Bild: Georg Tsamis

Notebook kaputt

Ich habe mir Ende November 2018 ein ACER Notebook gekauft. Ein Business Notebook, weil die besser verarbeitet und besser ausgestattet sind oder sein sollen. Zumindest hörte ich das immer wieder. Auch von dem Geschäft, wo ich es gekauft habe.

Zuvor hatte ich ein DELL Business Notebook (Latitude) aus meiner Firma 2013 anlässlich meiner Pensionierung um ganze 80 EUR mit nach Hause nehmen dürfen. Das geht immer noch ohne Probleme, ist aber selten im Einsatz.

Ich wollte was halbwegs Zukunftssicheres haben – für 2018er Verhältnisse natürlich (heute, d.h. vor der Chip-Krise) gibt/gab es schon mehr fürs gleiche Geld):

ProzessorIntel(R) Core(TM) i7-7500U CPU @ 2.70GHz / 2.90 GHz
RAM16 GB
SSD256 GB
HDD1 TB
OSWindows 10 Pro

Es war nicht viel Bloatware (zumeist überflüssige Programme des Herstellers) drauf. Einige Programme habe ich manuell entfernt; ein paar behalten, weil sie nützlich erschienen. Windows 10 Pro wollte ich unbedingt wegen Remote Desktop Support.

Fast drei Jahre lief das gute Ding ohne Probleme. Nicht nur was die Hardware betrifft, es hat auch alle Windows Updates brav überlebt, auch die Funktionsupdates. Es ist auch heute auf aktuellem Stand. Ich habe es brav gepflegt und regelmäßig Backups gemacht.

Auf einmal tot

Und dann kam was aus heiterem Himmel. Ich saß vor dem Notebook und arbeitete damit. Ich schaute mal kurz weg, vermutlich auf den Fernseher. Als ich zurückblickte, war alles dunkel. Tot. Es reagierte nicht auf die Maus, auch nicht auf irgendwelche Tasten. Aber: es ließ sich wieder starten (Neustart). Dann lief es wieder, als wäre nix gewesen.

Bis sich das Problem wiederholte. Ein paar Mal. Neu starten und weitermachen.

Bis es sich dann mal NICHT mehr starten ließ.

Der Weg ins JIX Computer Service Center

Da nix mehr ging, entschied ich mich, Profis (hauptsächlich wegen der Hardware) zu Rate zu ziehen. An einem unserer Clubabende (https://clubcomputer.at/2019/04/04/pc-fertigung-und-pc-reparatur/) habe ich Jochen Jasch und sein JIX Computer Service Center kennen gelernt.

Ich habe also einen sogenannten Diagnosetermin vereinbart und bin am Werktag davor am späten Nachmittag mit meinem Problemkind dort erschienen, wie es ausgemacht war. Es war grad sonst kein Kunde da, also hat sich ein Mitarbeiter, Emre Demiral, gleich der Sache angenommen. Zur Sicherheit meiner Daten habe ich ihn gebeten, die HDD auszubauen und mir zu geben. Wurde gemacht.

Die POWER OFF – POWER ON „Therapie“

Er drehte das Notebook um und steckte eine Büroklammer in eine winzig kleine Öffnung.

Ich hatte diese Öffnung bisher noch gar nicht bemerkt. Und daher auch nicht das Symbol, das eine Batterie zeigt, die gerade entnommen wird.

Das Benutzerhandbuch, das ich zuvor wohl nicht akribisch genug studiert hatte, zeigt diese Stelle so:

Hinter der Öffnung verbirgt sich also ein kleiner Schalter, mit dem man das Notebook stromlos machen kann, solang man draufdrückt: mindestens 4 Sekunden.

Nach dieser POWER OFF – POWER ON „Therapie“ drehte Herr Demiral das Notebook wieder in Normallage – und siehe da, es ließ sich wieder starten. Was genau die Ursache für den Totalausfall war, war zu diesem Zeitpunkt nicht klar; jedenfalls funktionierte es wieder, wie es sollte.

CMOS-Reset

Die oberhalb POWER OFF – POWER ON „Therapie“ genannte Vorgehensweise bitte nicht mit dem CMOS-Reset (z.B. https://www.wintotal.de/tipp/cmos-reset/) verwechseln.

Mit CMOS-Reset werden nämlich die BIOS Parameter im batteriegestützten flüchtigen Halbleiterspeicher gelöscht und auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Das kann riskant sein, da Einstellungen für manche Geräte (z.B. Grafik und Festplatten) danach möglicherweise erst wieder hergestellt werden müssen – was vielleicht nicht ganz einfach ist.

Innenreinigung

Da ich es aber schon im Service Center hatte, habe ich den Vorschlag, eine Innenreinigung durchzuführen – mit abschließenden Tests, ob alles OK ist –, gerne angenommen. Nach 3 Jahren ohne Innenreinigung war das sicher eine gute Idee.

Am nächsten Vormittag war das Notebook gereinigt und extensiv getestet worden – Status: alles OK.

Das Innere war schon sehr stark verstaubt gewesen. Ich hätte eine Reinigung besser etwa 1x im Jahr durchführen lassen. Das beabsichtige ich künftig zu tun. Man erklärte mir, dass der hohe Verschmutzungsgrad sehr wahrscheinlich für die Ausfälle verantwortlich gewesen war.

Im Zuge der Innenreinigung wurde die Batterie für den CMOS-Speicher (!) erneuert. Ebenfalls wurde die Wärmeleitpaste zwischen CPU und deren Kühlkörper entfernt und neu aufgetragen (!), da diese im Laufe der Zeit austrocknet und Wärme dann nicht mehr so gut leitet. Sehr umsichtig!!!

Ich hoffe nun, dass die zuerst beschrieben spontanen Totalausfälle nicht mehr auftreten werden.

Fazit

Ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen im JIX Computer Service Center. In den 7 Tagen danach ist der Totalausfall nicht wieder aufgetreten. Zuverlässiges kann ich erst nach längerer Beobachtungszeit sagen.

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Georg Tsamis

Vorstandsmitglied bei ClubComputer
Studium der Elektrotechnik, zuletzt bei ANDRITZ HYDRO verantwortlich für die Erstellung und Pflege Technischer Dokumentation sowie begleitend für Technologie und Innovation in den Bereichen Dokumentation, Terminologie und Übersetzung. Vorstandsmitglied bei ClubComputer. Als Gründungsmitglied und ehrenamtlicher Mitarbeiter unterstützte er bis Sommer 2020 den Schwesterverein Digital Society bei Event Organisation und Lektorat.
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