Einerseits wird hier die Abholung der PCNEWS-171 dokumentiert, anderseits geht es auch um den Verbrauch, die Reichweite und die Kosten des Fahren mit einem Elektroauto (VW iD.3).

Abholung in Bratislava

Seit Sommer 2009 (ab PCNEWS-114, 57 Ausgaben) beauftragen wir die slowakische Druckerei Ultrapint in Bratislava, Pluhová 49. Die Kommunikation mit den Slowaken erfolgt über Google-Translate.

Wie es dazu kam

Bis zur Ausgabe 70 wurden die PCNEWS in Zlín, Tschechien gedruckt. Gustav, ein Schulfreund meines Vaters erledigte für mich die Abwicklung mit der Druckerei und brachte die Ausgabe mit einem Chauffeur nach Wien in die Baumgasse zum Versender, Herrn Pfaffenbichler. Danach übersiedelte Gustav in die Slowakei zu seinem Sohn und konnte mir nicht mehr helfen, gleichzeitig schloss Herr Pfaffenbichler seine Firma. Es folgten die Druckereien Holzhausen (Wien Auhof), Berger (Horn) und Friedrich (Linz).

An einem Nachmittag im März 2009 spazierte ich über den Viktor-Adler-Markt und bekam einen Anruf eines Slowaken. Er schlug mir vor, die PCNEWS in Bratislava zu drucken und sandte mir ein Angebot. Der Preis war sehr vorteilhaft, und der Wechsel der Druckerei wurde gewagt. Die damalige Entscheidung hat sich bis heute bewährt.

Druckauftrag

Die PCNEWS werden mit dem Microsoft-Publisher erstellt. Das Programm ist im Leistungsumfang von Office-365 enthalten und kostet praktisch nichts. Es ist zwar nicht so leistungsfähig wie Adobe Indesign, aber für unsere Zwecke genügt es. Die Schnittstelle zur Druckerei ist eine PDF-Datei. Der Druckauftrag wurde am 14.11. erteilt, heute, am 25.11., wurde die Abholung vereinbart.

Nach dem Druck müssen die Hefte auch etikettiert werden. Das übernimmt eine andere Firma, die mit der Druckerei abrechnet. Wir bekommen nur eine Rechnung. Bei Preisvergleichen mit heimischen Druckereien muss man diesen Vorgang des Etikettierens mitkalkulieren, denn der ist bei Druckangeboten nicht enthalten.

Preiserhöhung

Die Papierpreise sind in den letzten Monaten stark gestiegen, in der Slowakei um mehr als 40%. Daher sind die Kosten für den Druck höher, nicht nur wegen der höheren Seitenzahl. August 2021, 40 Seiten/1100 Stück: 1.483,- €, November 2021, 40 Seiten/1100 Stück, 1.616,- €.

Transport

Die Fahrt nach Bratislava über die Ostautobahn ist in den Morgenstunden sehr entspannend. Ab Kittsee geht es über die Bundesstraße weiter, weil man über die Autobahnverbindung eine slowakische Autobahnvignette brauchen würde. Als ich erstmals diese Strecke fuhr, gab es das Einkaufszentrum Kittsee noch nicht. Heute sind dort drei Einkaufszentren, jedes mit einem riesigen Parkplatz. Viele Angestellte und wahrscheinlich auch viele Kunden kommen aus der Slowakei und aus Ungarn.

Wie schwer es ist, 40 Jahre Kommunismus städtebaulich zu überwinden, kann man in Bratislava studieren. Die Innenstadt präsentiert sich schon schön herausgeputzt, doch in den Außenbezirken kann es noch ziemlich trist sein.

So auch in dem Gebiet in dem sich unsere Druckerei befinden. Es ist eigenartiges Areal mit viel zu schmalen Straßen bei dem es den Anschein hat, als wäre es hinter dem Rücken der Stadtplanung angelegt worden. Ein Nebeneinander von Industriegebiet, Einfamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern. Manches ist schon revitalisiert, vieles wartet noch darauf.

Die Einfahrt in das Industriegelände, in dem sich auch die Druckerei Ultraprint befindet, ist normalerweise mit einem Schranken gesichert, den ein Portier wortlos öffnet und schließt. Welche Funktion dieser Schranken hat und warum dort Menschen damit beschäftigt sind, ihn zu öffnen und zu schließen, ist unklar. Es dürfte ein Überbleibsel aus längst vergangener Zeit sein.

Als ich ankam, war der Schranken offen und ich fuhr in das Gelände. Das Verladen der Hefte dauerte nur 10 Minuten. Dann fuhr ich wieder raus und wurde vom Portier aufgehalten – das erste Mal seit 2009. Er meinte, dass der Schranken kaputt sei, dass das aber kein Grund wäre, einfach einzufahren. An sich ist das bedeutungslos, doch kann ich mich nicht erinnern, dass in einem unserer Industriegebiete sich je jemand darum gekümmert hätte, ob man einen Kundenparkplatz benutzt oder nicht.

Lockdown-Zeiten

Normalerweise wird die PCNEWS mit dem eigenen PKW abgeholt. Heuer mussten wir zwei Mal auf die Unterstützung der Spedition Schenker zurückgreifen, um die PCNEWS von Bratislava nach Wien zu bringen, weil während der Lockdowns der Grenzübertritt nicht ganz so einfach war. Es hat in diesen Novembertagen fast schon so ausgesehen, als wäre es wieder so weit, denn nicht nur in Österreich, auch in der Slowakei gibt es derzeit einen Lockdown.

Die Lockdowns stellten aber kein großes Problem dar. Bei der Hinfahrt wurde nicht kontrolliert, bei der Rückfahrt gab es auf der österreichischen Seite eine Kontrolle des Impfnachweises. Das Verkehrsaufkommen war gering, es gab keine Staus, wohl auch wegen der frühen Abfahrtszeit und wegen der Vermeidung der Süd-Ost-Tangente bei der Rückfahrt.

Postaufgabe I

Die Postaufgabe erfolgt im Postverteilzentrum Inzersdorf, Postleitzahl 1000, an der S1 gelegen. Für kleine Fahrzeuge ohne Ladebordwand gibt es Hebebühnen für die Lieferung. Die Hefte werden auf Transportwägen geschlichtet und mit einer Aufgabeliste übergeben. Dauer ca. 15 Minuten. Man muss eine gelbe Warnweste tragen.

Postaufgabe II

Für den Versand an Mitglieder im Ausland geht es danach noch zu einem normales Postamt, das nächstgelegene ist in der Jochen-Rindt-Straße. Es gibt dort auch einen praktischen Parkplatz.

Elektromobilität

Ich werde oft gefragt, wie viel denn das Fahren mit einem Elektroauto kostet. Allzu sehr interessiert mich der Preis nicht, man kauft sich ja nicht jeden Tag ein neues Auto, und ist die Entscheidung einmal gefallen, muss man mit dem Preis leben. Derzeit ist das Fahren mit einem E-Auto günstiger als mit einem Verbrenner, das kann sich aber natürlich mit der Zeit ändern. Außerdem hängen Ladezeit und Ladepreis stark von der jeweiligen Ladestelle und dem Anbieter ab. Dem günstigeren Preis steht aber eine gewisse Umstellung beim „Tanken“ gegenüber, die für einen Pensionisten nicht besonders schwer wiegt.

Für eine lange Lebensdauer eines Akkus ist es wichtig, dass der Ladestand während längerer Parkzeiten nicht unter 20% und nicht über 80% sein sollte. Wirklich vollladen sollte man nur vor Antritt einer längeren Fahrt.

Der Tank meines früheren Verbrenners reichte für mehr als 1000 km. Damals war die Tankstrategie einfach: volltanken und dann den Tank leer fahren. Das kann man zwar beim Elektroauto auch so handhaben, doch muss man dann mit längeren Ladepausen rechnen. Ich habe es mir daher angewöhnt, das Laden in den Verlauf der Fahrt so einzuplanen, dass es während ohnehin notwendiger Stehzeiten erfolgen kann. Und es wird geladen, wenn eine Lademöglichkeit besteht, auch dann, wenn der Akku noch nicht leer ist. Beispiele sind: Laden in der Keisslergasse während eines Fußballspiels oder bei Ausflugszielen (Beispiel Herberstein, dort ist das Laden sogar kostenlos) oder im Gasthaus Pichler in Grimmenstein während eines Mittagessens. McDonalds beginnt damit, seine Rasthäuser mit Parkplatz mit Ladestellen auszurüsten, eine ideale Kombination. Man lädt, wenn das Auto ohnehin geparkt ist und wartet nicht, bis der Akku leer ist.

Ich habe mir angewöhnt, bei der Rückfahrt nach Wien voll zu laden. Man kommt dann mit einem nicht mehr ganz vollen Akku zu Haue an, günstig sind 80% Ladestand. Ideale Ladestellen für diese Strategie sind im Wiener Raum Hochleithen (Nordautobahn); Göttlesbrunn, Bruck (Ostaustobahn) und Steinhäusl (Westautobahn). Diese Ladestellen sind ausreichend weit weg von Wien, dass man den Akku auf 100% laden kann. Bis nach Favoriten hat sich dann der Akkustand so weit erniedrigt, dass man den Wagen längere Zeit abstellen kann.

Bei der Strecke Wien-Bratislava bieten sich die Autobahnraststätte Göttlesbrunn (ionity-350kW-Lader oder Smatrics 50 kW-Lader) oder der McDonalds in Bruck an der Leitha (Smatrics 50 kW-Lader) an. Da ich als VW-Fahrer einen günstigeren Tarif für die ionity-Ladestellen habe, wählte ich Göttlesbrunn, das ziemlich genau in der Mitte des Weges nach Bratislava liegt.

Bei der Hinfahrt wurde nur für die Dauer des Frühstückskaffees von 64% auf 75% geladen; bei der Rückfahrt wurde von 42% auf 100% geladen. Während der Fahrt nach Wien nimmt dann die Ladung ab und man kann den Wagen mit einem geringeren Ladestand für längere Zeit abstellen.

Streckenplanung mit Google Maps
      Dauer  Akku
05:35         74%     ab Favoriten
06:00  0:25   64%     an Göttlesbrunn, Ionity
06:35  0:35   75%     ab
07:25  0:50           an Bratislava, Pluhová 49
07:35  0:10           ab Bratislava
08:25  0:50   42%     an Göttlesbrunn, Ionity
09:28  1:03  100%     ab Göttlesbrunn
09:56  0:28           an Inzersdorf
10:07  0:11           ab Inzersdorf
10:15  0:08           an Post 1239, Jochen-Rindt-Straße
10:25  0:10           ab Post
10:40  0:15   87%     an Favoriten
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      5:05 Stunden, davon 2:54 Fahrzeit und 2:11 Standzeit

Verbrauch und Reichweite

Bei gleicher Fahrweise hängt der Verbrauch sehr stark von der Außentemperatur ab. Der Verbrauch ist bei meiner Fahrweise bei sommerlichen Temperaturen 14-16 kW/100km, die Reichweite ca. 400 km. Bei den derzeitigen winterlichen Temperaturen steigt der Verbrauch auf 19-21 kw/100km und die Reichweite sinkt auf etwa 300 km.

Kostenvergleich Verbrenner<->E-Auto

Verbrenner

 Verbrauch  Literpreis
             1,50€/l 
 7 l/100 km 10,50€/100km

Der Literpreis kann zwischen 1,30 und 1,70 € schwanken.

Elektroauto

Der Preis pro Kilowattstunde kann beim Elektroauto erheblich schwanken. Sparmeister laden in Wien in den Nachtstunden und bezahlen nut 7 Cent pro kWh. Günstig ist auch der Haushaltstarif und auch die vielen 11 kW-Lader im Wiener Stadtgebiet. Auf den Schnellladern entlang der Autobahnen kostet die Kilowattstunde bis zu 0,79 €. Und der Preis kann sogar noch höher sein, wenn man eine falsche Ladekarte verwendet.

Verbrauch    --------Preis pro Kilowattstunde---------
iD.3         Wien-Nacht  Haushalt    ionity-VW    ionity
             0,07€/kWh   0,20€/kWh   0,55€/kWh    0,79€/kWh
15 kW/100km  1,07€/100km 3,-€/100km  8,25€/100km 11,85€/100km  Sommer (25° C)
20 kW/100km  1,40€/100km 4,-€/100km 11,--€/100km 15,80€/100km  Winter (3° C)

Wenn man daher auf Autobahnen unterwegs sein muss, kann das Laden teuer sein, innerstädtisches Laden ist preiswerter, dauert aber länger.

Die Preisunterschiede können beim Laden sehr unterschiedlich sein. Während man mit einer Ladestelle im eigenen Haus günstig laden kann, ist das Laden bei den Schnellladern an den Autobahnen nicht ganz so vorteilhaft.

Anmerkung

Die Fahrt nach Bratislava hätte man mit vollem Akku auch ohne Ladeunterbrechung erledigen können. Und das habe ich auch bei meiner ersten Fahrt im August gemacht. Man kommt dann aber mit leerem Akku zu Hause an. Daher muss man nach der Ankunft einen Lader in der Nähe aufsuchen und den Akku dort aufladen, danach das Auto wieder abholen und nach Hause fahren.

Daher ist dieses Trennen von Laden und Fahren nur dann praktisch, wenn man zu Hause auch eine Ladeanschluss hat, was aber bei uns derzeit nicht der Fall ist. Abhilfe ist in Sicht, denn für 1. Jänner 2022 ist eine Änderung im Wohnungseigentumsgesetz geplant, die die Errichtung solcher Ladestellen erleichtern wird.

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