Bitcoin V – Unverhofft kommt oft

…oder: „wie ein solider PC zur wundersamen Vermögensvermehrung beitragen kann und für seine eigenen Upgradekosten aufkommt“.

Eigentlich habe ich keine besondere Verwendung für Bitcoin, doch wie man damit umgeht, das sollte man doch wissen, heutzutage. Beginnen wir bei einem Rückblick auf die bisherigen Publikationen rund um Bitcoin.

Bitcoin I: Erste Gehversuche mit Bitcoin

Im Juni 2015, nach einem Vortrag von Max Tertinegg bei der Digital Society, legte ich mir eine Bitcoin-Geldbörse am Handy zu und investierte 50 Euro durch Aufladung über coinfinity.co.

Bitcoin II: Ein Bitcoin-Bier

Zur Komplettierung des Bitcoin-Abenteuers wollte ich eine Bitcoin-zahlung in der Praxis ausprobieren und wählte dazu das Hotel Schani im neuen Sonnwendviertel, das auch Bitcoin-Zahlung akzeptiert.

Auch für die Kellnerin war das etwas Neues, aber gemeinsam haben wir es schließlich geschafft, sie mit einem Tablet, ich mit meinem Handy.

Damals, 2015, war der Wechselkurs
1 Bitcoin ~ 545,- Euro.
clubcomputer.at/2016/09/13/bitcoin-ii

Bitcoin III: PC als Bitcoin-Node

Danach ging ich einen Schritt weiter und installierte am PC einen Bitcoin-Node und seit dieser Zeit war mein PC einer der Tausenden Mitarbeiter des globalen Bitcoin-Netzwerks und speicherte die Blockchain und damit alle Bitcoin-Transaktionen dieser Welt auf meinem PC. Gleichzeitig war dieser Node auch eine Geldbörse für Bitcoin. Am 12.9.2016 waren in dieser Geldbörse am PC 0,00189714 BTC. Seither wurde an dieser Geldbörse nichts verändert.        
clubcomputer.at/2016/09/17/bitcoin-iii

Mehr Platz!

Mein Rechner ist ausreichend schnell, allein es fehlt ihm nach diesen vielen Jahren Festplattenplatz und bei der Suche nach entbehrlichen Inhalten stieß ich auf mehr als 300 GB für die Bitcoin-Daten. Schon wollte ich die ganze Bitcoin-Installation löschen, als mir einfiel, dass es da ja noch eine Geldbörse gibt und 50 Euro, sind 50 Euro – abzüglich der 3,20 Euro für das Bier beim Schani.

Bitcoin IV: Edge

Um das digitale Geld vom PC wieder aufs Handy zu transferieren, überprüfte ich meine Handy-Geldbörsen, die ich damals, 2015, am Handy installiert hatte. Doch die schienen mir nicht mehr zeitgemäß zu sein (beim Aufruf sollte man sich an den Entwickler wenden, doch der dürfte die weitere Arbeit eingestellt haben). Aber wir hatten da doch einen Vortrag von Anita Posch, bei dem sie uns die Geldbörse Edge empfohlen hat, die nicht nur Bitcoin, sondern auch viele andere digitale Währungen enthalten kann. Siehe Beitrag „How To Bitcoin“, insbesondere die dort über einen Link erreichbaren Vortragsfolien. Also installierte ich mir dieses Edge und versuchte das digitale Geld vom PC auf das Handy zu übertragen.
clubcomputer.at/2018/09/08/nachlese-how-to-bitcoin

Bitcoin vom PC aufs Handy übertragen

Der Übertrag der Bitcoin vom PC auf das Handy funktionierte problemlos, in wenigen Augenblicken konnte man den Bitcoin-Betrag (abzüglich einer geringen Transaktionsgebühr) an der Handy-Geldbörse ablesen. Irritiert hat nur der Zusatz „pending“, der nicht und nicht verschwinden wollte. Es dauerte schließlich 3 Tage, bis dieses „pending“ verschwand.

Man ist ja immer auch bisschen ein Sparmeister. Je geringer man die Transaktionsgebühr ansetzt, desto länger dauert die Übertragung. Investiert man mehr, geht es dann auch schneller.

Überraschung

Bis zu diesem Zeitpunkt hat mich eigentlich nur die Prozedur des Übertragens und das Hantieren mit den Bitcoin-Adressen interessiert. Doch die neue Geldbörse Edge zeigt den Gelbetrag nicht nur in der Einheit Bitcoin, sondern auch in Euro an, und dort stand nunmehr der stolze Betrag von 937,16 Euro, eine enorme Wertsteigerung seit 2015, als ich 50 Euro (abzüglich ein Bier im Schani) investiert hatte.

Heute ist der Wechselkurs
1 Bitcoin ~ 11.828,99 Euro.
(siehe https://coinfinity.co/)

Der PC hat sich’s verdient

Da die Transaktion von PC zum Handy schließlich geklappt hat, wollte ich das Geld dort investieren, wo es auf wundersame Weise entstanden ist: in den PC. Allein durch sein Nicht-Abstürzen in all den Jahren war diese Wertsteigerung möglich geworden. Der Bitcoin-Node am PC ist nunmehr gelöscht und 350 GB sind frei geworden, ich kann wieder arbeiten. Den jetzt erforderlichen Hardwareupgrade (4TB -> 8TB-Festplatten und 256 GB SSD -> 1TB SSD) mache ich nicht selbst, das lasse ich beiJIXdurchführen, die können das besser. Mit meinem überraschenden Gewinn kann ich das locker finanzieren. (Ein Bericht über diesen Upgrade folgt im nächsten Heft.) jix.at

Noch eine Hürde

Die GeldbörseEdgekann mehrere Währungen verwalten: Bitcoin, Ethereum uvam., so ähnlich wie eine Reisegeldbörse durch mehrere Länder in der Vor-Euro-Zeit. Die Umwandlung zwischen diesen Währungen innerhalb der Geldbörse ist problemlos, ebenso der Transfer zu anderen Geldbörsen, also von meiner zu Deiner Bitcoin-Geldbörse. Was allein man dazu braucht ist entweder ein QR-Code, den man im Zuge der Transaktion von Handy zu Handy einscannt oder die zugehörige Bitcoin-Adresse, die man sich per E-Mail zusendet und über die Zwischenablage in das Transaktions-Formular kopiert und als Empfängeradresse für die Überweisung angibt.

Nun kann man bei JIX nicht mit Bitcoin zahlen, die nehmen nur „echtes“ Geld. Wie wandelt man also die Bitcoin in der Bitcoin-Geldbörse in Euro um? Edge kann das nämlich gar nicht. Edge kann nur zwischen Bitcoin-Geldbörsen transferieren aber nicht zwischen Bitcoin-Geldbörsen und Bankkonten. Für den Transfer zu Bankkonten bietet Edge aber Gateways an, das sind Links zu Instituten, die solche Transfers durchführen.

Wieder muss man irgendwo ein Konto anlegen – diesmal ist es die israelische Bank “Bits of Gold LDT” www.bitsofgold.co.il, erfreulicherweise muss man nicht Hebräisch lernen, sondern kann das Portal auch auf Englisch bedienen. Die Gateway-Funktion besteht darin, dass die Daten zum Transfer (IBAN, BIC; Geldbetrag) zwar am Handy eingegeben werden aber durch die Gateway-Funktion in dem neu angelegten Bankkonto landen. Die Transaktionskosten betragen 2 Prozent. Überwiesen werden 900,- Euro ankommen werden 882,76 Euro.

Dem Hardware-Upgrade steht nun nichts mehr im Wege. Die Bestellung für die neuen Festplatten wurde bei JIX aufgegeben. Der Upgrade – über den hier später berichtet werden wird – kostet ca. 600,- Euro inklusive MwSt. Bleiben noch etwa 300,- Euro für einen gebrauchten Wäschetrockner vom R.U.S.Z., weil unser altgedienter Miele-Wäschetrockner das Zeitliche gesegnet hat. https://rusz.at/


2020-11-03 Der Betrag von
900,- Euro—2% = 882,76 Euro ist bei der israelischen Bank angekommen.

 

2020-11-04 Der Betrag von 882,76 Euro ist bei der ERSTE-Bank angekommen.

Franz Fiala

Ehemaliger Präsident Clubcomputer / Herausgeber PCNEWS bei ClubComputer.at
Franz war pensionierter HTL Lehrer (TGM), Präsident von ClubComputer, Herausgeber der Clubzeitung PCNEWS und betreute unser Clubtelefon und Internet Support. Er war leidenschaftlicher Rapid Wien Fan. Er ist leider Anfang Jänner 2024 nach langer schwerer Krankheit verstorben.

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