Der Autor hat sich mit einem Handy mit einer sehr hochwertigen Kamera, dem Google Pixel 8 pro, ausgerüstet. Die Vorgänger-Handys wurden verkauft (siehe Beitrag “Handy im Internet verkaufen“). Was eine Handy-Kamera von den großen Vorbildern einer Kompakt-/Bridge- oder System-Kamera unterscheidet, wurde im Beitrag “Besonderheiten von Handy-Kameras” beschrieben.

Nach dem Beitrag über die technischen Details der Kamera „Pixel 8 pro – Kamera“ geht es in diesem Beitrag um die Bedienung dieser Kamera.

Ohne weitere Einstellung

Für Alltagsfotos muss man rein gar nichts machen. Einfach Kamera-App öffnen, Motiv „Foto“ auswählen und auf den Auslöser klicken. Die Bilder werden perfekt.

Im Bild eingeblendet sind die verfügbaren festen Vergrößerungsstufen 0,5 – 1 -2 – 5, die durch Ziehen kontinuierlich bis 30 einstellbar sind, außerdem sieht man ein 4×4 Raster und eine Wasserwaage.

Beim Sensor-Format 4:3 ist der Auslöser unterhalb, des Bildes, beim Format 16:9 innerhalb. Bei welchem der beiden Formate ist die Auflösung größer? Richtig, beim 4:3-Format, denn beim 16:9-Format wird von der vollen Sensorfläche ein Stück abgeschnitten, damit das Bild eher dem länglichen Handy-Format ist.

Links vom Auslöser ist ein Link zu den Fotos, rechts davon ist der Wahlschalter für die Kamera (Front- und Rück-Kamera)-

Modus-Wahl unterhalb des Auslösers. Universeller Modus: „Foto“.

(1) Foto 4:3, (2) Foto 16:9, (3) ⚙ Kurzeinstellungen, (4) tune Manuelle Einstellung „Fokus“

(1) Foto 4:3

Mit den Sensorproportionen 4:3 wird die volle Sensorfläche ausgenutzt, das Bild hat die höchstmögliche Auflösung.

(2) Foto 16:9

Mit den Sensorproportionen 16:9 wird zwar das Bild höher, aber die Bildauflösung ist etwas kleiner, weil ein Teil der Sensorfläche ungenutzt bleibt.

(3) Kurzeinstellungen

Über das Zahnrad-Symbol (⚙ Button links unten) gelngt man zu den Kurzeintellungen, deren Anzahl mit dem gewählten Modus varitiert. Hier dargestellt sind die Kurzeinstllungen für „Foto“. Der Tab „Pro“ ist möglicherweise nur bei der Pixel 8 pro verfügbar.

(4) Manuelle Einstellung „Fokus“

Im manuellen Modus (tune Button rechts unten) kann an im Modus „Foto“ die Belichtungsautomatik übergehen. Am oberen Bildrand sieht man die gewählte Einstellung: Ultra-Weitwinkel, Autofokus, 1/24s, ISO 45. Derzeit wird der „Fokus“ eingestellt. Mit dem Schieberegler kann man die Schärfe auf einen beliebigen Bildbereich legen. Was gerade scharf gestellt ist (im Bild die Tastatur), wird in violetter Farbe eingerahmt.

Einstellungen

Unter der „Motorhaube“ schlummern aber viele Einstellungen, deren Umfang durchaus an professionelle Kameras erinnert.

  • Globale Einstellungen, die für alle Fotomodi gleichermaßen gelten. Zu finden unter Symbol „Zahnrad“ ⚙ -> „Weitere Einstellungen“
  • Modi: Video – Foto, Porträt, Nacht, Langzeit, Action und Panorama
  • Foto/Video – Umschalter
  • Kurzeinstellungen per Umschalter über das Symbol „Zahnrad“ (Symbol ⚙ in der Vergleichstabelle)
  • Profieinstellungen (manuell) über das Symbol „Einstellungen“ (Symbol tune in der Vergleichstabelle)

Globale Einstellungen

Den Funktionsumfang der globalen Einstellungen kann man an der folgenden Tabelle ablesen. Meine Einstellungen sind in der linken Spalte zu sehen. Man erreich die globalen Einstellungen durch einen Klick auf das Symbol ⚙ und dann auf den Link „weitere Einstellungen“.

Meine EinstellungGlobale Einstellung
einStandort speichern
jaKameratöne
jaGoogle Lens Vorschläge
einigeTeilen in sozialen Netzwerken
jaTastenkürzel: Lautstärketaste ist Auslöser
ausOft fotografierte Gesichter
ausSpeicherplatz sparen
einWarnung bei verschmutzter Linse
einVideos platzsparend speichern
ausTiefendaten
ausZeitraffer für Astrofotografie
einTimer-Licht
ausNuancenreiche Farbdarstellung von Fotos
einTipps zur Bildkomposition
4×4Rastertyp (aus, 3×3, 4×4, Goldener Schnitt)
ausSelfie wie in der Vorschau speichern
einVideostabilisierung
einAudio-Zoom

Einstellungen pro Modus

In der folgenden Tabelle sind drei Menüs zusammengefasst; einerseits die in den Sucher eingeblendeten Menü-Symbols (🖼), die manuellen Einstellungen (Symbol tune) und die Kurzeinstellungen (Symbol ⚙). Wirklich manuell einstellen kann man allerdings nur im Modus „Foto“. In allen anderen Modi kann man nur die Helligkeit/Schatten und Weißabgleich beeinflussen; im Modus „Foto“ darüber hinaus auch den Fokus, die Verschlusszeit und die ISO-Empfindlichkeit.

Modus ->
Einstellung
VideoFotoPorträtNachtLangzeitActionPanorama
🖼 Zoom0,5 – 1 – 2 – 51,5 – 20,5 – 1 – 2 – 50,5 – 1 – 2 – 50,5 – 1 – 2 – 5
🖼 Wasserwaage
🖼 Foto-Modus Galerie, Auslöser, Kamerawechsel (vorne, hinten) Modus, ⚙ (Kurzeinstellungen), 📷📷 (Kamera, Video), tune (Manuelle Einstellungen)✓ (ohne tune)
🖼 Video-Modus Galerie, Auslöser, Kamerawechsel (vorne, hinten) Modus, ⚙ (Kurzeinstellungen), 📷📷 (Kamera, Video), tune (Manuelle Einstellungen)Video-Modi: Schwenken, Weichzeichnen, Video, Zeitlupe, Zeitraffer
tune Helligkeit
tune Anzeige der manuellen EinstellungenObjektiv – Fokus – Verschlusszeit – ISO
tune Schatten
tune Weißabgleich
3662 K…9954 K
tune Fokus
tune Zeit16 s… 1/10.000 s
tune ISO50…3.200
⚙ Blitzaus-einaus-auto-einaus-auto-ein
⚙ Gesichtsretuscheaus-dezent-stark
⚙ Astrofotoaus-ein
⚙ Top-Fotoaus-auto-ein
⚙ Timeraus-3-10aus-3-10aus-3-10aus-3-10aus-3-10
⚙ Makroaus-auto-einaus-auto-einaus-auto-einaus-auto-einaus-auto-ein
⚙ Format4:3 – 16:94:3 – 16:94:3 – 16:94:3 – 16:94:3 – 16:9
⚙ Fokusauto-nah-weit
⚙ AuflösungFullHD-4k-HDR-Video12MP-50 MP12MP-50 MP
⚙ Raw/JPEGjpeg – raw+jpegjpeg – raw+jpeg
⚙ Objektivauto-manuell
⚙ Audioaufnahmenormal-verbessertein-aus
⚙ Bilder/sauto-24-30-60
⚙ Stabilisierunggesperrt-standard-aktiv
🖼 Bildsymbole, ⚙ Kurzeinstellungen, tune manuelle Einstellungen/Korrekturen

ISO-„Boost“

Im Automatik-Betrieb verlässt die automatische ISO-Einstellung den Bereich 50…3200 nicht. Wenn man aber über die manuelle Einstellung die Verschlusszeit stark verkürzt (z.B. auf 1/10.000 s) wird der durch die Automatik vorgegebene ISO-Bereich verlassen die ISO-„Filmempfindlichkeit“ auf Werte bis über 10.000. Nur für Experimente.

Kritik an der Menüführung

Wenn man den Alltag mit dem Handy Revue passieren lässt, kann man zwischen „Handy-Betrieb“ und „Kamera-Betrieb“ unterscheiden. Bei mir kommt noch eine dritte Betriebsart, der Spitalsalltag, dazu: „Ganztagsradio über Kopfhörer“.

Kamera-Betrieb

Wenn man aber im „Kamera-Betrieb“ ist, dann soll sich das Handy auch wie eine Kamera verhalten und nicht nach wenigen Augenblicken das Handy sperren, sodass man es zuerst mit Fingerabdruck entsperren muss. Das sind wertvolle Sekunden, in denen ein flüchtiges Motiv schon wieder verschwunden ist. Ja, man kann diese Display-Sperre bis zu 30 Mdazuinuten ausdehnen, doch muss man das immer wieder umstellen. Aktiviert man die Kamera, sollte sich das Verhalten des Handy automatisch wie folgt umstellen:

Bei aktiver Kamera sollte die Möglichkeit bestehen, die Kamera-App aus der Sicherheitszone des Handy herauszuheben. Das Display kann sich ruhig ausschalten, doch wenn man das Handy wieder zur Hand nimmt, sollte sich die Kamera-App öffnen, ohne dass man sich dazu identifizieren muss. Erst wenn man eine andere App öffnen wüllte, würde sich die jeweils eingestellte Identifikationsart (Fingerabdruck, Geischtserkennung) melden.

Wahl des Modus verbergen können

Der wichtigste Modus ist „Foto“. Dass man im Grundzustand durch Verschieben auf die anderen Modi umschalten kann, ist eine häufige Fehlerquelle. Man zieht das Handy aus der Tasche, aktiviert die Kamera und drückt auf den Auslöseknopf. Bei diesem Handling geschieht es gerne, dass sich der Modus durch eine unbeabsichtigte Berührung verstellt und daher das Bild versehentlich nicht im „Foto“-Modus, sondern etwa im benachbarten Nachtmodus“ entsteht. Man sollte dieses Modus-Menü verstecken können und einen gewählten Modus (zum Beipiel „Foto“) voreingestellt belassen.

Auslöser im Display

Wenn man die globale Einstellung „Auslösen durch Lautstärketaste“ gewählt hat, benötigt man den Auslöser im Display nicht.

Wenn man bei Veranstaltungen häufig fotografiert, ist es sehr störend, dass sich das Handy in Fotopausen immer wieder sperrt und man das Handy vor einem wichtigen Bild (zum Beispiel einen Elfmeter für Rapid) zuerst mit Fingerabdruck entsperren muss. Ich hätte gerne einen Modus, der trotz ansonsten gesperrtem Handy die Kamera in ständiger Bereitschaft hält und bei Berührung des Displays aktiviert.

Kritik der manuellen Einstellungen

Im Standard-Modus „Foto“ kann man über das Einstellungssymbol „Schieberegler“ folgende Größen manuell einstellen: Helligkeit und Schatten (ein Ersatz für die fehlende Blendeneinstellung), Weißabgleich, Fokus, Verschlusszeit und ISO.

  • Die Einstellungen „Helligkeit“ und „Schatten“ sind eigentlich ein berechneter Ersatz für eine Vergrößerung der Blende. Diese Skala hätte man mit Blenden- oder Lichtwerten skalieren können.
  • Beim Weißabgleich kann man zwar die ganze Temperaturskala von 3662 K…9954 K durchwandern, es wäre aber hilfreich, wenn man durch Tippen auf eine weiße Bildstelle einen manuellen Weißabgleich einstellen könnte.
  • Die manuelle Scharfeinstellung („Fokus„) markiert optisch mit violetter Einrahmung der Objekte, die scharf gestellt sind. Was fehlt, ist die Entfernungsangabe an der Skala.
Zur Werkzeugleiste springen