Wenn das automatische Update von Windows immer wieder mit einem Fehler abbricht…

Meine Erfahrungen mit dem automatischen Windows Update waren bisher ja vorwiegend gut. Nur ganz selten passierte es, dass ein Versuch, ein Update zu installieren, fehlschlug.

Erstmals mit dem Funktionsupdate 1909 hat Microsoft die Methode, wie das Update den Windows PC erreicht, geändert (siehe Roman Koreckys Kommentar am Ende des Artikels). Jedenfalls hat mir die neue Methode mehr Probleme als Freude bereitet.

  • Das automatische Update “drückt” einem – eben automatisch – das Funktionsupdate aufs Aug wie jedes harmlose Sicherheitsupdate auch. Ich halte das für nicht besonders gescheit. Insbesondere kann man das Funktionsupdate, wenn man derzeit nicht haben will, selektiv nicht verhindern oder verschieben. Das kann man nur, in dem man ALLE Updates für eine Weile aussetzt. Das kann natürlich ggf. auch erhebliche Nachteile haben.
  • Also habe ich das Funktionsupdate mal durchgeführt. Es benahm sich, obwohl ich diese Methode noch nicht kannte, etwas seltsam:
    • als ein Neustart durchgeführt werden sollte, kam es nur zum Herunterfahren, das neuerlich Booten unterblieb; ich musste manuell neu starten
    • als es zum Neustart kam, der das “neue” Windows booten sollte, kam es zu einem Stop (Bluescreen, ohne ihn als “blue”anzuzeigen, wie das heutzutage schon üblich ist), meistens mit Stopcode 0xC000021A (manchmal auch einem anderen, bei einem nachfolgenden Boot)
    • Windows versuchte dann nach dem fehlerhaften einen weiteren Bootvorgang mit dem selben oder eben einem anderer Fehler
    • beim nachfolgenden Bootvorgang meldete Windows, dass ein Fehler aufgetreten sein und begann mit einer automatischen Reparatur-Prozedur mit weiteren Boots, die letztlich zu (hoffentlich) jenem Systemzustand führte, der vor dem Update vorherrschte
  • Hätte ich die automatischen Updates nicht (immer wieder) für eine Weile ausgesetzt, wäre wohl bald danach der nächste Update-Versuch unternommen worden, ohne mir irgendeine spezifischere Kontrolle darüber einzuräumen, als alle Updates auszusetzen. Es gab auch keine Information, was ich in dieser Situation hätte tun können. So wiederholten sich die Updates eben in größeren Intervallen, aber genauso lästig mit immer dem selben Fehlerbild.

Es kam der Zeitpunkt, dass ich die Nase voll hatte von dem immer wiederkehrenden Funktionsupdate 1909, das via automatischem Windows Update daherkam, immer schief ging und einen Bluescreen warf. Ich habe – sozusagen als allerletzten Versuch vor dem Zurücksetzen und Neuinstallieren des Notebook – den Microsoft Technischen Kundendienst unter 08000 123345 angerufen, obwohl ich mir fast nix davon erwartet habe. Probieren kann nicht schaden, dachte ich.

Ich kriegte einen brauchbar gut sprechenden Techniker mit polnischem Namen ans Rohr (ich hatte in der Vergangenheit auch ganz andere, hinsichtlich Kommunikation (Deutsch?!) und technischer Kompetenz sehr unerfreuliche Kontakte gehabt). Er wollte in das Notebook reinschauen, was ich ihn tun ließ. Er hat nix gefunden und war dann „so klug als wie zuvor“. Aber er meinte, ich solle es mal mit dem Media Creation Tool versuchen. Es gebe eh so oft Probleme mit dem automatischen Update …

Auf meine Frage, ob ich das Update unter Windows über setup.exe starten oder vom USB Stick booten solle, meinte er “unbedingt vom Stick”.

Das tat ich dann auch. Worauf das Tool meinte, so geht das nicht, ich muss es über setup.exe machen, weil es da schon eine Windows Installation gibt, die es upzudaten (schönes Wort) gilt. Ich hätte also keinen Stick gebraucht, ISO hätte gereicht.

  • Gut. Gestartet via setup.exe
  • Läuft ein Weilchen, bootet zwei Mal oder so, dann fertig
  • Kein Bluescreen (HURRA !!!)
  • Einloggen und die Prozedur beginnt, die es früher auch schon gab nach der Installation eines Funktionsupdate (div. Vorbereitungen, etc., „dauert ein Weilchen“).

Fertig, 1909 erfolgreich installiert!

Ich habe “unserem” Spezialisten Roman Korecky davon berichtet, weil ich diese Erfahrung für interessant hielt. Ich hatte mich nämlich zuvor schon mit ihm gute zwei Stunden dem Update-Problem ohne jeden Erfolg gewidmet. Seinen Kommentar gebe ich hier wieder:

Finde ich sehr interessant. Offensichtlich hat Microsoft mit der erstmals bei 1909 angewandten Technik noch Probleme.

Erklärung:

Bei 1909 war es erstmals so, dass du das Update quasi versteckt schon laufend eingespielt bekommen hast, aber der neue Code noch nicht scharf geschalten war. Das 1909 hat dann im Grund nur mehr den neuen Code scharf geschaltet. Bei den bisherigen Feature Upgrades war es so, dass im Grunde Windows neu installiert und Daten und Programme migriert wurden. Das wurde vielfach als fehleranfällig angesehen.

Nun hast du mit dem Media Creation Tool wieder die alte Methode einer Neuinstallation angewandt. Dass die funktioniert hat, überrascht mich, aber ist nicht ganz unerklärlich. Offensichtlich ist die alte Methode doch die bessere, auch wenn viele Medien das anders sahen.

Links

Hinweise zum Download des Windows-ISO-File gibt es auch in den Abschnitten Windows 10 ISO-File und Download mit dem Media Creation Tool im Beitrag Virtuelle Computer.

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Georg Tsamis

Vorstandsmitglied bei ClubComputer
Studium der Elektrotechnik, zuletzt bei ANDRITZ HYDRO verantwortlich für die Erstellung und Pflege Technischer Dokumentation sowie begleitend für Technologie und Innovation in den Bereichen Dokumentation, Terminologie und Übersetzung. Vorstandsmitglied bei ClubComputer. Als Gründungsmitglied und ehrenamtlicher Mitarbeiter unterstützte er bis Sommer 2020 den Schwesterverein Digital Society bei Event Organisation und Lektorat.
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