sikstu atreze

Alle paar Monate nimmt ein Autohändler die Dienste eines befreundeten Softwareentwicklers in Anspruch. Gewünscht wird meist ein Skript, das automatisch Anfragen abschickt, sobald ein Inserat auf einer Onlineplattform eingestellt wird. Eigentlich unnötig, da ChatGPT so etwas sicher auch coden kann. Aber auch auf den Verkaufsplattformen sind mitunter starke Nerven oder ein Tourette-Syndrom sehr hilfreich. Ein nicht ungeläufiger Wortlaut könnte dort so aussehen – oder besser gesagt trug sich dieser so zu:

A: Wasletztepreis!
B: Das Auto ist nicht mehr zu haben
A: Komme morgen mit Kusenk anschauen
B: Das Auto wurde schon verkauft
A: Das klären wir dann morgen

So weit, so normal. Und ja, die Leute sind wahlberechtigt und ziehen auch Kinder auf. Was hat das jetzt mit dem Artikel zu tun? Ich frage mich öfters, ob das von ChatGPT oder einem anderen Bot automatisch generiert wurde oder nicht. Keine Ahnung, aber ich befürchte Letzteres.

Debian

Endlich habe ich mich dazu durchgerungen, das Upgrade auf Debian 12 durchzuführen. Kurz gesagt, es war ein Desaster. Die Daten waren alle schon vorsorglich gesichert, womit das Upgrade auf die neue Version angestoßen werden konnte. S

Nach dem durchgeführten Upgrade wollte die Kiste partout nicht starten. Also um korrekt zu sein, wurde der Startvorgang nicht korrekt zu Ende geführt, weil er immer bei Exim4 (dem internen Mailserver) als Fehlermeldung stoppte. Über drei Stunden lang herumge***, geflucht und nicht begriffen, woher der gute Ruf Debian‘s bezüglich der reibungslosen Upgrades herkam. Danach änderte und checkte ich verschiedenste Config-Files, jedoch alles ohne Erfolg.

Jetzt kam die bitterste Stunde eines jeden Technikers. Der Griff zum Manual, wo die Upgrade-Prozedur explizit angeführt ist. Gleich im ersten Teil wurde darauf hingewiesen, dass im Gegensatz zu den vorigen Upgrades nun die proprietäre Firmware explizit in die entsprechende Datei eingefügt werden muss. Ja klar, wenn man es richtig macht, funktioniert es auch

Danach startete der PC anstandslos und alles war im Lot. Merke ich einen Unterschied zur vorigen Version? Außer dass die Softwarepakete neuer sind-nicht wirklich. Und das ist auch gut so, um meinen altgedienten Workflow nicht neu anpassen zu müssen.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass … egal, vorher durchlesen, das kann jeder.

Microsoft

Ja, die schrieben meinem Bruder auch persönlich. Da er sich unsicher war, kontaktierte er mich sogleich. Wirklich gut gemacht, dieser HOAX. Für Laien kann das ganz schön ins Auge gehen. Sicherheitshalber hat er mir die 69 Euro gleich vor meine Tür gelegt. Man muss sich nur zu helfen wissen.

Und als ob das nicht schon genug wäre, kam noch ein befreundeter Polizist mit einer Anfrage nach einem Office-Paket um die Ecke. Nachdem ich ihm seine schändlichen Gedanken mit Cracks und KMS-Volumenlizenzen vor Augen geführt habe, kramte ich noch einmal bei meinen digitalen Schätzen nach. Die Free-Version mit LibreOffice wollte er sich auch nicht antun, und so suchte ich weiter. Na also, ein legales Office 2003 mit Erweiterungspaket rödelt jetzt auf seinem Windows11 herum-womit er auch nicht den Pfad der Unbescholtenheit verlassen muss. Österreich muss ein Rechtsstaat bleiben. Und wenn ich das auch noch staatsbürgerlich unterstützen kann, erfüllt mich das noch mehr mit …egal, Du weißt, was ich meine:

Was gibt’s noch?

Das Reparatur- und Servicezentrum R.U.S.Z. geht in die Insolvenz. Diese Werkstatt reparierte auch Mobiltelefone, Laptops und PCs. Nur einer von vielen Kollateralschäden, welcher heutzutage digital zur Kenntnis genommen – und gleich wieder vergessen wird.

Auf den Unis haben sich wie jedes Jahr die Putzerfische der jeweiligen Bankinstitute angesiedelt, um zukünftige Kunden für die nächsten 80 Jahre zu binden. So weit, so normal.

Aber ein Besuch in der ansässigen Mensa ließ mir das Blut auf Grund der xenophoben Haltung in den Adern gefrieren.

Was soll man dazu noch sagen? Ich lass das jetzt so auf den Leser wirken und jeder soll sich seinen eigenen Reim darauf machen.

Abschließend möchte ich mich noch vorsorglich verabschieden, da die Zukunft der PCNEWS auf recht tönernen Füßen steht. Keine Ahnung, wie und ob es mit der Zeitschrift weitergeht.

Leider hat es diese trotz der unermüdlichen Hingabe von Franz Fiala nicht bis auf den Autorenstrich (manche sagen auch Buchmesse) geschafft. In diesem Sinne bedanke ich mich schon einmal bei Franz für die gedeihliche Zusammenarbeit und den Lesern für ihre Treue.

Ach so, die Überschrift stellt eine Anfrage dar, dass man doch bitte die Adresse schicken soll. Dieser Wortlaut ist auf Online-Plattformen zwar nicht üblich, spiegelt aber den heutigen Zeitgeist anstandslos wider.

In dem Sinne, alles Gute, Günter

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