Dateien mit Windows teilen
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“Teilen” ist in den Sozialen Medien eine wichtige Sache. Man teilt Bilder, Beiträge, Filme… auf Facebook, WhatsApp und Instagram. Teilen ist die Grundlage des sich lawinenartige Verbreiten von Information.
Am Handy selbst sind die geteilten Objekte gar nicht gespeichert, es sei denn, sie sind lokal von einem Download am Handy gespeichert worden. Die meisten geteilten Objekte befinden sich am Server.
Das Handy ist schon so dominant geworden, dass manche User nicht mehr wissen, wie man das am PC macht. Am PC wird meist im Rahmen einer Browser-Anwendung geteilt. Diese Browser-Anwendungen entsprechen am Handy einer gleichnamigen App (oder auch einer Browser-Anwendung.). Aber man kann auch Dateien am PC teilen; dieser Beitrag zeigt, wie.
Teilen
Wer – zum Beispiel in Facebook – einen Beitrag in seinem Profil oder in einer Gruppe teilt, erstellt keine Kopie, sondern einen Verweis. Wenn sich also der ursprüngliche Beitrag verändert – etwa durch ein nachträgliches Verbessern von Fehlern – werden auch alle geteilten Inhalte die geänderte Version zeigen. Das geteilte Objekt ist also ein Klon des Originals.
links Beitrag über ein Fußballspiel,
rechts: Optionen, die über den Teilen-Link zur Verfügung stehen
Es gibt aber in anderen Appls viel mehr Möglichkeiten, Inhalte zu teilen. Manche Apps bieten seitenweise Optionen zur Weitergabe von Informationen an.
Nicht jedes “Teilen” ist auch ein solches!
In den “Teilen”-Optionen werden auch solche angeführt, die eigentlich dem Wortsinn des Teilens nicht entsprechen. Wird beispielsweise eine lokale Datei mit Mail “geteilt”, wird dem Empfänger eine Kopie des Originals gesendet, und daher erfordern eventuelle Änderungen des Originals auch ein neuerliches Versenden des Objekts als Anhang einer Mail. “Teilen” wird also am Handy sehr großzügig für verschiedenartige Formen der Informationsweitergabe verwendet.
Cloud-Speicher OneDrive
Am PC werden lokal gespeicherte Dateien über den Cloud-Speicher “OneDrive” geteilt. Der lokale Datenaustausch über ein LAN ist durch die Cloud in den Hintergrund getreten.
Microsoft-Konto (=Microsoft-ID)
Voraussetzung für die Nutzung des OneDrive-Speichers ist ein Microsoft-Konto. Windows-PCs werden während der Einrichtung normalerweise mit einem solchen Microsoft-Konto gekoppelt. Der Username des Kontos ist eine E-Mail-Adresse, mit der sowohl der PC als auch die OneDrive-App mit einem Microsoft-Konto verbunden sind.
Man kann zwar den PC und das Handy auch ohne Bekanntgabe einer Mail-Adresse einrichten, diese Möglichkeit ist aber im Einrichtungsprozess gut versteckt.
Auf den OneDrive kann man auf drei Arten zugreifen:
- Vom PC über den Ordner “OneDrive” (der OneDrive ist mit der Microsoft-ID des PCs eingerichtet worden.)
- Über den Browser (https://onedrive.live.com/, Anmeldung mit der Microsoft-ID)
- vom Handy über die App “OneDrive” (Anmeldung mit der Microsoft-ID)
OneDrive am PC
Auf Windows-PCs ist der zugehörige Desktop-Client von OneDrive vorinstalliert und macht sich im Windows-Explorer als Verzeichnis mit einer blauen Wolke bemerkbar.
OneDrive im Browser (https://onedrive.live.com)
Dieselben Dateien des Bildes oben rechts findet man im Menüpunkt “Eigene Dateien” im Browser. Im Bild unten links sind zusätzlich zu den Ordnern auch zwei Erinnerungsbilder eingeblendet. Die Browser-Ansicht der Daten in der Cloud ermöglicht den Zugriff von allen Endgeräten mit einem Browser.
Im Menüpunkt “Geteilt” sieht man sowohl Ordner, die andere freigegeben haben (“Mit Ihnen geteilt”) als auch, jene Ordner, die man selbst freigegeben hat (“Von Ihnen geteilt”). Diese Ansicht gibt es am PC nicht.
OneDrive am Handy
Der OneDrive-Speicher ist auch am Handy nutzbar, wenn man am Handy die OneDrive-App installiert hat.
Die Struktur am Handy entspricht der Browser-Ansicht.
Teilen am PC – über einen Link
Alle Benutzer von Windows können über den OneDrive zusammenarbeiten und Dateien oder Ordner freigeben. Man kann die Daten mit einem anderen Windows-User teilen, dann bräuchte man aber dessen Microsoft-ID. Man kann aber auch einen Link erstellen, den man weitergibt. Damit entfällt die Notwendigkeit, dass der Partner in der Microsoft-Cloud eingeloggt ist. Diese Möglichkeit wird in den folgenden Bildern gezeigt:
Über das Kontext-Menü eines Ordners, den man teilen will, wählt man “OneDrive” und danach “Teilen”. Der generierte Link kann ein Link zum Anzeigen / Downloaden oder zum Bearbeiten sein. Die Voreinstellung ist “Bearbeiten”.
Während “Anzeigen” auch von nicht bei Microsoft angemeldeten Usern möglich ist, benötigt die Freigabeart “Bearbeiten” ein Microsoft-Konto beim Partner. Die Voreinstellung ist “Bearbeiten”, weil man damit den Partner zwingt, sich ein Microsoft-Konto zuzulegen, sofern er noch keines hat. Die Möglichkeit, etwas nur “anzeigen” zu lassen ist aber die viel häufigere und daher wird in der folgenden Bildfolge diese Möglichkeit eingestellt.
Für jeden dieser Links kann zusätzlich ein Ablaufdatum und/oder ein Passwort definiert werden.
Beispiel für eine geteilte Bilderfolge
Der Link https://1drv.ms/u/s!AikZwmy7gTLqodBwyi9-mTN0iSbCWQ?e=W9wS7X zeigt auf eine Folge von Bildern, die Kunden der Firma Anker bei einer Werksbesichtigung zeigen. Auf dem ersten Bild (1935) ist mein Großvater zu sehen, auf den anderen Bildern (bis 1965) meine Mutter mit verschiedenen Verkäuferinnen und Kundinnen.
Teilen am PC – über ein Konto
Marcel und ich sind Abonnenten einer Hörbücherei und tauschen unsere Schätze von Zeit zu Zeit aus. Auf meinem Windows-Rechner gibt es im Ordner “OneDrive” einen Ordner “Marcel” und dieser Ordner ist mit Marcel geteilt.
Um dieses Teilen mit Marcel zu konfigurieren, wird über das Kontextmenü des Ordners “Marcel” ein “Teilen mit Bearbeitung” über eine eingegebene E-Mail-Adresse gestartet – und nicht über einen Link wie oben.
Diese E-Mail-Adresse ist nicht irgendeine, sondern die Microsoft-ID von Marcel. Hätte Marcel keine Microsoft-ID, würde er von OneDrive die Einladung erhalten, ein Microsoft-Konto anzulegen. Erst wenn das erledigt ist, würde Marcel auf den Ordner zugreifen können.
Nach der Bestätigung meiner Einladung an Marcel ist dieser Ordner auch für ihn verfügbar. Wir können beide etwas in diesen Ordner kopieren oder löschen.
In unserer Arbeitsübereinkunft machen wir das so: einer kopiert die Dateien in den gemeinsamen Ordner und schreibt dem anderen eine E-Mail, dass etwas abzuholen ist. Der Partner verschiebt die Dateien in sein Dateisystem. Ist der Ordner leer, wurde alles abgeholt.
In der Online-Ansicht im Browser erfährt man über den Menüpunkt “Informationen” wer zu diesem Ordner Zugriff hat, hier “MF”, die Initialen von Marcel. Wenn Marcel in seinem Microsoft-Konto ein Bild hinterlegt hätte, würde man hier sein Bild sehen.
In der Grundeinstellung kann Marcel diesen Ordner nur im Browser, nicht aber auf seinem Rechner sehen. Der Grund ist folgender: diese Freigaben können sich auch auf sehr große Datenbestände beziehen. Würde OneDrive die Dateien automatisch auf den Client kopieren, könnte das kleine Clients überfordern. Daher kann Marcel die Dateien nur im Browser sehen, nicht aber auf seinem Desktop. Der Ort, wo er den Ordner findet, ist “Geteilt” -> “Mit Ihnen geteilt” (oder “Für Sie Freigegeben”).
Marcel kann aber die Dateien in diesem Ordner auch automatisch auf seinen PC downloaden, denn in der Menüzeile von Marcels Ordner “Marcel” (im Bild oben ist das “ClubComputer”, weil ich auf Marcels Rechner keinen Zugriff habe) gibt es den Punkt “Zu meinem OneDrive hinzufügen”. Wenn Marcel diesen Punkt anwählt, wird dieser Ordner auch auf seinem Rechner im OneDrive-Verzeichnis des Windows-PC sichtbar. Er heißt dort “Marcel”, was aber für ihn unpraktisch ist. Er kann ihn am Rechner ohne Weiteres umbenennen zum Beispiel auf “Franz”. Damit können die zu übertragenden Dateien auch ganz ohne Browser am Rechner in diesen Ordner kopiert werden, und sie werden automatisch in die Cloud repliziert, und ich sehe sie dann auch auf meinem Rechner.
Franz Fiala
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Lieber Franz, es ist sehr löblich, das (echte) Teilen genauer zu erläutern.
Das Teilen über OneDrive ist ein Beispiel, das sich für dich und Marcel wohl als die bequemste Lösung herausgestellt hat (das dürfte in vielen anderen Fällen auch so sein).
Zu erwähnen wäre auch, dass ein Teilen-Link im Falle von OneDrive (beginnt etwa so: “https://1drv.ms/u/…”) auf der empfangenden, also den Link ausführenden, Seite KEINE Installation von OneDrive und auch KEIN Microsoft Konto erfordert. Ich mache das so seit Jahren und versende den Link via E-Mail oder in einem Messenger. Der Zugriff erfolgt dann im Browser, von dort kann dann auch heruntergeladen werden.
Teilen funktioniert, technisch ganz ähnlich, aber auch (das geht dann zwar über die Windows-Bordmittel und MS Konto hinaus, ist aber sehr weit verbreitet):
– über “unseren” CC|Drive (technisch: ownCloud)
– über viele andere Cloud-Dienste, wie etwa jene, die PCWelt.de aktuell auflistet:
https://www.pcwelt.de/article/1203605/der-beste-cloud-speicher-im-test.html
Hier nur eine kleine Auswahl daraus:
Google Drive
Microsoft OneDrive (wie oben ausgeführt)
Dropbox
Apple iCloud
LG georgie