Versuche mit ChatGPT

Ich arbeite derzeit an einer Webseite über die “Wiener Tschechen”, ein größeres Projekt, und dabei kann jede Art von Unterstützung nicht schaden. Gestern schickte mir Christian Dorninger einen ziemlich anspruchsvollen Text über künstliche Intelligenz für die PCNEWS, den ich gleich verarbeitet habe.

Am Nachmittag war ich mit Florian in der Fahnengasse verabredet, war aber etwas zu früh dort, also verbrachte ich die Wartezeit im kreisrunden Café “Unger und Klein” im Herrengassen-Hochhaus, bekannt aus Szenen der Serie “Vorstadtweiber”. Anders als im Bild sind heute rund um das Cafe Tische angeordnet.

Die Themen “Tschechen” und “KI” geisterten mir im Kopf herum und ich beschoss zu testen, ob das vieldiskutierte “ChatGPT” auch für diese Problemstellung hilfreich sein könnte.

Was heißt eigentlich “ChatGPT”?

Es ist eine Abkürzung für “Chatbot Generative Pre-trained Transformer“.

Erste Versuche mit ChatGPT

Die Installation einer Handy-App habe ich nach einigen Versuchen aufgegeben, weil sich nach einigen Klicks immer eine Bezahlschranke gemeldet hat. Dagegen ist die Webversion des Chatbot zunächst kostenlos. Für die Benutzung benötigt man ein Konto; entweder meldet man sich mit einer E-Mail-Adresse an oder man verwendet ein bestehendes Google- oder Microsoft-Konto. Im Zuge der Anmeldung muss man einige Daten eingeben, zum Beispiel eine Telefonnummer (für eine Verifizierung) und das Geburtsdatum.

Dialogseite von ChatGPT.
Die gestellten Fragen bleiben in der linken Seitenleiste gespeichert.

Ich habe keine Möglichkeit gefunden, die Seite auf Deutsch umzustellen, also versuchte ich es auf Englisch. Im Feld “Send a message” probierte ich:

What about Czechs living in Vienna?

Die Antwort kam verzögerungsfrei und lautete:

Czechs living in Vienna are part of the Czech diaspora community in Austria. The Czech Republic and Austria share a long history, with many Czechs migrating to Austria over the centuries for various reasons such as work, education, and political reasons.

Vienna is home to a significant Czech population, estimated to be around 30,000 people. Many Czechs in Vienna are highly educated and work in professional fields such as medicine, law, and academia. They are also involved in the cultural life of Vienna, with several Czech organizations and clubs promoting Czech culture and language.


Overall, the Czech community in Vienna contributes to the cultural and economic diversity of the city and maintains strong ties with the Czech Republic.

Die mit Google Translate übersetzte deutsche Version lautet:

Tschechen in Wien (Übersetzt mit Google Translate)

Was ist mit Tschechen, die in Wien leben?

Die in Wien lebenden Tschechen sind Teil der tschechischen Diasporagemeinschaft in Österreich. Die Tschechische Republik und Österreich teilen eine lange Geschichte, wobei viele Tschechen im Laufe der Jahrhunderte aus verschiedenen Gründen wie Arbeit, Bildung und politischen Gründen nach Österreich auswanderten.

Wien ist die Heimat einer bedeutenden tschechischen Bevölkerung, die auf rund 30.000 Menschen geschätzt wird. Viele Tschechen in Wien sind gut ausgebildet und arbeiten in Berufsfeldern wie Medizin, Recht und Wissenschaft. Sie sind auch am kulturellen Leben Wiens beteiligt, mit mehreren tschechischen Organisationen und Vereinen, die die tschechische Kultur und Sprache fördern.

Insgesamt trägt die tschechische Gemeinde in Wien zur kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt der Stadt bei und pflegt starke Beziehungen zu Tschechien.

Zum Vergleich ergab die Frage “Hungarians in Vienna” einen völlig anderen Text:

There have been several significant events throughout history involving Hungarians in Vienna. Here are a few notable examples:

  1. Siege of Vienna in 1683: One of the most significant events involving Hungarians in Vienna was the Siege of Vienna in 1683. The Ottoman Empire, led by Grand Vizier Kara Mustafa, attacked Vienna and laid siege to the city for two months. The Habsburgs, led by Leopold I, formed an alliance with several European powers, including Hungary, and eventually defeated the Ottoman forces, effectively ending the Ottoman threat to central Europe.
  2. Hungarian Revolution of 1848: In 1848, a wave of revolutions swept across Europe, including Hungary. The Hungarian Revolution of 1848 sought to gain independence from Austria and establish a democratic republic. However, the revolution was eventually crushed by Austrian and Russian forces. Many Hungarian revolutionaries fled to Vienna, where they continued to fight for Hungarian independence.
  3. Austro-Hungarian Empire: From 1867 to 1918, Hungary was part of the Austro-Hungarian Empire, which had its capital in Vienna. During this time, Vienna became a hub of cultural and intellectual activity for Hungarians. Many Hungarian artists, writers, and intellectuals lived and worked in Vienna, contributing to the city’s vibrant cultural scene.
  4. Hungarian refugee crisis of 1956: In 1956, a popular uprising against Soviet-backed communist rule broke out in Hungary. The revolution was eventually crushed by Soviet forces, and many Hungarians fled the country as refugees. Vienna became a major transit point for Hungarian refugees seeking asylum in western Europe.

Overall, Hungarians have played a significant role in Vienna’s history, particularly in the areas of politics, culture, and intellectual life.

Über die Ungarn wartet das System mit konkreten historischen Daten auf, etwas, das bei den Tschechen fehlt, umgekehrt schätzt das System die Zahl der Tschechen auf 30.0000, kann aber für die Ungarn keine solche Zahl nennen-

Ich versuchte das mit der Frage “Whats the difference between Czechs and Magyars in Vienna?” herauszufinden, erhielt dafür aber die Meldung: “Something went wrong. If this issue persists please contact us through our help center at help.openai.com.”

Um die gelieferte Antwort bewerten zu können, werfe man am besten einem Blick auf die Seite “Tschechen in Wien” in der Wikipedia.

Es ist aber dennoch erstaunlich, dass das AI-System überhaupt etwas über dieses – für Amerikaner – ziemlich entlegene Thema “Migranten in Wien” sagen kann.

Tschechische Restaurants in Wien

Ich habe vor einigen Tagen eine Liste von böhmischen Restaurants in Wien erstellt und wollte vergleichen, was ChatGPT dazu zu sagen hat:

Here is a list of Czech restaurants in Vienna:

  1. U Marčičů: This restaurant serves traditional Czech dishes such as goulash, dumplings, and roasted meats.
  2. Czech Kitchen: Czech Kitchen offers a modern take on Czech cuisine, with dishes like beef tartare and smoked trout.
  3. Prague Restaurant: Prague Restaurant is located in the heart of Vienna and serves classic Czech dishes like roast duck, schnitzel, and potato pancakes.
  4. U Kroka: U Kroka is a cozy, family-run restaurant that specializes in traditional Czech cuisine.
  5. Radetzky Café & Restaurant: Radetzky Café & Restaurant is known for its schnitzel and beer, and also offers Czech specialties like roast pork and sausages.
  6. Ferdinandt: Ferdinandt is a beer hall-style restaurant that serves Czech and Austrian cuisine, as well as a variety of beers.
  7. Kuchnia: Kuchnia is a Czech and Polish restaurant that serves hearty dishes like pierogi and schnitzel.
  8. U Hrocha: U Hrocha is a casual restaurant that serves traditional Czech dishes like roast pork and beef goulash.

These are just a few of the Czech restaurants in Vienna, and there may be others as well. It’s always a good idea to check online reviews and ratings to help you decide which restaurant to visit.

Diese Antwort ist ziemlich phantasievoll! 1,2,3,4 und 8 gibt es in Wien nicht, wohl aber in Prag (aber das war nicht die Frage), 5 bietet asiatische Küche und 6 ist insolvent. Es gibt keine keine Angaben zu Adressen. Das war also nichts! Wer dennoch wissen will, wo man in Wien böhmische Küche findet, schaut hier vorbei: https://powidales.at/heute/kulinarik/ (Seite in Arbeit)

Sprache egal!

Wegen der englischen Begrüßung auf der interaktiven Seite von ChatGPT und weil ich keinen Sprachumschalter fand, dachte ich, man müsste mit dem Automaten in englischer Sprache kommunizieren. Doch die Sprachumschaltung erfolgt automatisch! Hier ein Beispiel für ein Gedicht über die Wiener Tschechen:

Das sich der Text nicht reimt, dürfte daran liegen, dass er auf einem englischsprachigen Original beruht, dass danach ins Deutsche übersetzt wird.

Ein weites Feld für eigene Experimente!

Franz Fiala

Ehemaliger Präsident Clubcomputer / Herausgeber PCNEWS bei ClubComputer.at
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.

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