Warnung vor Radioaktivität
In der letzten Zeit kommen Produkte auf den Markt, die versprechen, Menschen vor 5G-„Strahlen“ zu schützen. Die Mimikama warnt vor dem Kauf dieser Produkte (Link), weil diese vor keiner Art von Strahlung schützen können, und weil sie radioaktiv strahlende Materialien enthalten und durch diese Eigenstrahlung gefährlich sind.
Die in diesem Zusammenhang verwendeten Begriffe sind „magnetix“, „sport boost“, „energy armor“, „boost bracelet“. „negativ ionen“. Eine Liste findet sich hier.
Wir sollten Grundlegendes bedenken: Sich ausbreitende elektromagnetische Wellen entspringen in quasi punktförmigen Quellen (Antennen), und breiten sich in alle Raumrichtungen aus, gewichtet durch die Abstrahlcharakteristik der Antenne. Will man sich vor diesen Wellen schützen, gibt es folgende Möglichkeiten:
- Ausweichen (man bewegt sich aus der Strahlungskeule in eine Gegend geringerer Feldstärke)
- Abstand halten: die Feldstärke nimmt mit dem Abstand ab
- Abschirmung: je nach betrachteter Frequenz der Welle schwächen Objekte im Verlauf der Wellenfront die Feldstärke ab. Erwin Kaminek zeigt die abschirmende Wirkung in einem Experiment am Schreibtisch.
Wer sich mit seinem Handy abseits von Siedlungsgebieten bewegt, kennt alle obigen Effekte. Das absichtliche Abschirmen elektromagnetischer Wellen – wie auch immer – reduziert die Feldstärke und schwächt damit den Handy-Empfang. das wirkt insofern kontraproduktiv, als das Handy wegen der durch die Abschirmung sich ergebende geringere Empfangsfeldstärke seine eigene Sendeleistung erhöhen muss und dadurch sich die Feldstärke am Ohr erhöht und nicht – wie beabsichtigt – erniedrigt.
Die Möglichkeit, elektromagnetische Wellen durch Gegenstände einzusammeln und sie dadurch fernzuhalten, besteht nicht, es sei denn, man hätte etwas wirklich Schweres, zum Beispiel ein Schwarzes Loch „bei der Hand“. Einen solchen zweiten „Pol“ wie wir ihn vom Magnetismus oder von der Elektrostatik her kennen, den gibt es bei Wellen im Raum nicht. Der zweite Pol ist die Unendlichkeit. Aber genau einen solchen zweiten Pol, eine Senke für elektromagnetische Wellen, versprechen diese Produkte, vor denen gewarnt hier werden soll.
Wellen verschiedenster Frequenzen erfüllen den Raum und die eine beeinflusst die andere nicht. Man kann also Radiowellen oder Mikrowellen nicht durch eine gleichzeitig anwesende α-, β- oder γ-Strahlung beeindrucken. (Beachte den Unterschied zwischen dem hier verwendeten Begriff der „Welle“ für Frequenzen unterhalb des sichtbaren Lichts und „Strahlung“ für die Frequenzen darüber. Wer „Strahlung“ sagt, will damit eine Gefährlichkeit andeuten, weil man damit instinktiv die „Radioaktive Strahlung“ assoziiert, die tatsächlich gefährlich ist.)
Jeder Besitzer eines solche Produkts kann dessen Wirksamkeit ganz einfach selbst ausprobieren. Würden diese Produkte ihr Versprechen halten und tatsächlich Funkwellen „anziehen“ und dadurch vom Träger fernhalten, dann könnte der Träger mit seinem Handy – mangels Empfang – nicht telefonieren, denn genau das verspricht ja das Produkt. Eine Unterscheidung zwischen 5G und 4G kann so ein Ding nicht vornehmen, weil es sich gar nicht um verschiedene Frequenzen handelt, sondern um verschiedene Verpackungstechniken der über diese Frequenzen übertragenen Daten.
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Links
- Anti-5G-Produkte sind teilweise radioaktiv (Mimikama)
- Haben Sie einen ‚Quantum Pendant‘ Anti-5G-Anhänger oder ein ‚Negative Ionen‘ Schmuckstück oder eine Schlafmaske? Wenn ja, bewahren Sie es sicher auf (Holländisches Institut für nukleare Sicherheit und Schutz vor Radioaktivität)
- WLAN Router am Schreibtisch – ein no go (Kaminek.at)
- Magnetfeldtherapie (Wikipedia)
- Andre Wolf – Wir von Mimikama tun das, was jeder tun kann! (YouTube, Bildungs-TV)
- Mimikama (clubcomputer.at)
- Mimikama-Newsletter (mimikama.at)
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.
Die Mitgliedschaft des ClubComputer bei mimikama begrüße ich sehr. Ich selbst bin schon mehr als 3 Jahre dort Mitglied.
Danke Franz für die Namensnennung und den Verweis auf meinen Bericht. Hier ist der Link dazu. https://www.kaminek.at/2019/09/wlan-router-am-schreibtisch-ein-no-go/#more-1295