Bei der Lektüre der Tipps von Ernst über einfache Bildbearbeitung habe ich mich gefragt, wie ich denn diese Dinge löse.
Ein Fast-Alles-Könner ist IrfanView von Irfan Škiljan. Nicht nur, dass das Programm überaus vielfältig ist, ist es auch ein wahrer Methusalem, ist doch seine erste Version schon 1995 erschienen. Es hat die späteren Veränderungen der Windows-Oberfläche nicht mitgemacht und erscheint ein bisschen wie ein altes Telefon im Handyzeitalter. Das soll aber keine negative Bewertung sein, es beschreibt nur das Look-and-Feel der Oberfläche.
Der Autor, Irfan Škiljan
Mich beeindruckt am Programm nicht nur die Vielfalt seiner Möglichkeiten (von denen ich selbst nur wenige nutze), sondern, dass dahinter eine interessante Biografie steckt. Irfan kam im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens nach Österreich. Wir erinnern uns noch ans die Aktion „Nachbar in Not“.
In den Details zum Programm beschreibt Irfan, dass er aus Jajce stammt und macht mit einem Bild der Wasserfälle in Jajce auch Werbung für seine Heimatstadt. Gleichzeitig verweist er aber auch auf sein Studium an der TU-Wien. Einer, der in zwei Kulturen zu Hause ist!
Übersicht
IrfanView ist zunächst ein klassischer Bildbearbeiter für einzelne Bilder. Und weil die Vorschaufunktion von Windows für Bilder damals 1995 verhältnismäßig mickrig war, ergänzte Irfan seinen Bildbearbeiter durch eine Thumbnail-Funktion, die wie ein Diabetrachter erlaubt, viele Bilder gleichzeitig zu betrachten und die mehr Funktionen umfasst as der Windows-Explorer. Dazu gesellte sich eine eigene Batch-Funktionalität zur gleichzeitigen Bearbeitung vieler Bilder.
Ich verwalte meine Bilder trotz zahlreicher „Ausflüge“ in die Bereiche anderer Programme immer noch mit Google Picasa, brauche also die Thumbnail-Funktion von IrfanView nicht. Doch Picasa kann zum Beispiel keine Bilder verkleinern. Und genau dazu verwende ich IrfanView.
Batch conversion and rename
Die Batch-Funktion erlaubt sowohl die Umbenennung der Dateien als auch die Bearbeitung dieser Dateien. Entweder.oder oder sowohl-als-auch.
Die Betriebsarten (links oben) sind:
- Batch Formatumwandlung
- Batch Umbenennen
- Batch Formatumwandlung und Umbenennen
wobei man über den Button „Advanced“ aus einer großen Zahl zusätzlicher Bearbeitungsfunktionen auswählen kann.
Für das Umbenennen gibt es eine derart viele Möglichkeiten, dass allein diese Funktion mehrere Artikel füllen könnte. Die Bearbeitungsmöglichkeiten im Batch-Modus sind:
- CROP (Beschnitt)
- RESIZE (Größenänderung)
- Farbtiefe
- Spiegeln, rotieren, Verwandlung in Grauwerte
- Beschriften
- Wasserzeichen anbringen
- Farben ersetzen
- Schärfen
- Helligkeit, Kontrast
- Sättigung
- Filtern
- uva.
Dieser Beitrag soll nun keine Beschreibung von IrfanView sein, denn dazu kenne ich das Programm zu wenig genau. Aber es ist gut bedienbar und man benötigt für die grundlegenden Handgriffe kein Handbuch.
Das Programm ist in viele Sprachen übersetzt. Man kann die Oberfläche durch verschieden Sätze von Symbolen auch umgestalten.
Wichtig sind die vielen Plugins, von denen ich mir schon eines vorgemerkt habe: die Diashow für die Bildbetrachtung für eines unserer nächsten Maturantentreffen. Die verfügbaren 64 Plugins sind auf vier downloadbare ZIP-Archive aufgeteilt. Die ZIP-Dateien werden in das Plugin-Verzeichnis von IrfanView entpackt.
Bleibt noch das Rätsel, was denn das Logo von IrfanView darstellt: eine tote Katze, ein Scherz.
Vielleicht findet sich jemand aus dem Kreis der Mitglieder, der das Programm verwendet und es genauer kennt und uns weitere Details dazu berichten kann. Das Thema „IrfanView“ würde sich auch für einen Clubabend gut eignen.
IrfanView ist ein Beruf
…denn sein Programmierer verdient damit seinen Lebensunterhalt. Dennoch können es Schulen, Universitäten und gemeinnützige Organisationen frei benutzen. Wer das Programm – auch als Privatperson – intensiver benutzt, sollte den Aufwand des Autors in Form einer Spende würdigen.
Links
- Homepage von IrfanView
- Irfan Škiljan (Wikipedia)
- IrfanView (Wikipedia)
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.
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