Weil ein CMS „Word“Press heißt, bedeutet das nicht, dass es eng mit Word verwandt wäre. Wahrscheinlich wolle man die Popularität von Microsoft Word nutzen, um damit zu punkten – was ja auch gelungen ist, denn WordPress ist das weltweit populärste CMS.

Natürlich ist in WordPress ein Editor vorhanden aber auch der hat seine anfängliche Verwandtschaft zu Word ziemlich abgelegt.

Dennoch ist sowohl die Publikation eines Word-Dokuments in WordPress als auch der Export einer WordPress-Seite in ein Word-Dokument sehr einfach und fast frei von zusätzlicher Editierarbeit.

Grundsätzlich muss man sagen, dass das Word-Format .docx aber auch andere Office-Formate und auch PDF keine Formate sind, die man im Web im Rahmen einer Webseite verwenden kann. Ein Word-Dokument kann man normalerweise nur zum Download anbieten, und der Leser muss es lokal mit Word öffnen.

Word-Dokument in WordPress publizieren

Es gibt folgende Möglichkeiten, ein Word-Dokument in WordPress zu publizieren:

  1. Import: Word-Dokument mit Copy&Paste in einen Beitrag oder eine Seite von WordPress importieren.
  2. Iframe: Word-Dokument als HTML-Seite in ein Iframe einbetten.
  3. Plugin: Word-Dokument mit Plugin einbetten.

1. Import

Word-Dokument mit Copy&Paste einfügen

Die Vorgangsweise wurde im Beitrag Dein Web bei ClubComputer beschrieben. Vorteil: keinerlei Unterschied zu einer händisch editierten WordPress-Seite; praktisch keine Editierarbeiten am Dokument selbst; das Dokument verhält sich wie alle anderen WordPress-Seiten auch. Nachteil: Bilder müssen händisch eingefügt werden.

2. Iframe

Word-Dokument als HTML-Seite in iframe einbetten

Wenn Word-Dokumente sehr groß sind und eventuell auch Formatierbesonderheiten aufweisen, kann bei einem Import mit Copy & Paste doch Einiges an Handarbeit anfallen. In solchen Fällen bietet sich an, vom Word-Dokument eine HTML-Version herzustellen und diese über ein Iframe in WordPress einzubetten. Vorgangsweise:

  • Word-Dokument als HTML-Seite exportieren.
  • Upload dieser Seite und des gleichzeitig angelegten Ordners in einen Bereich am Server.
  • Einbetten der Adresse der HTML-Datei in ein iframe.

Beispiel

Im Zuge eines Projekts entstand eine Word-Datei mit ca. 200 MB. Eine so große Datei ist für die Publikation im Internet nicht geeignet und kann nur zum Download angeboten werden.

Daher wurde diese Datei – wie oben beschrieben – in eine HTML-Version umgewandelt und mit FTP auf den Server geladen. Das Ergebnis ist folgende Webseite:

http://fiala.cc/data/ziegelarbeiter/

Eigenständige Web-Publikation eines Word-Dokuments

Das Dokument ist gut lesbar und lädt trotz der vielen Bilder schnell. Ein Schönheitsfehler ist, dass die Endnoten viel zu groß formatiert worden sind.

Damit dieses Dokument in einer Seite von WordPress erscheint, muss man es als Iframe einbetten. Dazu fügt man einen Html-Block mit folgendem Code ein:

<iframe src="https://fiala.cc/data/ziegelarbeiter/" width="700" height="600"></iframe>

Man erhält:

Das Dokument hat einen Platz im Verzeichnisbaum der WordPress-Seite bekommen: http://fiala.cc/franz/erinnerungen/tschechen-in-wien/voesendorfer-ziegelarbeiter/ und scheint im Menü rechts auf.

Die Einbettung erfolgt rahmenlos, daher wurde die Einbettung im Bild grün angedeutet. Erkennbar ist die Einbettung nur an der eventuell abweichenden Schriftart und an der zusätzlichen vertikalen Bildlaufleiste.

Upload der Html-Version der Word-Datei auf den Server

Man packt die Html-Datei und den zugehörigen Ordner in eine ZIP-Datei mit dem Namen daten. Im Dateimanager des WebsitePanel geht man in jenes Verzeichnis, in dem der Ordner angelegt werden soll, lädt das ZIP-Archiv hoch und entpackt es. Es entsteht der Ordner daten mit der Html-Version des Word-Dokuments.

Dasselbe kann man auch über eine Ftp-Verbindung durchführen, dann ist das Packen in ein Zip-Archiv nicht nötig.

Anmerkung: Man könnte auf die Idee kommen und die aus dem Export der Word-Datei entstandene Html-Datei im Editor einer WordPress-Seite in der Code-Ansicht einzufügen. Doch das stößt auf Schwierigkeiten, weil die im Kopfteil enthaltenen StyleSheets und eventuell auch JavaScripts nicht importiert werden können, außerdem würden die Pfade zu den Bildern nicht stimmen. Es wäre prinzipiell möglich, erfordert aber einige Handarbeit.

3. PlugIn

Word-Dokument mit Plugin einbetten

Wer viele Word-Dokumente in Webseiten publizieren will und zusätzlichen Editieraufwand vermeiden will, kann auch mit Plgins arbeiten. Und diese Plugins sind dann für Dokumente der ganze Office-Familie geeignet, also auch für Excel und Powerpoint.

Plugin „Embed Any Document“

Mit dem Plugin „Embed Any Document“ kann man jede Word-Datei (und auch andere Office-Formate) in einer WordPress-Seite ohne irgendeine äußerliche Änderung eingebettet werden. Dieses Verfahren wird man anwenden, wenn das Word-Dokument so spezifisch formatiert ist, dass die Nachbildung als Html-Datei sehr aufwändig ist.

Beispiel

Für einem WordPress-Demonstrationsnachmittag wurde eine Arbeitsunterlage in Word erstellt und daraus – wie oben beschrieben – ein WordPress-Beitrag durch einen Import mit Copy&Paste erstellt.

Der Beitrag „WordPress in Skizzen“ zeigt eine solche Umwandlung eines ursprünglichen Word-Dokuments. Das vorletzte Kapitel heißt „Eingebettetes Word-Dokument“ und in diesem Kapitel wird mit dem Plugin „Embed any Document“ das ursprüngliche Word-Dokument angezeigt.

Man kann auch gleich einen wichtigen Unterschied erkennen, dass nämlich die Schriftarten und -größen im eingebetteten Dokument unverändert bleiben und etwas kleiner sind als in dem einschließenden Word-Beitrag.

WordPress-Seite als Word-Dokument speichern

Es ist sehr einfach aus einer Word-Press-Seite ein Word-Dokument herzustellen; Kleinigkeiten sollte man beachten. Und es gibt mehrere Möglichkeiten.

Beliebige Webseiten

Grundsätzlich kann jede beliebige Webseite aus dem Browser als Html-Dokument lokal gespeichert werden. Aber diese Seite enthält nicht nur den eigentlichen Text, sondern auch den Header der Seite, die Menüs, die Widgets und eventuelle Werbeeinschaltungen.

Es ist daher anzuraten, durch entsprechendes Markieren des eigentlichen Textes nur den gewünschten Inhalt mit Strg-C in die Zwischenablage zu kopieren und dann mit Strg-V in ein offenes, leeres Word-Dokument.

WordPress-Seite

Eine WordPress-Seite, die man selbst verwaltet, kann man nicht nur in der Browser-Ansicht, sondern als Administrator auch editieren und den Text/die Bilder in der Editor-Ansicht kopieren. Und das ergibt einen wichtigen Unterschied zur Browseransicht, denn das Format in der Editor-Ansicht ist eines ohne Zutaten des Themas und das kann durchaus praktisch sein.

WordPress-Seite mit Plugin „Show Content Only“

Wenn auf einer WordPress-Installation das Plugin „Show Content Only“ installiert ist, kann man den eigentlichen Inhalt einer Seite auch in der Browser-Ansicht ohne die zusätzlichen Elemente wie Header, Menü, Widgets usw. betrachten, und vor allen wird die Formatierung durch das Thema entfernt.

Als Administrator

Das Plugin zeigt sich im Editor-Modus in den Dokumenteneinstellungen rechts und erlaubt es, dass man das Dokument in verschiedenen Roh-Format angezeigt bekommt.

Als Besucher

Das kann aber nicht nur der Administrator, sondern jeder Besucher der Seite – wenn er es weiß. Man kann diese Darstellung über eine Kommandozeilenparameter aufrufen. Es gilt

?content-only=1                     Content only
?content-only=1&css=1               Content + Styles
?content-only=1&tags=1              Content + Tags
?content-only=1&categories=1        Content + Categories
?content-only=1&categories=1&tags=1 Content + Tags & Categories

Das führende Fragezeichen ‚?‘ muss durch ein kaufmännisches Und ‚&‘ ersetzt werden, wenn bereits aus anderen Gründen ein Kommandozeilenparameter angegeben war, der mit ‚?‘ beginnt.

Auf der Seite von ClubComputer ist dieses Plugin installiert und funktioniert für jede Seite und jeden Beitrag.

Beispiel für diese Seite

Dieser Rohtext ohne Formatierung eignet sich sehr gut zum Import in eine Word-Datei.

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