ERSTE mit Google Pay

Vor ein, zwei Wochen begrüßte mich George*), das Internet-Banking der ERSTE**) und bot mir an, mit Google Pay zu bezahlen. Was für eine Überraschung! Mit einer gefühlten Ewigkeit Verzögerung beginnt also Google auch in Österreich längst an Apple verlorenes Terrain gut zu machen. Apple ist mit Apple Pay schon seit Jahren der Platzhirsch in Österreich, ein Markt, der für Google anfangs zu unbedeutend war. Daher dürften viele Handy-Besitzer bei der einen oder anderen Gelegenheit schon von Android zu Apple gewechselt haben.

Es gab schon einmal die Möglichkeit, mit dem Handy zu bezahlen. Eine elektronische Version der Bankomat-Karte wurde über den NFC an die Bezahlgeräte gemeldet. Mein damaliges Handy, ein HUAWEI-Modell, war mit dem System nicht kompatibel. Die funktionierende Alternative, boon von Wirecard, das von Wolfgang verwendet wurde, ist auch schon Geschichte.

Nun hat sich also Google der Insel der immer weniger Seligen erbarmt und hat auch hier sein Bezahlsystem verfügbar gemacht. Anfangs zögerten die Banken, diese Möglichkeit anzubieten. Das Angebot der ERSTE wird wohl nicht das einzige bleiben, und weitere werden folgen.

https://www.sparkasse.at/erstebank/privatkunden/konto-karten/google-pay
Aus dieser Seite findet man alle Informationen zur Google Pay bei der ERSTE

Wie gesagt, wurde mir die Bezahlmöglichkeit Google Pay angeboten, als ich die George-App am Handy öffnete. Ich sagte „Ja“ und nach einigen Klicks und einer zusätzlichen Bestätigung mit S-Identity war ich mit einer mobilen Bezahlkarte ausgestattet, einer Karte, die die Bankdaten gar nicht speichert.

Dann vergaß ich das wieder, weil eine weihnachtliche Corona-Infektion Außer-Haus-Aktivitäten vorläufig beendet hat. Heute musste ich aber raus, zur Post, zur Apotheke und zum Hofer, eine ideale „Testumgebung“ für meine neue Errungenschaft im Handy.

Mein nächstgelegenes „Postamt“ ist eine Abholstelle, bei der ich einen eingeschriebenen Brief aufgeben wollte. Dort muss man sich für den Türöffner mit einer Karte ausweisen; eine Fläche zur berührungslosen Identifikation ist vorgesehen. Genau dort funktionierte Google Pay nicht, und weil es der erste Versuch war, dachte ich schon an eine grundsätzliche Fehlfunktion. Doch die Bezahlung des Portos hat dann problemlos geklappt, so wie auch die Bezahlung in der Apotheke und beim Hofer.

Wirklich vermisst habe ich diese Bezahlart bis jetzt nicht, es ist ja egal, ob man das Handy oder die Bankkarte aus der Tasche ziehen muss. Der Vorteil ist aber, dass man eine Alternative hat, sollte die Bankkarte beschädigt sein. EInen Pin-Code muss man nicht eingeben, bei Beträgen über 50 Euro muss man lediglich das Handy mit dem Fingerabdruck entsperren. Schließlich entfällt auch das Hantieren mit der Geldbörse.

Google Wallet

Am Handy wird die Bankkarte/Kreditkarte über die App „Google Wallet“ verwaltet. Das Wallet-Symbol für Google Pay ist

Nach der Installation von Google Pay findet man auch das neue Bedienungselement „Wallet“ in der Kurzzugriffen (am Bildschirm von oben nach unten wischen). Die folgenden Screenshots zeigen Google Pay in Android:

Google Wallet wird auch Autoschlüssel und Ausweise verwalten können. Für das Funktionieren der Bezahlfunktion mit Google Pay braucht man eine Internetverbindung. Aber einige Transaktionen kann man auch ohne Netz durchführen.

Bankomat?

Es gibt zwei Arten von Bankomaten: ältere, die die Benutzung einer Karte erfordern. Dort funktioniert Google Pay nicht. Die moderneren Bankomaten haben aber auch eine berührungslose Schnittstelle, und bei diesen Automaten ist man mit Google Pay erfolgreich.


*) Autopilot „George“

Vor mehr als 100 Jahren erfand Lawrence Sperry den Autopiloten und nannte ihn „George“ mit dem Auftrag: „Let George do it!“. Man traut also bei der ERSTE der eigenen Bedienungsoberfläche denselben Komfort zu, die Geldgeschäfte eines Kunden so wie den Kurs eines Flugzeugs zu steuern. Diese Behauptung finde ich etwas gewagt, denn weitergehende Funktionen außer die, die man bei einem Konto als selbstverständlich erachtet, habe ich nicht entdeckt. Anders als beim zu steuernden Flugzeug gibt es beim Konto Zugriffsberechtigte, die durch Abbuchungen das Konto trotz George ganz schön zum Absturz bringen können.

**) Neues CD der ERSTE

Die ERSTE verabschiedet sich ab dem kommenden Jahr schrittweise vom derzeitigen Erscheinungsbild blau auf hellblau und geht zu einem mehrfärbigen Auftritt über. https://www.derstandard.at/story/2000142094683/erste-group-verabschiedet-sich-vom-hellblau-finanzriese-mit-neuem-corporate

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