Programmgesteuerter Neustart

Bei der Installation eines neuen Betriebssystems und der damit verbundenen „Generalsanierung“ kommt man in Systemtiefen, die man im sonstigen Alltag eher vermeidet, weil man ja lieber produktiv arbeiten und nicht ständig das Werkzeug – den PC – reparieren will. Ein wichtiger Punkt ist es, die Programme im Startmenü von Windows 11 übersichtlich anzuordnen und alle Programme, die nicht mehr benötigt werden, zu löschen.

Deinstallation von Programmen

Ich will gar nicht erzählen, was da alles passieren kann. Allein die Deinstallation unnötiger Programme ist eine ärgerliche Nachmittagsbeschäftigung. Manche Programme lassen sich gut über Einstellungen -> Apps -> Installierte Apps entfernen. Solche, bei denen das versagt, ist das Programm Total Uninstall 6 eine weitere Möglichkeit. Schließlich gibt es aber Programme, die findet man einfach nicht in den „offiziellen“ Programm-Verzeichnissen, offenbar, weil es ältere Programme sind oder weil absichtlich an den Betriebssystem-Vorgaben für saubere Installation und Deinstallation vorbeiprogrammiert wurde.

Soche hartnäckigen Fälle findet man dann in den Verzeichnissen C:\windows\programme (für 64Bit-Programme) und C:\windows\programme (x86) (für 32.Bit-Programme) und versucht, bei laufendem System, sich dieser Dateien, die nicht mehr benötigt werden, zu entledigen. Manchmal gelingt es auch, manchmal werden die Dateien aber als „gelockt“ gemeldet.

Für gelockte (geöffnete) Dateien benutze ich seit vielen Jahren das kostenlose Tool IObit Unlocker. Man zieht die zu entsperrende Datei in das Feld "Ausgewählte Ordner" und klickt auf "Entsperren". In den allermeisten Fällen hilft das. Man kann mehrere Dateien gleichzeitig in das Dateien-Fenster ziehen. Aber man kann diese Liste nicht ergänzen; jedes weitere Hineinziehen von Dateien löscht die vorigen.

Mit dem IObit Unlocker kann man gesperrte Dateien loseisen

Restart, aber wie?

Nach einigen solcher Deinstallationen ließ sich die WIndows-Taste nicht mehr betätigen. Die geöffneten Programme liefen weiter, aber neue Programme ließen sich nicht starten, weil sich eben das Startmenü nicht öffnete. Einen Neustart über die Einschalte-Taste wollte ich vermeiden und suchte daher nach einem Kommandozeilen-Befehl zum Rechnerneustart.

Gefunden habe ich im reichhaltigen Angebot von PowerShell den Befehl Reset-Computer. Der kann genau das: einen oder mehrere Computer eines Netzwerks neu starten.

Aber Achtung, was nützt der Kommandozeilen-Befehl, wenn man nicht ins Startmenü kommt, um ein Terminal zu öffnen?

Windows-Taste + X öffnet das Administrator-Menü und dort wählt man „Terminal“

Ja, das wäre eine Möglichkeit, funktionierte bei mir aber nicht.

Windows-Taste + R öffnet ein Fenster, in dem man „powershell.exe“ eingibt.

Auch das hat bei mir nicht funktioniert!

Strg-Alt-Del

Es gibt ja noch den bekanntesten Befehl aller Windows-Versionen, der früher einen Neustart bewirkt hat, heute aber den Taskmanager öffnet. Und im Tastmanager gibt es den Menüpunkt „Neue Aufgabe ausführen„.

Über den Task-Manager kann man auch Programme starten

Klickt man diesen Menüpunkt an, öffnet sich dasselbe Fenster, das auch mit Windows+R erscheint. Wenn aber – wie in meinem Fall, die Windows-Taste vom System nicht bedient wird, ist diese Möglichkeit über den Task-Manager ein praktischer Ausweg.

Und tatsächlich, dieser Programmaufruf hat funktioniert.

Computer über PowerShell-Terminal neu starten.

Mit dem Aufruf von PowerShell öffnet ein PowerShell-Fenster (Terminal), dessen Sprache aus dem Befehlsvorrat von PowerShell stammt. Weitere Details zum Terminal siehe „Unter einem Terminal-Hut“ (clubcomputer.at)

Restart-Computer

Restart-Computer ist ein praktischer Kommandozeilenbefehl, der den Computer „bootet“, also neu startet.

Es gibt – wie bei allen PowerShell-Befehlen eine große Zahl von Argumenten, die man mit

PS C:\>Help Restart-Computer

erfährt.

Hilfe zu Restart Computer

NAME
    Restart-Computer

ÜBERSICHT
    Restarts ("reboots") the operating system on local and remote computers.

SYNTAX
Restart-Computer [[-ComputerName] <String[]>] [[-Credential] <PSCredential>] [-AsJob] [-Confirm] [-DcomAuthentication {Default | None | Connect | Call | Packet | PacketIntegrity | PacketPrivacy | Unchanged}] [-Force] [-Impersonation {Default | Anonymous | Identify | Impersonate | Delegate}] [-ThrottleLimit <Int32>] [-WhatIf] [<CommonParameters>]

Restart-Computer [[-ComputerName] <String[]>] [[-Credential] <PSCredential>] [-Confirm] [-DcomAuthentication {Default | None | Connect | Call | Packet | PacketIntegrity | PacketPrivacy | Unchanged}] [-Delay <Int16>] [-For {Wmi | WinRM | PowerShell}] [-Force] [-Impersonation {Default | Anonymous | Identify | Impersonate | Delegate}] [-Protocol {DCOM | WSMan}] [-Timeout <Int32>] [-Wait] [-WhatIf] [-WsmanAuthentication {Default | Basic | Negotiate | CredSSP | Digest | Kerberos}] [<CommonParameters>]

BESCHREIBUNG
    The Restart-Computer cmdlet restarts the operating system on the local and remote computers.

Online-Hilfe zu Restart-Computer

https://learn.microsoft.com/en-us/powershell/module/microsoft.powershell.management/restart-computer?view=powershell-7.2

Für den Neustart des lokalen Computers genügt aber die Version ohne Argumente.

Titelbild aus Pixabay

Zur Werkzeugleiste springen