, hat Microsoft im Frühsommer überraschend doch den Nachfolger Windows 11 angekündigt. Seit einigen Monaten ist das Betriebssystem nun in der finalen Version verfügbar. Ich habe mir angesehen, welche Vor- und Nachteile es im Alltag bringt und ob sich der Umstieg lohnt.

Doch warum hat Microsoft es überhaupt Windows 11 genannt und nicht Windows 10 21H2 oder ähnlich, wenn das Upgrade doch für die meisten Anwender kostenlos ist? Ich vermute, weil die Änderungen an der Oberfläche doch so umfangreich ausfielen, dass in einigen Organisationen Mitarbeiter umgeschult werden müssen. Diesen Organisationen will Microsoft durch zwei Windows-Versionen parallel ein wenig mehr Zeit für den Umstieg einräumen, als es ein funktionales Update erlaubt hätte.

Einen neuen Computer wird man wegen Windows 11 wohl nicht kaufen müssen. PCs, die nicht älter als 3 Jahre sind, könnten relativ einfach auf Windows 11 umgestellt werden. Ältere PCs können noch gut 5 Jahre mit Windows 10 betrieben werden. Notfalls kann man die aber auch auf Windows 11 umstellen, dazu später mehr. Doch sehen wir uns zunächst einmal an, was sich an der Oberfläche geändert hat und welche neuen Funktionen Windows 11 mitbringt.

Taskleiste

Als erstes fällt auf, dass die Windows-Schaltfläche und die Symbole für die geöffneten Apps nun zentriert sind. Das erinnert stark an den Mac. Auf ultrabreiten Monitoren im Format (24:9 oder 32:9 oder ähnliches) hat das den Vorteil kürzerer Wege mit dem Mauszeiger und weniger Kopfbewegungen. Auf kleineren Standardmonitoren (16:9 u. ä.) ist aber sicher die alte Konfiguration praktischer. Zum Glück kann man das ändern (Abbildung 9).

Startmenü

Das Startmenü selbst erinnert wieder stärker an Windows 7 (Abbildung 1). Es setzt sehr stark auf die Suche. Neu ist, dass nicht nur häufig verwendete Apps, sondern auch zuletzt oder häufig verwendete Dokumente vorgeschlagen werden. Wie sinnvoll diese Vorschläge sind, wird die längere Praxis zeigen. Anfangs darf man davon sicher nicht allzu viel erwarten.

Abbildung 1

Wie in Windows 7 ist es möglich, Apps am Startmenü anzupinnen. Da die Apps in Reihen angeordnet werden, kann man sogar mehr Apps fixieren als in Windows 7. Gegenüber Windows 10 ist das aber ein Rückschritt. In Windows 10 konnte man Apps in Gruppen und Ordnern organisieren und die Größe der Kacheln zu ändern. All diese Möglichkeiten sind in Windows 11 weggefallen, schade.

Fensterdesign

Etwa alle 10 Jahre ändert Microsoft die Fensterecken von rund auf eckig und wieder zurück. Bis Windows 2000 waren sie immer eckig. Von Windows XP bis Windows 7 waren sie dann rund 10 Jahre lang abgerundet. In Windows 8, 8.1 und 10 waren sie dann 10 Jahre wieder eckig. Nun scheint wieder eine Periode der abgerundeten Ecken zu beginnen.

Abbildung 2

Neu ist aber, dass die Fenster nun ähnlich wie MacOS einen viel ausgeprägteren Schatten werfen (Abbildung 2). Das aktive Fenster scheint über den anderen förmlich zu schweben. Das sieht nicht nur schick aus, sondern hilft „Fenster-Messies“ auch, den Überblick zu wahren, welches Fenster aktiv ist. Die Fenster sind auch untereinander besser abgegrenzt.

Explorer

Verschwunden ist das Menüband („Ribbon“), dem wohl nur wenige nachtrauern. Leider ist die neue Symbolleiste nicht wirklich „responsive“. Egal, wie breit ein Fenster ist, einige Befehle verstecken sich immer hinter den drei Punkten, obwohl genügend Platz wäre (Abbildung 3). Dennoch ist die neue Symbolleiste eine leichte Verbesserung, weil sie schlanker und zugänglicher ist.

Abbildung 3
Abbildung 4

Einigermaßen umstritten ist das neue Kontextmenü (Abbildung 4). Es enthält nur mehr fest vorgegebene Befehle. Über Weitere Optionen anzeigen erreicht man aber das alte Kontextmenü. Erweiterungen von Fremd-Apps werden so zunächst versteckt. Das sollte auch die Arbeitsgeschwindigkeit verbessern und macht das Menü auch übersichtlicher. Leider sind wichtige Befehle wie Ausscheiden, Kopieren, Einfügen, Umbenennen und Löschen aber nur als nicht sehr aussagekräftige Symbole realisiert worden. Barrierefrei ist das nicht.

Fenstermanagement

Schon seit Windows 7 war es möglich, Fenster links und rechts einrasten zu lassen, indem man sie mit der Maus an den linken oder rechten Rand zieht. In Windows 10 konnte man dann Fenster auch in die Ecke ziehen, wodurch sie nicht 50 % des Bildschirms, sondern nur 25 % eingenommen haben. Außerdem hat Windows 10, sobald man ein Fenster einrasten ließ, auch gleich nachgefragt, welches Fenster man auf der anderen Seite des Bildschirms platzieren möchte.

Diese Funktion ist in Windows 11 nicht nur erhalten geblieben, sondern wurde auch leichter zugänglich. Zeigt man mit dem Mauspfeil auf das bekannte Vollbild-Symbol eines Fensters, werden die verschiedenen Optionen, das Fenster den Bildschirm nur teilweise bedecken zu lassen, in einem Flyout angeboten (Abbildung 5). Da viele Anwender diese praktische Funktion gar nicht kannten, ist das sicher eine sinnvolle kleine Änderung.

Abbildung 5

Komplett neu ist in diesem Zusammenhang aber, dass auf ultrabreiten Monitoren (ab 24:9) auch drei Fenster nebeneinander eingerastet werden können (Abbildung 5). Dabei kann zwischen einer Drittel-Aufteilung oder einer Aufteilung 25/50/25 % gewählt werden. Das ist zwar nicht ganz so flexibel wie die FanzyZones aus den PowerToys für Windows 10, aber für den Durchschnittsanwender trotzdem eine willkommene Verbesserung.

Windows 11 hat damit die Stärken von Windows im Vergleich zu anderen Betriebssystemen in diesem Bereich weiter ausgebaut. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Microsoft auch noch die Magnet-Funktion der Fensterränder von MacOS in Windows integriert. Das würde dann auch die Ausrichtung von Fenstern erleichtern, wenn die vorgegebenen Layouts einmal nicht praktikabel sind.

Widgets

Ein Comeback feiert die Widgets, die zuletzt in Windows 7 vorhanden waren. Sie sollen wohl die Live-Kacheln ersetzen und haben sogar ein eigenes Symbol auf der Taskleiste spendiert bekommen. Gegenüber Windows 7 sind sie aber enttäuschend realisiert. Ohne Microsoft- oder Azure Active Directory-Konto (Geschäfts- oder Schulkonto) geht gar nichts. Die Widgets zeigen dann auch nur Informationen aus Office 365 und dem MSN an (Abbildung 6). Wer Office 365 nutzt (z. B. die Aufgabenverwaltung) mag das ganz praktisch finden. Für viele Anwender dürfte dieses Feature aber sinnlos sein. Das Widget für Nachrichten lädt mit seinem Endlos-Scrolling zudem zu prokrastinieren ein. Als Arbeitgeber würde ich die Verwendung der Widgets daher verbieten. Privatanwender sollten sich gut überlegen, wie resistent sie gegen Prokrastination sind.

Abbildung 6

Desktops

Seit Windows 10 gibt es die Möglichkeit, mehrere Desktops zu verwenden. So kann man z. B. in einer Schulung auf einem Desktop die Powerpoint-Präsentation im Vollbild offenlassen, während man einen anderen Desktop für Demonstrationen in Apps nutzt. Oder man nutzt einen Desktop zum fokussierten Arbeiten und verbannt eher ablenkende Apps, die man aber nicht schließen will (z. B. WhatsApp oder den E-Mail-Client) auf einen anderen Desktop. Speziell wer nur einen Monitor zur Verfügung hat, kann die Desktops auch als eine Art virtuellen Zweitmonitor einsetzen.

Erstellt werden zusätzliche Desktop über dies Anwendungsübersicht, zu erreichen über das Symbol in der Taskleiste oder über die Tastenkombination Windows + Tabulator. Auf einem Touchpad kann man auch vier Finger nach oben streichen. Die Touchpad-Gesten können aber umkonfiguriert werden. Der Wechsel zwischen den Desktops erfolgt schnell mittels Tastenkombination Windows + STRG + Pfeil nach links/rechts oder auf einem Touchpad, indem man mit vier Fingern nach links oder rechts wischt.

Schon in Windows 10 war es möglich, den Desktops Namen zu geben. Neu ist, dass man die Reihenfolge der Desktops wie am Mac mittels Drag & Drop ändern kann (Abbildung 7). Geblieben ist die einfache Möglichkeit, eine App auf allen Desktops zu halten, sowie die Möglichkeit, in der Taskleiste nur die Symbole der auf dem jeweiligen Desktop geöffneten Apps anzuzeigen.

Abbildung 7

Leider ist es nach wie vor so, dass einige wenige Apps, die nicht standardmäßige Grafikroutinen verwenden, mit dem Feature nur eingeschränkt kompatibel sind. Ein Beispiel einer solchen App ist das in der Pandemie häufig eingesetzte GoToMeeting.  Dafür kann aber Windows oder Microsoft nichts. Insgesamt macht das Feature mittlerweile einen sehr ausgereiften Eindruck und lässt fast keine Wünsche offen. Ich würde mir für die Zukunft nur noch wünschen, dass man die Desktops über ein Tastenkürzel auch direkt ansprechen kann. Windows + STRG + Ziffer würde sich da anbieten.

Schnelleinstellungen und Systembenachrichtigungen

Im Systembenachrichtigungsbereich (rechts bei der Uhr) hat sich auch einiges getan. Die Schnelleinstellungen wurden in ein stark an MacOS erinnerndes Kontrollzentrum ausgelagert. Dieses lässt sich ähnlich anpassen wie die bisherigen Schnelleinstellungen, bietet aber mehr zusätzlich Möglichkeiten und ist insgesamt übersichtlicher. Zu erreichen ist es über die nicht mehr ausblendbaren Symbole für Lautstärke, Netzwerk und – falls vorhanden – Batterie, die eine gemeinsame Schaltfläche bilden. Das ist sicher zu begrüßen, weil die Symbole nicht mehr unbeabsichtigt ausgeblendet werden können. Zudem fallen die Redundanzen weg. In Windows 10 gab es ja, je nachdem auf welches Symbol man geklickt hat, Einstellmöglichkeiten, die aber teilweise redundant zu den Schnelleinstellungen waren. Für manche Anwender war das sehr verwirrend.

Abbildung 8

Die eigentlichen Systembenachrichtigungen erhält man z. B. durch Klick auf die Uhr. Auch ein Kalender wird wieder eingeblendet, der aber leider keine Termineinträge mehr anzeigt (Abbildung 10). Das könnte Microsoft in einem künftigen Update noch nachbessern.

Einstellungen

Komplett überarbeitet wurde die App Einstellungen. Während Windows 10 ja ursprünglich auch noch für SmartPhones vorgesehen war, Windows 11 höchstens noch für Tablets vorgesehen – dazu später mehr. Folgerichtig sind die großen Symbole auf der Startseite verschwunden. Stattdessen ähnelt die neue App sehr stark den Einstellungen auf einem iPad oder Android-Tablet (Abbildung 9). Auf der linken Seite findet man die Hauptbereiche, in der rechten Hälfte nimmt man die Einstellungen vor. Die Vorwärts-Rückwärts-Navigation entfällt auf diese Weise und die Übersichtlichkeit gewinnt. Leider muss man für viele Einstellungen immer noch auf die Systemsteuerung und Fenster und Dialoge zurückgreifen, die teilweise seit Windows 2000 nicht nennenswert verändert wurden, z. B. für zusätzliche IP-Adressen bei Netzwerkadaptern oder mehr als 2 DNS-Servern.

Abbildung 9

Dass Microsoft es nach 10 Jahren immer noch nicht geschafft hat, die Systemsteuerung zu eliminieren und in die Einstellungen zu integrieren, ist ein Armutszeugnis für einen so großen Konzern. Auch dem Windows Server würde die neue Einstellungen-App nämlich gut zu Gesicht stehen. Dort ist die Situation mit den im Server-Manager und in der Systemsteuerung verstreuten und teilweise duplizierten Einstellungen auch nicht besser.

Abbildung 10

Touch und Pen

Der Tablet-Modus von Windows 10 ist Geschichte. Stattdessen wurde die gesamte Oberfläche darauf ausgelegt, dass sie auch mit Fingern bedienbar ist. Das erinnert wieder stark an Windows 7.

Die Widgets und Benachrichtigungen lassen sich mittels Touch-Geste (wischen von links bzw. rechts in den Bildschirm hinein) leichter aufrufen als mit Tastatur oder Maus. Ansonsten funktionieren nun alle bisher erwähnten Touchpad-Gesten auch mit den Fingern am Bildschirm. Diese Vereinheitlichung der Bedienung ist auf jeden Fall zu begrüßen.

Installation und Upgrades

Ähnlich wie Windows 10 wird das Upgrade auf Windows 11 kostenlos sein. Wer also eine gültige Windows-Lizenz für seinen Computer hat, kann kostenlos auf Windows 11 umsteigen.

Ein direktes Upgrade wird auf kompatiblen PCs über die Windows Update-Funktion angeboten (Abbildung 11). Microsoft scheint aus den Fehlern bei Windows 10 gelernt zu haben und bietet das Upgrade nicht mehr aggressiv an. Kompatibel ist ein PC mit einem TPM 2.0 Chip und einer kompatiblen CPU. Microsoft hat kompatible CPUs von AMD und Intel dokumentiert. Als Faustregel gilt, dass Computer die maximal 3 – 4 Jahre alt sind, das Upgrade unterstützen sollten. Auf machen Computern wird man TPM wohl erst in der Firmware einschalten müssen. Google hilft hier sicher weiter.

Abbildung 11

Viele ältere Computer haben auch schon kompatible TPM-Chips. Mit einem Registry-Eintrag und dem Media Creation Tool kann das Upgrade auch auf diesen PCs erzwungen werden. Aber auch ohne TPM 2.0 lässt sich Windows auf jedem PC installieren, der auch Windows 10 unterstützt. Allerdings muss dann eine saubere Neuinstallation gemacht werden, was viele ohnehin bevorzugen werden. TPM 1.2 ist trotzdem Pflicht, aber das sollten alle Computer beherrschen, die nicht älter als 10 Jahre sind.

Microsoft hat die Wege, wie man Windows 11 installieren kann in einem Support-Artikel dokumentiert. Ein unterhaltsames Video dazu hat Jan-Keno Janssen aus der c’t-Redaktion gemacht.

Entgegen anderslautenden Gerüchten erwarte ich keine großen Probleme mit Updates, auch wenn der PC nicht voll kompatibel ist. Der „Registry-Hack“ und die Neuinstallation sind ja offiziell dokumentiert. Welches Interesse sollte Microsoft haben, unsichere Installationen von Windows 11 im Netz zu haben?

Wer sich nicht an eine Neuinstallation wagen will, kann noch mindestens 5 Jahre bei Windows 10 bleiben. Microsoft will noch für mindestens diese Zeit das Vorgängersystem pflegen. Nicht auszuschließen ist, dass das Upgrade auch für ältere Systeme später noch erleichtert wird.

Irritierend fand ich die Installationserfahrung auf einem der Flaggschiff-Produkte von Microsoft, dem Surface Book 3. Eine direkte Neuinstallation von USB-Stick fror reproduzierbar schon im ersten Dialog ein. Windows 11 konnte ich nur installieren, indem ich das spezielle Surface-Image von Windows 10 aufspielte und anschließend mittels Windows Update ein Upgrade durchführte – sehr umständlich.

Updates

Auch für Windows 11 soll es wieder funktionale und nicht-funktionale Updates geben. Letztere sind hauptsächlich Sicherheitsupdates. Im Gegensatz zu Windows 10 wird es aber nur mehr jährlich funktionale Updates geben. Ich sehe darin eher Vorteile als Nachteile.

Apps

In Windows 11 ist nun Microsoft Teams integriert. Allerdings ist diese Version noch nicht mit Geschäfts- oder Schulkonten (Azure Active Directory-Konten) kompatibel ist. Diese App ist derzeit nur für Privatkunden vorgesehen. Für geschäftliche Nutzungen muss man noch immer die traditionelle App installieren. Hoffentlich bessert Microsoft da noch nach und erlaubt die Nutzung der neuen Teams-App auch für Geschäftskunden.

Also Konsolen App ist nun Windows Terminal standardmäßig integriert. Es ist sogar möglich, das eigene Benutzerkonto so zu konfigurieren, dass es scheinbar nur auf eine Kommandozeile reduziert ist und alle grafischen Bedienelemente ausblendet. Leider noch nicht integriert ist PowerShell 7.

Plattform

Das Windows Subsystem für Linux erlaubt es schon seit Windows 10, Linux-Distributionen virtualisiert als Container unter Windows auszuführen. Die Integration ist weitgehend nahtlos. Neu ist, dass nun auch Applikationen mit graphischer Oberfläche unterstützt werden.

In einem zukünftigen Update soll auch eine Unterstützung für Android-Apps hinzugefügt werden. Dabei vertraut Microsoft auf den Amazon-App-Store und nicht auf die Google Play Services. Speziell Apps zur Steuerung von IoT-Geräten könnten so ihren Weg auf den Windows-Desktop finden. Abzuwarten bleibt, ob tatsächlich auch brauchbare Apps auf einfache Weise installierbar sein werden oder ob es – wie bei MacOS mit iPhone-Apps – hauptsächlich Spiele sind, die auf dem Desktop landen.

Insgesamt positioniert sich Windows immer mehr als Universal-Betriebssystem, das als Plattform für möglichst viele Apps aus allen Welten dienen soll. Damit will Microsoft vermutlich vor allem bei Software-Entwicklern Boden gut machen.

Fazit und Ausblick

Windows 11 wurde von Ambitionen Microsofts im SmartPhone-Markt endgültig befreit. Auch auf dem Tablet-Markt scheint Microsoft mit Windows keine großen Ambitionen mehr zu haben. Dieses Feld wird anscheinend dem Apple iPad überlassen. Als Desktop-Betriebssystem schneidet Windows 11 so manche alten Zöpfe ab. Die Oberfläche wirkt frischer und aufgeräumter. Gleichzeitig etabliert sich Windows aber auch zunehmend als Plattform für Anwendungen aus verschiedenen Welten.

Wenn Windows 11 in Windows Update von Windows 10 zum Upgrade angeboten wird, kann man den Umstieg nach Abwägung der Vor- und Nachteile durchaus wagen. Ich denke, dass der positive Eindruck überwiegt. Die meisten Kritikpunkte kann man ignorieren oder sie werden wohl mit der Zeit verbessert werden. Mit dem einfacheren Startmenü wird man schon zu leben lernen. Ich persönlich werde wohl noch auf das erste größere Update warten, bis ich mein Hauptarbeitssystem umstelle. Organisationen sollten aber auf jeden Fall schon jetzt mit der Planung des Umstiegs beginnen, um in 5 Jahren nicht unter Druck zu geraten. Und wer in Zukunft den „Upgrade-Zirkus“ nicht mehr mitmachen will, erhält mit Windows 11 ein Betriebssystem, mit dem man sich an Linux-Anwendungen in der gewohnte Windows-Umgebung gewöhnen kann.

Positiv

  • Frisches Fensterdesign
  • Verbessertes Fenster- und Desktopmanagement
  • Mehr Übersicht bei Einstellungen
  • Gute Unterstützung für Linux-Apps

Negativ

  • Unflexibles Startmenü
  • Widgets erfordern Microsoft-Konto
  • Alte Systemsteuerung immer noch erforderlich
  • Umständliche Upgrades und Installation
  • Verwirrung bei Microsoft Teams Apps

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